Schlafanzugträger

Es gibt sie noch, die im Schlafanzug durch die Strassen spazierenden Chinesen. Auch in Shanghai. Selbst wenn die Regierung seit einiger Zeit schon versucht, diese Angewohnheiten ihren Bürgern abzugewöhnen. Ob es luftige Bequemlichkeit ist, oder einfach das Feierabend-Outfit symbolisiert, oder vielleicht sogar ein Statussymbol ist "seht her, ich habe sogar einen Pyjama zum Schlafen", wer weiss.

Foto: Pyjama Spaziergänger 

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Kaum privater Raum – Die ganze Stadt ist das zu Hause
Die Vergangenheit mit meist sehr beengten Wohnverhältnissen hat dazu geführt, dass die Privatsphäre prinzipiell nicht sehr groß war und es faktisch kaum einen Unterschied zwischen der privaten Wohnung und dem öffentlichen Raum drum herum gegeben hat.
Dieses Gefühl nahezu überall zu Hause zu sein hat sich anscheinend bis heute erhalten, auch wenn die Wohnsituation mittlerweile viel besser ist und das enge Zusammenwohnen immer mehr auf dem Rückmarsch ist.

Schlafanzüge sind Statussymbol und praktisch
Früher konnte man mit einem schönen Schlafanzug auf eine einfache Art und Weise demonstrieren, dass man über genug Wohlstand verfügte sich ansprechend zu betten und nicht „in Lumpen schlafen“ zu müssen.
Heute sind die Hauptargumente der bekennenden Pyjamaisten eher die praktische und bequeme Nutzung. Besonders die vielen Taschen sind praktisch für Telephone & Co. Ausserdem ist er herrlich luftig für das heisse, subtropische Klima in Shanghai.

2009 wollte man in Shanghai ein Verbot für das öffentliche Tragen von Pyjamas erlassen, um vor der Weltausstellung 2010 eine gute Außendarstellung zu garantieren. Die "Pyjama Polizei" patrouillierte damals die Straßen und ermahnte die Bürger, dass es ein unzivilisiertes Verhalten und ein Mangel an Sitte wäre. Keine Ahnung, ob es heute immer noch verboten ist, aber auf jeden Fall gibt es inzwischen ausreichend Kameras und Gesichtserkennungssoftware, die es erlauben würden, Pyjamagänger für das mögliche Vergehen zu bestrafen https://futurezone.at/digital-life