30.11.2020

Puch

Der T3 Syncro entstand in enger Kooperation mit Steyr Daimler Puch in Österreich. Volkswagen lieferte Bleche, Karossen etc. nach Graz. Entstehen sollte ein Allrad-Fahrzeug, bei dem der Fahrer nicht eingreifen muss, wenn Allrad notwendig wird, das sollte das Fahrzeug selber entscheiden können. In Graz wurde viel an der Visco-Kupplung getüftelt mit vielversprechenden Ergebnissen, denn es sollte ein Allrad-Fahrzeug entstehen, das jeder fahren konnte www.vw-bulli.de/interview-mit-einem-der-macher-des-syncro:

Henning Duckstein war maßgeblich an der Entwicklung des Allradantriebs "Syncro" beteiligt. In diesem Interview mit VW-Bulli.de gibt er Einblicke in die Entstehungsgeschichte des legendären Antriebs:


Herr Duckstein, wie kam es dazu, dass man sich bei Volkswagen dafür entschied, einen Allradantrieb für den VW Bus zu realisieren?

Vor etwa 40 Jahren, also Mitte der 70er-Jahre, kamen immer mehr Fahrzeuge aus Fernost mit zuschaltbarem Allradantrieb nach Europa, etwa von Toyota und Mitsubishi. Diese Autos hatten alle lange Motorhauben, die Übersicht für den Fahrer war nicht optimal. Gustav Mayer (Anm. der Redaktion: "Urvater des T3") und ich überlegten dann, ob sich nicht die damals aktuelle T2-Baureihe als Allradfahrzeug eignen würde. Da der T2 ja keine Motorhaube hatte, wäre die Übersichtlichkeit mit Sicherheit besser, und die Achslastverteilung war von Haus aus bei nahezu 50:50.


Wie ging es weiter?

Wir sagten uns, wir probieren das einfach mal aus, mit Komponenten, die bereits existieren, denn es gab ja keinen Fertigungsauftrag, daher mussten wir mit dem arbeiten, was wir hatten. Es wurde einiges improvisiert, zum Beispel verwendeten wir den Wandler aus dem Käfer mit Halbautomat, um etwas mehr Drehmoment zu erreichen. Schließlich hatten wir ja nur den 1,6-Liter-Motor mit 50 PS zur Verfügung. Kurz und gut, es entstand letztlich der Prototyp des T2 mit Allradantrieb.

Und dann ging es ans Testen?

Ja, Ende 1976 testeten wir das Fahrzeug - mehr oder weniger privat - mit Freunden, die einen Land Rover hatten, in der Sahara. Der Land Rover war damals das Gelände-Alllradfahrzeug schlechthin, und wir wollten sehen, wie der T2 sich im Vergleich mit dem Land Rover schlagen würde. Wir fuhren quer durch die Sahara und waren begeistert. Die Übersicht war fantastisch, die Achslastverteilung erwies sich als optimal.


Gab es auch Zweifel?

Problemtisch war der etwas schwachbrüstige Motor. Aber dafür könnte man ja künftig eine Lösung finden. Wir waren nach der Sahara-Fahrt überzeugt: Wir als Volkswagen können ohne Probleme einen Allrad-Bus bauen. Wir gingen dann zum Marketing, und die wollten prüfen, ob es am Markt genug Nachfrage nach so einem Auto geben würde. Fünf Exemplare wurden gebaut und etwa an die Bundeswehr und andere vergleichbare Einrichtungen gegeben. Die Resonanz war sehr positiv.

Warum wurde der T2 dann nie als Allrad in Serie gebaut?

Dies erklärt sich einfach durch die Tatsache, dass 1978/79 der Modellwechsel vom T2 zum T3 anstand. Die Kapazitäten in der Entwicklung waren dadurch komplett gebunden.


Beim T3 hat es dann aber geklappt mit der Allrad-Version...

Ja, nach etlichen Gesprächen kam es 1982 dann zum Vertrag mit Steyr Daimler Puch in Österreich. Volkswagen lieferte Bleche, Karossen etc. nach Graz. Entstehen sollte ein Allrad-Fahrzeug, bei dem der Fahrer nicht eingreifen musste, wenn Allrad notwendig wird, das sollte das Fahrzeug selber entscheiden können. Der T3 Syncro enstand in enger Kooperation mit Steyr Daimler Puch. Dort wurde viel an der Visco-Kupplung getüftelt und gearbeitet, mit vielversprechenden Ergebnissen. Dies war wichtig, da ja wie gesagt der Fahrer nicht mitdenken müssen sollte bei der Frage, ob Allrad notwendig ist in der aktuellen Fahrsituation oder nicht. Wir wollten ein Allrad-Fahrzeug, das jeder fahren konnte, und das haben wir auch erreicht. 

In welcher Variante kam der T3 Syncro dann letztendlich zuerst auf den Markt?

Anfänglich gab es nur die 14-Zoll-Variante. Dabei handelt es sich sozusagen um ein Straßenfahrzeug mit Allradunterstützung. Die 16-Zoll-Variante kam erst später, auf ausdrücklichen Wunsch der Kunden. Aus Kostengründen wurde zunächst nur eine Variante, nämlich das 14-Zoll-Modell, gebaut. Wir wollten ein kostengünstiges Allradfahrzeug anbieten, das viele Kunden bezahlen konnten. Die 16-Zoll-Karosse ist eine andere als die 14-Zoll-Karosse. Daher ist auch der nachträgliche Umbau von 14 Zoll auf 16 Zoll nicht zu empfehlen. Denn das 16-Zoll-Fahrzeug ist deutlich verstärkt. Da wurde überall kräftig nachgelegt.

Was waren denn für technische Veränderungen und Maßnahmen notwendig, um den normalen T3 zum Syncro zu machen?

Der gesamte Allradantrieb im T3 wiegt rund 135 Kilogramm. Man musste also, um eine Achslastverteilung von 50:50 zu erreichen, ein paar bauliche Maßnahmen ergreifen. So verlegten wir etwa den Tank von vorne auf die Hinterachse. Auch das Reserverad, das im konventionellen T3 vorne ist, wurde nach hinten verlegt. Schon dadurch erreichten wir nahezu die gewünschte Achslastverteilung.


Hätten Sie und Ihre Kollegen damals damit gerechnet, dass sie ein solches Kultfahrzeug schaffen würden?

Es war schon unser Ziel, ein Kultfahrzeug zu schaffen, das ja. Aber mit dem Erfolg, der dann kam, hatten wir bestimmt nicht rechnen dürfen. Wir waren überzeugt davon, dass der T3 Syncro einen recht großen Käuferkreis finden würde. Aber so erfolgreich, wie der T3 Syncro dann zu seiner Verkaufszeit war, das hat uns sehr positiv überrascht. Und auch, dass er heute nach wie vor so beliebt ist in der Bulli-Szene. Das zeigen ja auch die stets steigenden Preise für den T3 Syncro.


Ôle Henry ist so ein Syncro aus dem Jahr 1988 und trägt auch noch das Puch-Emblem.





28.11.2020

Postkarten-Poesie

"Poesie" ist doch ein schönes Wort, auch wenn es vielleicht nicht ganz zur kleinen Postkarten-Geschichte passt, die mir angesichts des Kranich-Fotos von Dieter Damschen eingefallen ist und die einige von euch auch als echte Postkarte erhalten haben www.dieterdamschen.de

Die Poesie, bzw. "die Dichtung" ist ein Begriff aus dem Griechischen und bezeichnet die Kunstart, die mit Phantasie die Ausdrucksmöglichkeit der Sprache einsetzt, um dem Zuhörer oder Leser Lebens-, Welterfahrungen und -deutungen näher zu bringen www.die-poesie.de/poesie.htm

Also, dann finde ich, es ist doch echte Postkarten-Poesie, inspired by Olsen-gang ;)





26.11.2020

DJI Drone

Als erster Digitalkonzern aus China hat DJI eine ganze Produktkategorie für Kunden auf der ganzen Welt etabliert. Acht von zehn Drohnen stammen von DJI, dem Marktführer aus Shenzhen, der diese Fluggeräte mit integrierten Kameras anbietet.

DJI, kurz für Da Jiang International Sciences and Technology, wurde 2006 von einem Ingenieur namens Wang Tao in der südchinesischen Küstenmetropole Shenzhen gegründet. Innerhalb eines Jahrzehnts mauserte sich der Komponentenhersteller mit einer Kombination aus technologischer Innovation, Zeitgeist und Standortvorteilen zum Marktführer der zivilen Drohnen-Branche. 2012 brachte die Firma seine erste Drohne auf den Markt; inzwischen verkauft sie ihre Produkte in mehr als 100 Länder und beschäftigt nach eigenen Angaben rund 14.000 Mitarbeiter an 17 Standorten.


2016 machte DJI nach eigenen Angaben 1,5 Milliarden Dollar Umsatz, 2017 konnte es diesen auf 2,8 Milliarden Dollar fast verdoppeln. Seither aber hüllt sich das Unternehmen in Schweigen. Der geschätzte Marktwert der Firma beläuft sich auf 15 Milliarden Dollar www.handelsblatt.com/drohnen.


DJI steht für den Erfolg der chinesischen Technologiebranche. Es sind nicht länger vor allem Firmen aus Nordamerika und Europa, die bahnbrechende Produkte entwickeln und global ausrollen. Unter die neuen Technologiestars mischen sich immer mehr Konzerne aus der Volksrepublik. Und DJI ist erst der Anfang. Die Zeit der billigen Produzenten aus Fernost, die Spitzentechnik kopieren, statt selbst zu entwickeln, geht zu Ende.


Vor dem Siegeszug der Firma aus Shenzhen waren Drohnen etwas für Spezialisten. Sie waren teuer und unhandlich. DJI machte sie zu einem Massenprodukt für Privatleute. Heute kann sich jeder Hobbypilot eine Drohne anschaffen. „Wir haben im Grunde die Produktkategorie ‚zivile Drohnen‘ erfunden“, sagt Pan. Ein gewaltiger Erfolg für DJI – und auch ein Symbol für die wachsende Bedeutung chinesischer Konzerne.


„Eigentlich hat DJI momentan keinen Konkurrenten, der einen ähnlich hohen Marktanteil hat“, sagt Kay Wackwitz, Gründer von der Beratungsfirma DroneII. Um zu begreifen, wie groß die Dominanz des chinesischen Herstellers ist, muss man nur auf seinen Marktanteil in den USA schauen: Mit 77 Prozent liegt Primus DJI weit vor dem US-Konzern Intel, der mit 3,7 Prozent den zweiten Platz belegt. Vielleicht auch deshalb zieht der Erfolg des Konzerns auch das Misstrauen der amerikanischen Behörden auf sich, die unter anderem befürchten, dass mit den fliegenden Objekten und ihren hochauflösenden Kameras Datensammlung und Spionage im Auftrag der chinesischen Regierung betrieben werden.


Schon früh meisterte DJI in zweierlei Hinsicht eine Disziplin, die sowohl fürs Fliegen als auch Filmen ausschlaggebend ist: Stabilität. Einmal durch das sogenannte „Hovering“, womit man die Fähigkeit einer Drohne bezeichnet, trotz unterschiedlicher Luftströmungen an einem Punkt in der Luft zu schweben. Und zum anderen mit gut gebauten „Gimbals“, sogenannten kardanischen Aufhängungen, die es ermöglichen, die an den Drohnen angebrachten Kameras ohne Wackler zu drehen.


„Wenn man eine DJI-Drohne im eigenen Haus herumfliegen lässt, dann liegt das Gerät gut in der Luft. Nichts geht kaputt. Das ist bei den Konkurrenten anders“, sagt Lanier Watkins, der an der renommierten Johns Hopkins University in Baltimore über kritische Infrastruktur und Netzwerk-Sicherheit von Drohnen forscht.

Wie wichtig gute Gimbals sind und wie groß der Bedarf für Filmdrohnen war, bemerkte das DJI-Team während eines Gesprächs mit einer neuseeländischen Vertragshändlerin im Jahr 2010. Sie erzählte, dass 95 Prozent ihrer Kunden die gekauften Gimbals dazu nutzen, sie an Drehflüglern zu befestigen, um daran eine Kamera zu installieren.


Bis DJI diese Erkenntnis in ein Produkt umsetzen konnte, dauerte es noch zwei Jahre. 2012 begann dann der Erfolgszug, als die erste DJI-Drohne der Serie Phantom auf den Markt kam. Im Oktober 2013 folgte die Phantom 2 Vision als erste Drohne mit einem Gimbal, auf den die Kunden ihre eigenen Kameras installieren konnten.

Dabei schaffte es DJI früh, fortschrittliche Technik mit einer nutzerfreundlichen Handhabung zu einem günstigen Preis zu entwickeln, während Konkurrenten wie 3D Robotics Schwierigkeiten mit der Qualität ihrer Gimbals hatten und bei Drohnen von GoPro im Flug die Batterie herausfiel.  


Beliebt an Filmsets

2015 begann DJI dann auch, Gimbals für Kameras und Smartphones herauszubringen. Schon bevor die Stabilisatoren-Serien Ronin und Osmo auf den Markt kamen, wurden DJIs Gimbals in der Kamera-Fachwelt für ihre Fähigkeiten geschätzt. Er habe einmal eine DJI-Drohne gekauft, um sie an ein Auto zu montieren und stabile Fahrtbilder zu machen, erzählte ein Kameramann. Geschichten wie diese, so Wackwitz, gebe es zuhauf.


Fachleute wie auch Laien loben DJI dafür, bedarfsgesteuert zu sein und praktikable Lösungen anzubieten. Als Pan ein Filmset besuchte, bemerkte er zum Beispiel, dass beim Linsenwechsel die Stabilisatoren immer wieder neu zeitaufwendig eingestellt werden mussten. Danach setzte er sich in seine Werkstatt und fand einen Weg, diesen Vorgang auf 30 Sekunden zu verkürzen. Für eine Filmproduktion, wo Zeit Geld ist, sind solche Verbesserungen extrem wertvoll.


Die Nachricht, dass es eine relativ preisgünstige, leicht zu bedienende Filmdrohne gibt, sprach sich auch bei den sogenannten Content Creators schnell herum. Die jungen Youtube- und Instagram-Stars produzieren ihre Programme oft selbst oder mit einem kleinen Team. Für sie sind Geräte, mit denen man für wenig Geld spektakuläre Hochglanzbilder produzieren kann, sehr attraktiv. Und was die Stars benutzen, wollen ihre Fans natürlich auch besitzen. 2015 kam mit der Phantom 3 ein Produkt auf den Markt, das auch für Normalverbraucher erschwinglich war.


Ungefähr zu dieser Zeit begann DJI auch damit, mehr Ressourcen in Kameras zu investieren. 2016 erwarb DJI zuerst einen Minderheits-, und ein Jahr später dann einen Mehrheitsanteil am schwedischen Kamerahersteller HasselbladPan erklärt DJIs Strategie, möglichst alle Aspekte des Produkts innerhalb der eigenen Firma zu entwickeln, damit: „Wir wollen sicherstellen, dass alle Komponenten reibungslos im System integriert sind.“ Das mache DJI von Zulieferern weitestgehend unabhängig und sei neben dem kompetitiven Preis und der guten Qualität der Produkte DJIs schlagender Vorteil.


Inzwischen versucht das Unternehmen, neue Konsumentengruppen zu erschließen. Mit dem faltbaren Mavic Pro begann DJI, weibliche Nutzer und Familien anzusprechen. Tello wiederum ist eine Drohne, die vor allem an Kinder gerichtet ist.


Ein weiterer Vorteil in der Entwicklung ist DJIs Standort: Shenzhen hat sich einen Ruf als Silicon Valley des Ostens erarbeitet und zieht Talente aus ganz China und der Welt an. Außerdem habe die Stadtregierung mit Räumlichkeiten, Miete und Steuervergünstigungen ausgeholfen, erzählt Pan.

Das Attraktivste an der Stadt sei jedoch ihre enge Vernetzung mit den Hightech-Lieferketten und Produktionsstätten. Man könne so die vertikale Integration der Systeme vorantreiben und eine hohe Umschlagsquote in der Forschung und Entwicklung erreichen, sagt Pan.


„Wenn ich an einem neuen Produkt arbeite, kann ich mein Design an eine Fabrik schicken und bekomme innerhalb von fünf Tagen ein Muster zurück“, erzählt er. In den USA, wo er früher beschäftigt war, dauerte so etwas mehrere Wochen oder gar Monate, und man musste für die Dienstleistung zahlen.

„Hier unterbieten sich die Fabriken gegenseitig, um den Auftrag zu bekommen. Und die Qualität der Muster ist meistens besser“, sagt er. Natürlich, gibt er zu, sei dabei auch die Quote der Versuche und Fehler höher. Rund 25 bis 30 Prozent des Umsatzes werden nach Unternehmensangeben in Forschung und Entwicklung gesteckt.


Enormes Tempo


Wettbewerber kommen bei DJIs Geschwindigkeit oft nicht mit. Während sich das chinesische Unternehmen innerhalb eines Jahres oft mit eigenen Produkten aus unterschiedlichen Serien interne Konkurrenz macht und die eigenen Preise unterbietet, setzen amerikanische oder europäische Firmen oft nur auf ein Modell. 2016 gab Jeevan Kalanithi, der ehemalige Präsident des Drohnenherstellers 3D Robotics, in einem internen Schreiben an seine Mitarbeiter zu, mit einem einzigen Produkt bei der Preisschlacht nicht mithalten zu können.


Nun aber wird DJIs chinesische Herkunft, die dem Konzern bisher so viele Wettbewerbsvorteile verschafft hat, zu einer immer größeren Last. Bereits 2017 hörte die amerikanische Armee auf, Produkte des chinesischen Unternehmens zu verwenden, weil diese angeblich Sicherheitsrisiken aufwiesen. Damals gab DJI zu, dass Chinas Behörden Zugriff auf die von den Drohnen generierten Daten hatten. In dem Falle, so betonte die Firma, würden aber die Nutzer darüber informiert werden.


Um die zahlreichen Sicherheitsfragen zu adressieren, rief DJI 2017 ein sogenanntes Bug-Bounty-Programm aus. Wer Lücken ausfindig machen konnte, wurde belohnt. Tatsächlich sei es „ziemlich leicht“, eine DJI-Drohne zu hacken, solange sie Wi-Fi benutze, sagt Watkins. Auch er machte damals beim Programm mit und reichte Verbesserungsvorschläge ein.


„Am besten wäre es, wenn DJI den Kunden ermöglichen würde, ihre Kamera-, Mikrofon- oder Ortungsdaten zu verschlüsseln und nur diese den Schlüssel dazu besäßen“, sagt er. Bisher aber geschieht das nicht automatisch. Wer die eigenen Daten vor illegalen Übertragungen schützen möchte, dem gibt die Firma stattdessen Anleitungen.


„Das Unternehmen ist ziemlich ehrlich bei der Frage, was es besser machen kann und wo ihm die Hände gebunden sind“, sagt Watkins. Zum Beispiel könne man die Datenübertragung zwischen der Drohne und dem Smartphone noch sicherer machen, indem man statt Wi-Fi Radiofrequenzen nutzen würde. Aber dafür müssten die Smartphone-Hersteller mitspielen und ihre Geräte entsprechend ausstatten. Anders als seine Rivalen, so Watkins, versuche DJI aber, die meisten seiner Programm-Bugs zu lösen.


In den sozialen Medien in China kursiert seit einigen Monaten der Witz, dass die USA keinen Handelskrieg und Tech-Wettkampf mit China, sondern nur mit den in Shenzhen ansässigen Firmen wie HuaweiDJI oder dem Biotech-Start-up iCarbonX führen. „Wer nicht ins Visier gerät, der hat bloß keine international wettbewerbsfähigen Produkte hergestellt“, scherzen die Internetnutzer.


In Deutschland gibt es inzwischen einige Regelungen, die es bei privaten Drohnen zu beachten gilt www.bmvi.de/drohnenDrohnen dürfen nicht höher als 100 Meter über Grund fliegen. Höher darfst du nur fliegen, wenn du dich auf einem zugelassenen Modellflugplatz befindest oder eine Genehmigung von der zuständigen Luftfahrtbehörde eingeholt hast. Falls du dich im kontrollierten Luftraum befindest, gilt eine maximale Aufstiegshöhe von 50 Metern. Es besteht ein Verbot von Nachtflügen (Sondergenehmigungen für Nachtflüge sind jedoch möglich).  Das Überfliegen von Wohngrundstücken ist verboten, wenn der Copter mehr als 250 Gramm wiegt oder in der Lage ist, optische Daten, akustische Daten oder Funksignale zu sammeln, zu speichern, und/oder zu übertragen. 

Bei DJI gibt es daher jetzt eine 249g Drohne, siehe Bild.




24.11.2020

Miniaturkunst

Der Künstler Tatsuya Tanaka erstellt jeden Tag ein Miniaturkunstwerk aus Alltagsgegenständen und kleinen Diorama-Figuren, welche er als online Kalender zur Freude vieler postet https://miniature-calendar.com. Ob Brokkoli-Wald, Toast-Turnmatte, Mango-Hügel (den ich schon einmal gepostet hatte), Tofu-Ringkampf, Wurst-Schlauchboot oder Masken-Schwimmbad, seiner Fantasie scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein und seine Bilder faszinieren wie früher Papa's Modeleisenbahn. Happy Birthday.
Foto: kleines Geburtstagsständchen
Quelle: https://miniature-calendar.com

22.11.2020

Glashaus

Das Gutshaus Olsen hat eine weitere, neue Attraktion: ein Glashaus im Park. Komplett selbst gebaut und nicht nur zum Pflanzenwachsen lassen, sondern auch für die ersten kühleren Morgen oder Abende geeignet. Herrlich & Happy Memories :)


20.11.2020

kleiner Igel

Wann habe ich eigentlich das letzte Mal einen kleinen Igel in freier Wildbahn bzw. in einem gepflegten Park gesehen? Ja, erst machte er sich zur Kugel, aber als scheinbar keine Gefahr drohte, suchte er munter weiter.

So ein gepflegter Park pflegt sich natürlich nicht von alleine und wir durften auch mal testen:








18.11.2020

Riesen-Zucchino

Im neuen Gemüse- und Pflanzenbeet beim Olsen muss man vorsichtig sein. Man könnte über gigantisches Gemüse stolpern, was beim Ernten vergessen wurde. Das richtige Saatgut, guter Boden, natürliche Düngung und viel Wasser lassen diese Riesen wachsen. Man nutzt sie aber nicht zum Kochen, denn da gilt: je kleiner desto geschmackvoller, denn die Größe kommt ausschliesslich durch mehr Wasser zustande, wodurch der Geschmack verloren geht.  

Warum schreibt man Zucchini eigentlich mit zwei C? https://nachgeholfen.de/zuchini-oder-zucchini Zucchini kommt aus dem Italienischen. Das deutsche Wort leitet sich vom italienischen zucchino ab, einer Verkleinerungsform von zucca (Kürbis). Es bedeutet also kleiner Kürbis. Da es sich um ein Fremdwort handelt, muss es im Deutschen ebenfalls mit zwei c geschrieben werden. Zuchini (mit einem c) ist also immer falsch. 

Für eine einzelne Frucht muss man übrigens italienisch-korrekterweise Zucchino sagen. Da die Singularform bei uns allerdings sehr selten gebraucht wird, glauben viele, dass die Pluralform die Einzahl ist, und bilden den Plural mit Zucchinis ebenfalls falsch. 

Das ist genauso wie bei Graffiti. Die Einzahl heißt Graffito und die Mehrzahl deshalb nicht Graffitis. JTEBS!


16.11.2020

Morgentau

Wie genau entsteht nochmal Morgentau, diese vielen kleinen Wassertropen überall auf Wiesen, Pflanzen oder Spinnennetzen? Ein morgendlicher Stopp auf der Fahrt gen Rostock war in dieser Hinsicht gleich zweifache Verwunderung: Morgentaufrage und die Erkenntnis, dass es auf Deutschland's Wiesen vor Spinnennetzen nur so zu wimmeln scheint. 
Aber zurück zum Phänomen Morgentau www.wasistwas.de/morgentau: Luft enthält Feuchtigkeit. Je wärmer sie ist, desto mehr Wassermoleküle stecken in ihr. Kühlt die Luft am Abend, wenn die Dunkelheit hereinbricht, ab, sinkt die Fähigkeit der Luft, Wasser aufzunehmen. Ab einer bestimmten Temperatur ist der Taupunkt erreicht, wo die Luft 100 Prozent relative Feuchtigkeit aufweist. Ab diesem Zeitpunkt beginnt sich die Feuchtigkeit aus der Luft am Boden, an Gegenständen, Pflanzen oder eben Spinnennetzen abzulagern. Besonders oft geschieht dies am frühen Morgen, weshalb man von Morgentau spricht. Immerhin zwei bis fünf Prozent des gesamten Niederschlags in Mitteleuropa wird in Form von Tau geliefert. 
Tau ist nicht nur wunderschön anzusehen, sondern er erhält auch Leben. Viele Pilze oder auch Kakteen in der Wüste könnten ohne ihn nicht überleben. 

Und wie ein Spinnennetz gebaut wird, kann man von der kleinen Spinne Elvira erfahren. Sie spinnt sich mindestens jeden zweiten Tag ein neues Netz, denn nachdem sich etwas darin verfangen hat, ist es durchlöchert. Ausserdem lässt die Klebekraft der Spinnenfäden mit der Zeit nach www.miteinander-buecher.de/verstehen/wie-ein-spinnennetz-entsteht. Dort kann man auch nachlesen, dass in der Nacht gesponnen wird und gut recycelt wird, denn die Überbleibsel des alten Netzes werden aufgefressen. Na, wenn das nicht ein echter JTEBS ist. 

14.11.2020

Visa

Als wir in den Heimaturlaub nach Deutschland sind, war klar, wir brauchen ein neues Visum für die Einreise nach China. Sämtliche Visa für Ausländer waren storniert worden, was eine pragmatische Art ist, die Einreise zu limitieren und damit "Covid-Importe" zu stoppen. Eine ganze Weile wurden dann auch keine neuen Visa ausgestellt, was bedeutete: einmal raus, nicht mehr rein. Als dieses Prinzip für Deutschland aufgehoben wurde, haben wir die Gelegenheit genutzt und sind ausgereist.

Die Visa-Neubeantragung war dann gar nicht so einfach: der Visa Service meldete sich auch nach mehreren Emails nicht, das Anstehen in der chinesischen Botschaft in Berlin brachte nichts, denn sie stellen keine Visa mehr aus, schickte uns dann aber zu einer Stelle, die komplett verwaist & geschlossen war. Dann endlich ging doch mal jemand ans Telefon beim Visa-Service und teilte uns eine neue Adresse mit. Dort war das Büro dann auch fast ganz verwaist, denn alle sind in Kurzarbeit. Klar, wer braucht heute noch Visa für Reisen? Der Antrag muss aber online ausgefüllt werden und das kann leider nicht mehr bei der Visa-Stelle gemacht werden, denn die Rezeption wurde geschlossen und der öffentliche Computer dort abgebaut. Also zurück nach Hause, Antrag ausfüllen, was nicht ganz einfach war wegen der vielen Details und Systemproblemen... und so kam es, dass wir einen ganzen Tag in Berlin hin und her gefahren sind und es nicht mehr geschafft haben, innerhalb der Öffnungszeiten den Antrag abzugeben. Klar doch, denn sie hat ja jetzt stark verkürzte Öffnungszeiten. Aber, der nette Herr Schulz hat auf uns gewartet, den man übrigens nie direkt anrufen konnte, sondern immer nur über die Zentrale in Frankfurt... 

2 Wochen später haben wir dann unsere Pässe samt neuem Visum abgeholt, um parallel zu erfahren, dass man ab 28. September wieder mit seinem alten Visum einreisen kann. Wie sagt man so schön: außer Spesen, nichts gewesen... :) Aber wir hatten 3 herrliche Spätsommer-Tage in Berlin mit #cantheskybeanybluer



12.11.2020

wie gemalt

Sie standen direkt am Straßenrand in Berlin, drei Sonnenblumen. Am ersten Tag noch geschlossen, am zweiten wie mit Ölfarbe gemalt, am dritten dann entfaltet. Erstaunliche Kraft der Natur.




09.11.2020

Wusterwitzer See

Der Wusterwitzer See liegt in der Havellandschaft in Brandenburg. Am Westufer des Sees befindet sich der Ort Wusterwitz. Der Name leitet sich vom altpolabischen/westslawischen Wort vostrov für Insel ab. Durch den See verläuft die Kreisgrenze zwischen Potsdam-Mittelmark und der kreisfreien Stadt Brandenburg an der Havel. 

Der See gehört zum Brandenburger Stadtseenbecken, auch Plauer Havelseenbecken genannt. Er besitzt einen Abfluss nach Norden zum Wendsee. Seine Fläche beträgt ca. 172 Hektar und er hat eine Tiefe von etwa 9 Meter. Am Ufer gibt es mehrere öffentliche Badestellen, Bootsanleger und angrenzende Hausgrundstücke.

07.11.2020

flower power love

Vor mehr als 50 Jahren wurde in Woodstock die Ära des Love & Peace und der Blumenkinder eingeläutet. Untrennbar mit dem damaligen Lebensgefühl verbunden sind die beiden VW Klassiker. Käfer und Bulli machten das Event zum „Loveliest Bus-Stop on Earth“. Das Automuseum in Wolfsburg zeigt Arbeiten von Klaus Trommer, mit denen er die Erinnerung auch an die eigene Jugend im Fond des väterlichen VW wiederaufblühen lässt. Eine Liebeserklärung an die 70er, dem Jahrzehnt des Flower-Power, der fröhlichen Farben und opulenten Formen. We love it.




05.11.2020

letzte Freibadwoche

Hier beginnt jetzt die kalte, ungemütliche Jahreszeit. Ein perfekter Anlass für ein paar Rückblenden nach Deutschland zu unserem Urlaub, wo wir einen tollen Spätsommer/Frühherbst hatten. Das Wetter hätte kaum schöner sein können und das VW Bad hatte sogar noch eine Woche auf, als wir kamen.

Die Online-Registrierung war inzwischen einfach und ohne Vorlaufzeiten möglich. Wie immer, zum Ende der Saison, gibt es kaum mehr Besucher. Warum nur?




03.11.2020

eine kleine Geschichte: Hilfspolizist

Eine kleine Geschichte von Herrn Huang, dem Hilfspolizisten

Herr Huang ist kein echter Polizist, aber von der Polizei angestellt. Sein Arbeitsplatz ist ein Überwachungsbus. Seine Aufgabe: Auffälligkeiten melden, die er auf den Monitoren entdeckt.
Foto: 
Es ist kein schwieriger Job und Herr Huang ist sehr froh über diese Arbeit, denn er kann sitzen, was für seine inzwischen müden Beine gut ist. Herr Huang ist bereits über 70, hat nie eine Ausbildung gemacht, aber war bei der Stadtregierung in vielen verschiedenen Bereichen beschäftigt.
Darauf ist Herr Huang sehr stolz. "Ich wurde immer geschätzt, weil ich sehr hart und zuverlässig gearbeitet habe. Eigentlich habe ich bereits das Rentenalter erreicht, aber als ich gefragt wurde, ob ich diesen Überwachungsjob machen kann, habe ich natürlich ja gesagt."

Es ist ihm Pflicht und Ehre zugleich, das merkt man Herrn Huang sofort an. Ob es nicht anstrengend ist, den ganzen Tag auf Bildschirme zu gucken, will ich von ihm wissen. "Nein, überhaupt nicht", kommt wie aus der Pistole geschossen zurück und ich überlege, wo wohl neben den Kameras die Mikrophone hängen. Aber Herr Huang meint es so: er hat den ganzen Tag ein Dach über dem Kopf, der Wagen ist klimatisiert, er kann sitzen und, sollte ihm doch mal etwas entgehen, haben die Kameras ja alles aufgezeichnet.

Einen Blick hineinwerfen darf ich aber nicht. "Es ist nicht aufgeräumt", entschuldigt sich Herr Huang verlegen. Als sich die Tür später kurz öffnet, lässt sich vermuten, dass es ein normales, aber mobiles Büro mit Bildschirmen ist und dass Herr Huang inzwischen aufgeräumt hat.
Foto: geöffnet


02.11.2020

das Süppchen am Schluss

Die chinesische Regierung hat eine breit angelegte Kampagne gestartet gegen die "Essenverschwendung". Ich hatte schon berichtet, dass ein guter chinesischer Gastgeber sehr viel Essen auftischen lässt, so dass sichergestellt ist, dass alle Gäste zufrieden sind und sehen, dass mit dem Essen nicht gegeizt wurde bzw. eine grosse Auswahl zur Verfügung steht. Damit soll nun Schluss sein.
Foto: Suppenabschluss
Dass dann, wenn eigentlich alle satt sind, auch am Süppchen gespart wird, das in China zum Ende des Essens kommt, glaube ich allerdings nicht. Denn es ist ja eher ein bisschen wie der Underberg zum Schluss. Zur besseren Verdauung. Und auch wenn das Suppenbild nicht so appetitlich aussieht, die Suppe war sehr lecker und nur die Flüssigkeit wird geschlürft.