Gesichtserkennung

Im Phaeno gibt es eine Installation, die mit Hilfe von Gesichts-Bilddaten versucht, Alter und Geschlecht zu erkennen. Also, ich denke da ist China hier inzwischen um Lichtjahre weiter, aber ich persönlich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis gewesen, hihi.

Foto: Gesichtserkennung

Wir haben es noch mehrfach versucht: Lächeln macht jung. Also, nicht vergessen: smile more! Muss ich mir auch immer öfter vornehmen...

online Pressekonferenz

Seit Corona ist in China alles noch digitaler geworden. Auch unsere ersten Pressekonferenzen fanden auf App Plattformen statt. Sehr praktisch und für Bosse geeignet, die Live Auftritte lieber meiden. Natürlich sind alle Beiträge längst vorbereitet, wenn die Konferenz los geht. Trotzdem wird versucht, den Anschein zu erwecken, dass es sich um ein Live Streaming/Übertragung handelt mit Countdown, offiziellem Start der Übertragung und Live Kommentaren, die als Text oder noch einfacher, lustigem Sticker (siehe oberes Bild) über den Bildschirm laufen. Das ist natürlich alles ein abgekartetes Spiel, denn de facto schaut kaum jemand live zu, nur diejenigen Journalisten, die dafür bezahlt werden, dass sie kommentieren. Welcome to the World of Fake.

Foto: online Pressekonferenz im Auto verfolgen

abgeschaltet

Es kommt immer häufiger vor: auf einmal wird mir auf dem Display mitgeteilt, dass mein Smartphone abgeschaltet wurde. Erst zeigt es 5min an, dann springt es manchmal um auf 15min und zählt herunter ... na, wer da wohl hackt und alles herunterlädt. Aber da würde man ja bei mindestens 2 grossen Ländern seine Hand nicht für ins Feuer halten. Download completed.

Foto: disabled

Ein anderes Mal war übrigens das Phone wegen Überhitzung ausgeschaltet. Aber kein Wunder, wie hatten mehrere Wochen nun 36-38 Grad tagsüber.

Foto: heißester Tag

Heute, nach einem morgendlichen Gewitter hat es sich nun endlich wieder etwas abgekühlt und der Spätsommer scheint eingeläutet (25-28 Grad).

心 know your heart

Dank Chineasy kannte ich das chinesische Zeichen für Herz bereits www.chineasy.com/about/, denn ShaoLan Hsueh aus Taiwan hat wirklich eine phänomenale Methode entwickelt, sich der chinesischen Schriftzeichen zu nähern.

Foto: Chineasy way

Aber auch die Zeichnungen von Tinyeyes gefallen mir, wie chinesische Zeichen zusammengesetzt werden, um neue Bedeutungen zu formen.

Quelle: www.tinychineseeyes.com

Aber was ich eigentlich mit diesem "Know your heart" Blogeintrag machen wollte: einen HERZlichen Glückwunsch versenden nach Ribbesbüttel (hihi, ich freue mich immer über diesen Namen, wenn ich ihn schreibe). Alles Liebe!

Halstuchträger

Die chinesischen Jungpioniere bilden die größte Kinder-Organisation des Landes. Sie wurde im Jahr 1949 von der Kommunistischen Jugendliga Chinas gegründet. Der rote Schal (red scarf, hong ling jin) ist ihr einziges Symbol und die Mitglieder werden oft als "rote Tücher" bezeichnet. Fast alle Kinder tragen Tücher als Teil der Schuluniform. Allerdings habe ich auch immer wieder einige Schulkinder mit grünen Tüchern gesehen. In Shanghai geht Anfang September die Schule wieder los, da werde ich es mal wieder genauer beobachten.

Foto: Schulkind

Ein etwas älterer Artikel, den ich zum Thema "grünes versus rotes Halstuch" findet konnte, siehe unten, war für westliche Werte, aber auch für chinesische Eltern eher schockierend und ich hoffe, dass es auch noch andere Gründe für ein grünes Tuch gibt, denn ich habe doch so einige Grundschulkinder damit gesehen.

Jasmine hat versucht, für mich mehr herauszufinden und musste erstmal zugeben, dass ihr grüne Tücher noch nie aufgefallen waren. Aber richtig entrüstet war sie über meine Erklärung, die ich gefunden hatte: "So etwas würden wir NIE tun. Das ist ja Diskriminierung. Unsere Kinder sind die Blumen der Zukunft..." aber sie wurde dann etwas kleinlauter, denn fand Kommentare, wo Eltern die grünen Tücher nicht gut fanden. Weswegen war aber nicht so eindeutig erkennbar. Und warum es nun grüne Tücher gibt, konnte sie am Ende auch nicht sicher sagen. Ein Hinweis sagte, dass das grüne Tuch signalisiert, dass diese Kinder zur Kommunistischen Kinderliga gehören (aber was das ist und wie man da aufgenommen wird und warum dann nicht alle Kinder dann ein grünes Tuch haben ... hmmm?) Ein anderer Hinweis berichtete, dass jüngere Kinder (1./2. Klasse) dieses Tuch tragen können, denn das rote gibt es erst ab der 3. Klasse. Sie wären also zu jung für rot. Dem konnte Jasmine aber nicht zustimmen, schliesslich hat sie einen Sohn und dann müssten ja alle Erst- und Zweitklässler grün tragen. Eine andere Quelle sagte, das grüne Tuch wurde in Shanghai eingeführt, ist also eine Shanghaier Besonderheit... wir konnten auch gemeinsam das Thema nicht klären. Aber die Recherche zeigt, dass nicht nur ich mehr Schwierigkeiten habe in China JTEBS zu werden...

http://german.china.org.cn/culture: Einige Schulen haben sich entschieden, die Kinder, deren schulische Leistungen oder allgemeines Verhalten zu wünschen übrig lassen, grüne Schals statt die roten der chinesischen Jungpioniere tragen zu lassen. Damit sollen die Schüler angespornt werden, ihre Leistung zu verbessern. Ähnliche Experimente hatte es zuvor auch schon in den Primarschulen von Beijing, Shanghai und Wuhan gegeben. Einige Vertreter der Jugend-Arbeitsausschüsse unterstützten diese Massnahme nicht, da sie nicht die Bestimmungen der chinesischen Jungpioniere erfülle "In einer nationalen Kinder-Massenorganisation sollten die Symbole standardisiert sein" und weil die grünen Schals nicht als eine andere Form der roten Schals betrachtet werden können.

Schlafanzugträger

Es gibt sie noch, die im Schlafanzug durch die Strassen spazierenden Chinesen. Auch in Shanghai. Selbst wenn die Regierung seit einiger Zeit schon versucht, diese Angewohnheiten ihren Bürgern abzugewöhnen. Ob es luftige Bequemlichkeit ist, oder einfach das Feierabend-Outfit symbolisiert, oder vielleicht sogar ein Statussymbol ist "seht her, ich habe sogar einen Pyjama zum Schlafen", wer weiss.

Foto: Pyjama Spaziergänger 

https://wortfilter.de/fun-fact-schlafanzuege-in-china:

Kaum privater Raum – Die ganze Stadt ist das zu Hause
Die Vergangenheit mit meist sehr beengten Wohnverhältnissen hat dazu geführt, dass die Privatsphäre prinzipiell nicht sehr groß war und es faktisch kaum einen Unterschied zwischen der privaten Wohnung und dem öffentlichen Raum drum herum gegeben hat.
Dieses Gefühl nahezu überall zu Hause zu sein hat sich anscheinend bis heute erhalten, auch wenn die Wohnsituation mittlerweile viel besser ist und das enge Zusammenwohnen immer mehr auf dem Rückmarsch ist.

Schlafanzüge sind Statussymbol und praktisch
Früher konnte man mit einem schönen Schlafanzug auf eine einfache Art und Weise demonstrieren, dass man über genug Wohlstand verfügte sich ansprechend zu betten und nicht „in Lumpen schlafen“ zu müssen.
Heute sind die Hauptargumente der bekennenden Pyjamaisten eher die praktische und bequeme Nutzung. Besonders die vielen Taschen sind praktisch für Telephone & Co. Ausserdem ist er herrlich luftig für das heisse, subtropische Klima in Shanghai.

2009 wollte man in Shanghai ein Verbot für das öffentliche Tragen von Pyjamas erlassen, um vor der Weltausstellung 2010 eine gute Außendarstellung zu garantieren. Die "Pyjama Polizei" patrouillierte damals die Straßen und ermahnte die Bürger, dass es ein unzivilisiertes Verhalten und ein Mangel an Sitte wäre. Keine Ahnung, ob es heute immer noch verboten ist, aber auf jeden Fall gibt es inzwischen ausreichend Kameras und Gesichtserkennungssoftware, die es erlauben würden, Pyjamagänger für das mögliche Vergehen zu bestrafen https://futurezone.at/digital-life

sunshine flower

Ein weiterer Blogeintrag heute will einfach nur einen happy & filled with sunshine Geburtstagsgruß nach Fallersleben schicken. Alles Liebe, Glück und viel Gesundheit, Freude und...was immer mehr hilft, hihi: viel Gelassenheit!

Foto: happy yellow

eine kleine Geschichte: Leihradfahrer

Eine kleine Geschichte von Yifeng, dem lichterlosen Leihradnutzer

Wenn es dunkel wird, muss man auf den Straßen von Shanghai besonders aufpassen. Denn überall fahren Radfahrer ohne Licht. Yifeng ist einer von ihnen. Er nutzt die vielen Leihräder, um sich in der Stadt zu bewegen.

Quelle: dunkle Gestalten

"Vor einem Jahr gab es noch viel mehr Leihräder", erzählt Yifeng. Aber dann hat Ofo fast pleite gemacht. Die Nachfolgefirma ist vorsichtiger mit der Bereitstellung der Massenräder. Aber allen neuen und alten Leihrädern ist gemein: einfachste Technik mit Vollgummibereifung und ohne Licht.

"Licht braucht man nicht", findet Yifeng und versteht meine Frage eigentlich auch nicht. "Es ist doch überall hell genug wegen der Straßenbeleuchtungen und Autos." Dieser Ansicht ist auch die chinesische Regierung, denn Licht am Fahrrad ist nicht vorgeschrieben. Reflektoren gelten als sicher genug.

Foto: Reflektor statt Licht

Aber Yifeng stimmt zu, dass es manchmal zu später Stunde und bei vielen Schlaglöchern auf der Strasse recht gefährlich sein kann, wenn es dunkel ist. Aber dann fährt er einfach langsamer und konzentrierter, soll heissen, er schaut NICHT parallel beim Fahren auf sein Handy.

Foto: Yifeng auf dem Leihrad

In Shanghai gibt es rund 1,5 Millionen Leihfahrräder. Sie sind nicht an Stationen gebunden und können überall abgestellt werden. Aber, wie Yifeng schon erzählte, gibt es inzwischen weniger. Auch wurden die Abstellmöglichkeiten und damit leichte Verfügbarkeit von der Stadtregierung reduziert. "Da", er zeigt auf eine Heckenbepflanzung, "standen im letzten Jahr noch überall Leihräder, was super praktisch war, denn der Metroeingang ist keine 100m entfernt. Hier hat man immer ein Rad bekommen."

Foto: Hecken statt Räder 

Jetzt überlegt Yifeng, ob er sich vielleicht doch wieder ein eigenes Fahrrad zulegen soll, denn er ist auf das Rad angewiesen, um zur Arbeit zu fahren. Yifeng arbeitet als Koch in einem kleinen Restaurant seiner Tante.

Als die Leihräder von Ofo und Mobike boomten hatte er sich sofort die Apps heruntergeladen und sein altes, eh klappriges Fahrrad abgeschafft. Die Leihräder findet Yifeng total praktisch. Mit der App sind sie schnell entriegelt, sofort nutzbar und sehr billig (je nach Tageszeit zwischen 0.5-1 RMB pro Stunde, also 0,07-0,15 Euro https://qpsoftware/bike-sharing-china-mobike-vs-ofo www.rolandberger.com/Point-of-View/bike-sharing-startups.) Aber jetzt ist es schwieriger geworden, eins zu finden, besonders morgens, wenn er zur Arbeit will. Also wird Yifeng weiter überlegen, ob er sich doch wieder ein eigenes Fahrrad kauft. Eins ist dabei sicher: eine Fahrradlampe soll es nicht haben.

Kleingedrucktes zu meinen kleinen Geschichten: Personen, Namen, Handlungen und Zitate sind frei erfunden und nur ein neues Format meiner Bildkommentierungen.

Octopus KV

Ein KV (englisch ausgesprochen: "kay-wi"), Key-Visual bzw. ein Schlüsselbild wird in Kampagnen eingesetzt, um den Wiedererkennungswert der Werbung zu erhöhen. Ein gutes KV kann manchmal  stärker mit der Marke in Verbindung gebracht wird, als das Logo selbst. Ein Beispiel hierfür war die lila Kuh von Milka. Audi hatte es mit dem Quattro-Gecko geschafft, ein starkes KV zu entwickeln, das hier in China übrigens sehr viele Autos ziert, ohne dass es Audis sind oder die Fahrer noch wissen woher das Motiv stammt. Geckos bringen Glück und Haftung auf der Strasse, hihi.

Das visuelle Motiv steht für Ihre Marke bzw. Ihr Produkt und zieht sich durch die komplette Werbekampagne. Es dient als Schlüsselreiz der Werbebotschaft und sorgt dafür, dass diese im Gedächtnis bleibt.

Weil wir jetzt angefangen haben, über den Launch des neuen Octavia A8 im nächsten Jahr nachzudenken, hatte ich Lunchtime-fun weil mir plötzlich der Octopus als KV eingefallen ist. (Ich nenne es lunchtime oder after-lunchtime-fun, weil es Zeit für Recherche bei einem gutem Kaffee bei Maggie in Anting ist, also außerhalb des Büros, denn Recherchieren kann ich nur auf westlichen Plattformen und dafür brauche ich besonderes Internet, was im Büro nicht funktioniert)

Foto: Octopus Illustration Quelle: unbekannt

Weil aber nicht jeder verstanden hat, wie das zusammenpassen könnte, muss ich glatt mal JTEBS weiter recherchieren. Und ich gebe natürlich zu, dass als erstes Bild eher ein monsterähnliches Geschöpf bei vielen im Kopf erscheint, was vielleicht nicht ein geeignetes KV ist.

Als der Škoda Octavia 1959 mit dem Namen gelauncht wurde, dachte man Lateinisch, “die Achte”. Denn der Octavia war das achte ŠKODA Modell nach dem Zweiten Weltkrieg sowie das achte ŠKODA Modell mit hochmoderner Einzelradaufhängung. Na gut, vielleicht ist das etwas weit hergeholt, aber so lässt es sich offiziell nachlesen und damit teilen sich Octavia und Octopus schon mal das "OCT" am Anfang.

Der Name Octopus bedeutet wörtlich „Achtfuß“, das heißt „Tier mit acht Füßen“. In der eingedeutschte Schreibweise schreibt man ihn mit K, Oktopus. Ein weiterer JTEBS: Die Anzahl der  Füße, Arme oder Tentakel ist der einfachste Weg, einen Oktopus von anderen Exemplaren der Tintenfisch-Familie zu unterscheiden. Während er acht Tentakel hat, sind es bei den anderen zehn wie z. B. den Kalmaren.

www.sueddeutsche.de/wissen/oktopusse-die-aliens-sind-unter-uns: Oktopoden beeindrucken durch Feinfühligkeit und Intelligenz. Acht oder zehn Arme, dazu drei Herzen und ein Gehirn, das nicht nur im Kopf steckt, sondern bis in die äußersten Extremitäten verästelt ist... da lässt sich doch etwas draus machen und Analogien finden zum intelligenten Škoda Octavia mit Fahrassistent-Sensoren, hihi.

Foto: einige Illustrationen sind falsch! Finde den Fehler

Der Octopus als KV könnte super als Dekoration für Events oder Händler genutzt werden. Aufblasbar, vielleicht auch nur die Tentakel...es lässt sich jetzt schon viel bei einer schnellen Recherche finden: von billig bis hochwertig und künstlerisch.

Foto: Aufblasbare Octopusse, Quelle: diverse

Quelle: diverse

Fashion und Design wurden auch schon vom Octopus inspiriert.

Foto: Octopus Fashion, Design, Architektur

Für 

Foto: Fashion & Fun

Kinder und Bastelspass lässt sich bestimmt auch noch mehr finden.

Foto: Kids fun

Oder Nightlife-Lichtparaden Spass.

Foto: dunkel

Aufkleber gehen auch immer.

Foto: sticker

Und falls mehr "high-tech" gewünscht ist, here we go:

Foto: high-tech

Und zu guter Letzt habe ich sogar Octavia, the Octopus von Disney bei meiner Recherche entdeckt. Sie ist allerdings nur eine von vielen kleinen Tierbabys, die Pip der Pinguin und Freddy der Flamingo im Rahmen ihres T.O.T.S., einem Lieferdienst für Tierbabys, den Eltern ausliefern. 

Foto: Octavia, the Octopus https://disney.fandom.com

ohne Helm

Ich hatte es schon erwähnt: Moped fahren ohne Helm ist hier noch der Normalzustand (über Fahrradhelme zu schreiben, erübrigt sich daher). Auch bei der Beladung gelten andere Regeln, sowohl für Waren- als auch Personentransporte. Zu dritt auf einem kleinen Moped? Kein Problem.

Foto: Moped als Familiengefährt 

Mit Helm und Škoda Vogel auf dem Kopf (von unseren Kids Balance Bike Veranstaltungen) ist dieser Mann:

Foto: der hat 'nen Vogel

heimliche Verkehrsregeln

Trotz verbesserter Disziplin (siehe Blogeintrag von gestern), Verkehrsregeln, Verkehrspolizisten und Verkehrskameras ist das Fahren auf Chinas Strassen anders, was nicht heisst, dass man sich in Shanghai unsicherer fühlt als in anderen Großstädten. Meist sind die Strassen auch so verstopft, dass nur ein langsames Vorankommen möglich ist und viele Unfälle nur Blechschäden zur Folge haben.

Foto: Verkehr in der Großstadt

Aber irgendwie sind die unausgesprochenen Regeln der Verkehrsteilnehmer ganz anders, vielleicht manchmal eher dem Schwarmverhalten als der Straßenverkehrsordnung folgend.

Foto: Ameisenstrasse

Einige solcher Regeln lauten:

1. Konzentriere dich darauf, was VOR dir passiert. Hinten hast du schließlich keine Augen.

2. Das Schauen in Rückspiegel ist unnatürlich und lenkt von Regel Nr 1 ab. Allerdings, wenn es nicht zu hektisch und unübersichtlich ist, schauen einige Chinesen auch manchmal in die Spiegel.

(Als ich das positiv anmerkte bei einer Mitfahrt, lachte Cao Yifeng und sagte, er wäre ein vorsichtiger Fahrer und doch, doch, wir nutzen die Rückspiegel und ich würde das mit Indien verwechseln, wo Autos keine Rückspiegel haben oder extra abgebaut werden, so hätte er jedenfalls gehört.)

3. Wir fahren einfach mal aufeinander zu, der Rest ergibt sich dann schon irgendwie.

4. Wer forscher seine Absicht bekundet, macht es anderen Verkehrsteilnehmern klarer.

5. Im Zweifelsfall: langsam fahren. Auch gern mal auf der linken Spur der Autobahn.

6. Beachte die Hierarchie der Verkehrsteilnehmer: Schnell vor langsam und gross vor klein.
Damit sollte man sich als Autofahrer vor Bussen und LKWs in acht nehmen und als Fußgänger steht man klar unten in der Hierarchie. Lieferanten-Mopeds haben allerdings einen Sonderstatus, denn sie sind schnell, wendig, liefern Essen (systemrelevant!) und haben es meist sehr eilig, siehe Regel 4.

7. Spurenwechsel hilft nicht unbedingt, aber versuche es trotzdem.

8. Hupen ist ein Mittel, um auf sich selbst aufmerksam zu machen (auch wenn man die Verkehrsregeln gerade bricht oder WEIL man sie bricht), allerdings ist es in Großstädten oft verboten.

9. Wenn man warten vermeiden kann, tue es! Langsam fahren oder gehen, ist besser als stehen.
(Deshalb fliesst der Verkehr meist doch irgendwie, trotz hohem Verkehrsaufkommen, zäh aber stetig und man fühl irgendwie immer ein bisschen an Ameisenstrassen erinnert)

10. Helme sind unnütz (warm, unhygienisch, beweglichkeits- und sichteinschränkend).
Wenn das Tragen von Helmen wirklich wichtig wäre und schützen würde, hätte es die Regierung schon längst angeordnet.

Das Tempolimit liegt in China übrigens bei 60 km/h in der Stadt (80km/h auf Hochstrassen und 100 bis 120 km/h auf Schnellstraßen und Autobahnen).

Disziplin

Es ist vollbracht. An Hauptverkehrskreuzungen und Überwegen herrscht jetzt Disziplin. Menschen eilen über Fußgängerkreuzungen, wenn der Sekunden-Countdown der Ampel losgeht oder bleiben stehen, wenn sie merken, dass sie es nicht mehr bei grün schaffen. Rechtsabbieger lassen Fußgänger erst passieren und sind nicht mehr der Meinung, sie haben immer Vorfahrt. Mopedfahrer steigen ab und schieben auf Fußgängerwegen. Entgegen Einbahnstrassen fahren ist auch selten geworden.

Bildunterschrift hinzufügen

Ab und zu gibt es immer mal wieder verstärkte Polizeipräsenz, besonders zu den morgen- und abendlichen Pendlerzeiten. Strafzettel werden sofort ausgestellt, per Handy, das per Foto den Verkehrssünder dokumentiert und sofort per WeChat oder Alipay die Strafe kassiert und ggf. Sünderpunkte verteilt.

Und ja, die Ampel-Kameras, die die Verkehrssünder auf dem Monitor zeigen, haben natürlich ihr übriges dazu beigetragen. 

Gestern habe ich beobachtet, wie ein älterer Mopedfahrer einen Polizisten angesteuert ist, um zu fragen, wo er lang fahren darf. Undenkbar vor ein paar Monaten.

no U-turn

Das Zeichen "no U-turn", also keine Kehrwende machen (oder eben das Umdrehen in Form eines "U"s) ist in China meist deutlich auf die Strasse gemalt. Leicht zu erkennen, wenn keine Autos drauf stehen, was allerdings eher selten der Fall ist.

Foto: no U-turn

Wichtig zu wissen: ein Kreuz bedeutet "nein". Das ist besonders wichtig zu wissen beim Ausfüllen von Formularen, denn da sollte man Kästchen NICHT ankreuzen, sondern einen Haken in das Feld setzen.
Ich hatte kürzlich eine Diskussion dazu mit meiner Assistentin, die wissen wollte, warum wir Kreuze und keine Haken machen, die wir doch schließlich auch kennen, oder? Da musste ich etwas überlegen, außer mit "das ist eben so" zu antworten. Vielleicht liegt es daran, dass Deutschland ein Land der Formulare war und diese mit Schreibmaschine und Durchschriften ausgefüllt wurden. Auf Schreibmaschinen gab es keinen Haken und ein "X" füllt ein Kästchen am deutlichsten aus ... klingt doch plausibel, oder?

Schwimmstadion

Nun ist das Schwimmstadion unser Wochenendausflugsziel - und es macht gar nichts, dass es erst um 13 Uhr öffnet, denn dann kann man in Ruhe ausschlafen oder was anderes vorher erledigen. Ausserdem ist der Verkehr am Wochenende auch um 12:30 Uhr noch kein Problem, so dass es 20 bis maximal 30min dauert, um dort anzukommen.

Das rund angelegte outdoor Schwimmstadion hat einen Außendurchmesser von 130 Meter. Innen liegt ein Durchmesser von ca. 90 Meter vor. Die Zuschauerränge werden von einer halbmondförmigen Dachkonstruktion mit Membranbespannung vor dem Wetter geschützt. Allerdings bezweifele ich, dass die Tribünen noch genutzt werden dürfen: sie sehen sehr renovierungsbedürftig aus. Auch das Sprungbecken ist aktuell nicht mehr für den Badebetrieb geöffnet.

Foto: Schwimmstadion

Wir hatten bisher Traumwettertage, als wir den Pool besucht haben, denn es war zwar immer heiss aber gute Luft, denn jetzt ist wieder Taifunzeit. Wenn diese im Anflug sind - und das kennen wir noch aus Hong Konger Zeiten - ist die Luft 2-3 Tage davor super.

Am Ende meiner SOSC  (Shanghai Oriental Sports Center)Recherche sei erwähnt, dass mich die Architektur des Stadions eher an ein "Croissant auf nem Teller" als einen Halbmond erinnert, hihi, und mir das Logo für das SOSC  gut gefällt, was ich allerdings erst bei meiner JTEBS Recherche entdeckt habe und sonst nirgendwo gesehen habe.

Quelle: https://wiki/Shanghai_Oriental_Sports_Center

eine kleine Geschichte: Mastenerklimmer

Eine kleine Geschichte von Herrn Jia, dem kletternden Elektriker

Herr Jia ist eine Elektriker. Aber kein normaler, denn er ist für die Kontrolle und Wartung von Strommasten in der Stadt zuständig. Herr Jia mag seinen Beruf. "Wenn ich mit meinen Steigeisen die Masten hochsteige, bleiben viele Leute stehen und gucken mir zu" sagt er und strahlt stolz.
Früher war sein Beruf viel gefährlicher, erzählt er weiter. "Die Stromkabel waren nicht gut montiert und ganz durcheinander, denn sie wurden einfach von Bewohnern angezapft. Das ist heute verboten" sagt er, lacht und grinst, denn er weiss, dass es in Seitenstrassen und alten Wohnvierteln immer noch oft passiert.

"Ausserdem schreibt die Regierung jetzt eine Sicherheitsausrüstung für uns Freileitungselektiker vor." wieder schwingt sehr viel Stolz in der Stimme mit. Dazu gehören Helm, Halte- und Klemmseil, die ein Abrutschen verhindern, die Steigeisen und sein Blaumann-Anzug.
"Klar, ist die Arbeit auch anstrengend", sagt Herr Jia "aber sie hält mich fit und ich tue Gutes, denn wir alle brauchen den Strom und die Sicherheit ist sehr wichtig."

Und dann steigt Herr Jia mit einem unüberhörbaren und unverkennbaren (wenn man erst einmal weiss, was es ist) scheppernden Klack-Klack... Klack-Klack... Klack-klack den Betonmasten rauf.

Foto: Kletterer

Nachtrag: ich konnte keine Nahaufnahme der Klettereisen machen (denn Herr Jia blieb eine ganze Weile auf seinem Masten), bin mir daher nicht ganz sicher, wie die Ringe wirklich aussehen, denn die Abbildung unten zeigt Steigeisen für Holzmasten.

Foto: Steigeisen für Holzmasten Quelle: www.fotocommunity/im-mast

Kleingedrucktes zu meinen kleinen Geschichten: Personen, Namen, Handlungen und Zitate sind frei erfunden und nur ein neues Format meiner Bildkommentierungen, Beobachtungen, Gespräche und Recherchen.

Oriental Sports Center

Die Freude über das geöffnete Freibad im Shanghai Oriental Sports Center (SOSC) war zu gross als dass es nur einen, den gestrigen, Blogeintrag dazu geben kann.

Die Sportstätte liegt im Bezirk Pudong, knapp 10km entfernt von uns. Zu dem Komplex gehören ein Hallenstadion als Mehrzweckhalle mit max, 18.000 Sitzplätzen, eine Schwimmhalle (Natatorium) mit max 5.000 Sitzplätzen und das outdoor Schwimmstadion, ebenfalls mit max 5.000 Sitzplätzen. 

Quelle https://wiki/Shanghai_Oriental_Sports_Center

Ich hatte schon berichtet, dass der Komplex für die Schwimmweltmeisterschaften 2011 errichtet wurde. Entworfen wurden das Ensemble von einem deutschen Architekturbüro (German, Marg & Partner). Die einzelnen Bauten wurden so konzipiert, dass sie nach der Weltmeisterschaften vielfältig weiter genutzt werden können. Das Sports Center ist um einen künstlichen See auf ehemaligen Industriebrachen auf einer Fläche von 394.000qm am Ufer des Huangpu Flusses erreichtet worden und gefühlt sind wir jeden dieser Kilometer zu Fuss bei 37 Grad Hitze entlang geschlichen.

Die 35m hohe Mehrzweckhalle war nicht geöffnet und es wirkte als ob viel renoviert werden muss. Grundsätzlich ist sie aber für verschiedenste Sport- und Unterhaltungsveranstaltungen konzipiert und es haben Boxkämpfe, eSports Veranstaltungen, Konzerte, Basketball-, Badminton oder Eishockeyspiele darin stattgefunden.

In der 210 m langen Schwimmhalle befindet sich jetzt auf einer Seite ein Freizeit-Spiel-und-Spass-Bad für die Öffentlichkeit, im anderen Teil sind 50m Schwimmbecken und eine Sprunganlage. Wir haben kurz mal hinein gelugt, als wir den Eingang gesucht haben. Junge Fechter haben scheinbar auch ein Zuhause in der Halle zum Trainieren gefunden, zwischen Spass- und Trainingsbad.

Foto: Schwimmhalle mit öffentlichem Spassbereich

Foto: Schwimmhalle Quelle: www.archdaily.com/shanghai-oriental-sports-center

Sommerabkühlung

Juhu, wir sind endlich erfolgreich gewesen bei unserer Suche nach einem Freibad (was nicht ein Hotel-Bad ist mit Eintrittsgebühren von 30 Euro und mehr für Nicht-Hotelgäste). Das Finden war zwar eine Hitze-Torture, denn an einem super heissen Tag und erst nicht von Erfolg gekrönt, denn sowohl Bad- als auch Parkplatz- und Eingangssuche war ein Abenteuer. Außerdem war das Bad, als wir gegen 10 Uhr das erste mal durch die Sichtschutzlamellen lugten, geschlossen und komplett verwaist, obwohl Wasser im Pool war... aber nun kennen wir uns aus: irgendwo zwischen Gate 14 und 15 geht es durch die Parkgaragen hinein zum Kassenbereich. Öffnungszeiten täglich von 13:00 bis 21:00 Uhr. 90min kosten 20 RMB, also ca. 2,50 Euro pro Person. Verlässt man das Bad nicht pünktlich, wird nachgezahlt, bei uns bisher immer erneute 20 RMB, wenn wir mehr als eine halbe Stunde länger drin waren. Als Eintrittskarte erhält man ein wasserfestes Papierarmband mit QR-code, mit dem sich gleichzeitig ein Schließflach mit Umkleidebereich öffnen und natürlich nachzahlen lässt.

Foto: Gefunden!!

Man kann mit Minimalausstattung zum Bad fahren, denn es ist nicht erlaubt, irgendetwas mit ans Becken zu nehmen oder außerhalb des Wassers zu verweilen, nicht einmal Badelatschen oder Handtuch dürfen mit raus genommen werden. Andere Länder, andere Sitten.

In diesem Fall vielleicht sogar "andere Bäder, andere Sitten", denn es ist kein normales Freibad, sondern ein Wettkampfbad. Die Substanz insb. die Tribünen um das Becken herum wirken recht baufällig - das Bad ist bereits 10 Jahre alt und wie oft in China wahrscheinlich nicht auf "Dauer" angelegt. Es war 2011 das Sprungbecken für die Schwimmweltmeisterschaften. Der Pool selbst und der Duschbereich machten aber einen guten Eindruck, vielleicht ist es in den letzten Jahren renoviert worden und wurde jetzt erst wieder eröffnet, was erklären würde, warum wir im vorigen Jahr keine Hinweise zu diese Schwimmmöglichkeit gefunden hatten. Jetzt sind die heissen Sommer-Wochenenden in Shanghai gerettet, juhu! Auch wenn das Wasser mindestens 28 Grad Wassertemperatur hat, ist es trotzdem eine Abkühlung.

Foto: Juhu!

Es wurde später sehr viel voller im Pool als das obige Bild von 13 Uhr zeigt.

Sonnenschutz

Im Juli und August liegen die Durchschnittstemperaturen bei 32°C, d.h. tagsüber sind Temperaturen über 35°C normal. "Bewundernswert" im Sinne von "wie macht sie das?" war diese junge Dame an einem solchen heissen Sommertag. Oder trug sie vielleicht kühlende Kleidung?

Foto: Schutz

Für alle in Europa schwitzenden Menschen: so etwas gibt es dort auch, sogar made in Germany z.B. www.e-cooline.de

Flughafen Neuanschaffung

Einige Covid19 bedingten Neuanschaffungen waren am Flughafen im Hongqiao zu entdecken wie dieser automatische Gepäckwagen-Desinfizierer. Allerdings eher im Test, denn nur sehr vereinzelnd zu entdecken und bei weitem nicht ausreichend für die Massen an Gepäckwagen.

Foto: Desinfizieren

mobile Journalisten

Die Zeiten von grossen Foto- und Filmkameras, Stativen oder mitgebrachten Leitern, die Journalisten mit sich auf Messen herumtragen ist in China endgültig vorbei. Es wird nur noch per Mini-Kameras oder Smartphone gedreht.

Foto: mobile only

Sieht man doch noch mal große Kameras, dann sind es ausschließlich die von Event-Agenturen, die den Kunden teueres Equipment in Rechnung stellen wollen bzw. für große LED/Leinwand Projektionen filmen, für die die Auflösung noch hoch sein muss.

Was sich nicht auf Motorshows geändert hat: man läuft sich die Füße platt. Meine Schrittebilanz am Pressetag in Chengdu lag bei 20.000 Schritten, was ca. 10km sind.

Foto: ufff

Welcome

Im Juni gab es einige Änderungen bei SAIC Skoda (SK): neben 3 neuen, chinesischen Direktoren (für Verkauf/Sales SKS, Channel Management SKC und Marketing SKM) wurde ein neuer Bereich geschaffen (Digitalisierung, SKD), der nur noch in chinesischer Hand liegt und 2 Bereiche wurden zusammengelegt (Händlernetzwerk & Training mit Aftersales/Kundendienst zu Channel Management. Bei all diesen Änderungen hat die westliche Seite wenig Mitspracherecht, sondern wird meist nur kurz vorher informiert. Selbst die Alpha-Kämpfer unter uns nehmen das inzwischen achselzuckend hin oder - auch eine Art Gesichtsverlustsvermeidung - stimmen den Maßnahmen sofort zu und versuchen sie aktiv mit zu verkünden.

Alle neuen Direktoren kommen von SAIC Volkswagen und bringen viel Erfahrung mit. Damit ist jetzt eine Art "Task Force" am Start, die auch Verantwortung und Kompetenz hat, Skoda in China effizienter aufzustellen, damit es eine Zukunft gibt. Vielleicht kein schlechter Ansatz und besser als Task Force Teams, die zwar gerne mitreden, aber sich zurückziehen, wenn es um's Vorschlagen, Machen oder Entscheiden geht. Auf jeden Fall ist "Effizienz"das Schlagwort der Stunde, nichts neues aber nun lauter, konsequenter und meint, dass wir fast alles einstellen, was nicht direkt den Verkauf unterstützt, also Namen von potentiellen Käufern/Interessenten erfasst und dem Handel zur Verfügung gestellt wird oder direkte Verkaufsabschlüsse generiert.

Foto: Welcome

Für den neuen Marketingleiter war Chengdu die erste Motorshow für Skoda. Er versteht jetzt was "simple & kostengünstig" bedeutet und fand die Stage doch etwas sehr kahl, siehe oben. Nun gut, für die Publikumstage standen dann 2 Autos auf der Bühne und wir hatten Chengdu bereits als B-Show runtergestuft, aus Effizienz- und Kosteneinsparungsgründen versteht sich. 

Foto: ganz rechts: new boss

Für die nächsten A-Shows gibt es schon keine grossen Leichtmetallfelgen aus Europa mehr (damit die Autos besser aussehen wurde sie bisher immer noch aus Mlada Boleslav zur Verfügung gestellt) und hihi, vielleicht muss John dann auch bald auf seine "long leg models" verzichten, die er immer noch ganz persönlich auswählt.

Foto: nice wheels

eine kleine Geschichte: Neuwagenkäufer

Eine kleine Geschichte von Herrn Lin Yan, dem Karoq Fahrer

Herr Lin Yan hat sich kürzlich einen Karoq gekauft. Eigentlich hatte er ja mit einem Tiguan geliebäugelt, aber Herr Lin Yan ist noch nicht verheiratet und braucht keinen so grossen Wagen für die Familie, auch wenn die Familienplanung jetzt ansteht. Deshalb sollte es aber auf jeden Fall ein SUV sein. Ein Freund hatte ihm empfohlen, sich doch mal Skoda anzuschauen, denn die sind wie Volkswagen, also mit deutscher Qualität, und die Skoda Händler in Chengdu wären viel freundlicher und geben aktuell viel Rabatt. Auch auf den online Auto-Vergleichs-Portalen wie Autohome oder Bitauto wurde Skoda nicht schlecht bewertet. Also ist Herr Lin Yan mal zu einem Händler gefahren.

Foto: grosser Kofferaum

Nach einer kurzen Probefahrt hat sich Herr Lin Yan auch gleich entschieden und auch noch mehr Geld gespart als geplant, denn statt einem Kodiaq (der wie der Tiguan L/Allspace ist) hat er sich für einen etwas kleineren Karoq entschieden, der ihm gross genug ist (Anmerkung der Autorin: Kann ich total verstehen, denn ich bin ja auch Karoq Fahrerin)

Ein paar Wochen später hat ihn sein Händler wieder angerufen und gefragt, ob er ihn zur Motorshow einladen und er, Herr Lin Yan, nicht ein paar Worte auf der Bühne sagen könnte. Für Herrn Lin Yan war das eine Ehre und zur Motorshow war er auch noch nicht. Sie findet seit letztem Jahr in einem neuen Stadtteil von Chengdu und auf einem ganz neuen Messe-Gelände statt. Also, kein Problem, das macht er gern und es wurde ihm auch versichert, er braucht sich nicht um seinen Redetext zu kümmern. Der wird ihm vorgeschrieben: viel Platz, guter Motor und Ausstattung, deutsche Qualität, schickes Design. Das wären die Schlagworte. Denen konnte Herr Lin Yan sofort zustimmen.

Als er dann auf der Bühne stand, war Herr Lin Yan aber doch sehr aufgeregt. Es war eine richtige Pressekonferenz mit einem westlichen "big potato" Boss auf der Bühne. Denn Herr Lin Yan hat das 3millionste Auto von Skoda gekauft. Er hatte seinen Text auswendig gelernt, aber Teile sind ihn dann doch entfallen. Trotzdem ist Herr Lin Yan sehr stolz, denn er hat bei der Pressekonferenz auch erfahren, dass keine andere europäische Automarke so schnell 3 Millionen Autos in China produziert hat. "Also", findet er "muss Skoda eine sehr erfolgreiche Marke sein, auch wenn ich vorher nichts von ihr gehört habe." und fügt hinzu "mit dem Karoq bin ich sehr zufrieden."

Foto: auf der Bühne

Kleingedrucktes zu meinen kleinen Geschichten: Personen, Namen, Handlungen und Zitate sind fast frei erfunden und nur ein neues Format meiner Bildkommentierungen, Beobachtungen, Gespräche und Recherchen.

Foto: nicht mehr im Zentrum, sondern südlich davon, das neue Messegelände

erste Flugreise

Die erste Flugreise innerhalb Chinas ging an einem heissen Tag Ende Juli nach Chengdu zur Messe. Das Prozedere war wieder fast wie normal, außer dass zusätzlich zum Reisepass nun beim Einchecken und der Ankunft immer der grüne QR-code vorgezeigt werden muss.

Foto: Schattenspender

Foto: "fast quer nach links in die Mitte"

Der Essen-Service auf dem 3-Stunden-Flug war ausserdem weiterhin eingeschränkt (nur verpacktes Essen in der Papp-Box serviert). Zwar musste man noch beim Boarden eine Maske tragen, aber viele Passagiere haben sie später abgemacht oder runtergeschoben.

Im Hotel dann wieder vor dem Einchecken den QR-code für Chengdu scannen, vorzeigen und freundlich auf die Maskenpflicht hingewiesen werden. Chengdu ist China's Stadt der Panda.

Foto: Maskengebot