Wird man im koreanischen Freibad "angetrillert", stört das niemanden wahnsinnig doll, denn
1. es passiert ständig, dass die Trillerpfeife der Aufpasser im Einsatz ist (zu den üblichen Stimmengewirr-Plätscher-Schwimmbadgeräuschen gehört das Trillern einfach dazu) und
2. es gibt das typisch Deutsche "wir wollen die Regeln erst erkunden und kennen, um sie selbständig befolgen zu können" hier nicht. Nein, man erwartet, dass einem von offizieller Stelle gesagt wird, was geht und was nicht, bis dahin probiert man einfach aus. Angetrillert zu werden, scheint daher keinerlei negative Emotion auszulösen, dass man etwas falsch gemacht hat und sich fragt "wieso, wieso, was ist los", sondern einfach als Aufgabe der Life guards verstanden zu werden.
Dies ist wirklich ein interessanter kultureller Unterschied, nicht nur im Schwimmbad: wir Deutschen haben einen eingebauten "Selbstkontrollmechanismus", der uns auch dazu bewegt, anderen unaufgefordert zu sagen, wie die Regeln sind - begründet aus unserer Geschichte der Kleinstaaterei des 18./19. Jahrhunderts (JTEBS beim letzten interkulturellen Training).
Foto: gleich 2 Trillerpfeifen |
Nachtrag: Manchmal haben wir doch auch im Deutschen tolle Wörter: 'Trillern' fällt für mich eindeutig in diese Kategorie.
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