30.09.2016

Yukata

Herren Kimono haben im Wesentlichen die gleiche Form wie der Kimono einer Frau. Sie sind jedoch farblich wesentlich schlichter gehalten. Yukata ist eine Unterart vom Kimono - eine unkompliziertere, leichtere und alltäglichere Variante, die einfacher zu binden und preisgünstiger ist http://kimono-kimono.de/unterschied-zwischen-kimono-und-yukata/.
Foto: Herren Kimono
Die Kimono der Frauen waren wirklich ein Feuerwerk der Farben.
Foto: Farbenfeuerwerk und tolles Lächeln nur für mich


29.09.2016

Goldener Pavillon

In Kyoto wird kulturell wirklich so viel geboten, dass es schwer fällt zu entscheiden, was man sich an nur einem Wochenende anschauen kann. Weil die Stadt im 2. Weltkrieg von Angriffen verschont blieb, ist sie und ihre Umgebung eine wahre Schatzkiste an Sehenswürdigkeiten.
Im Norden der Stadt steht wohl einer der bekanntesten Tempel der Welt, der Kinkakuji Tempel (goldener Tempel oder Pavillon) www.nachjapanreisen.de/kyoto.
Foto: Goldener Pavillon
Der Goldene Pavillon ist ein Zen-Tempel, dessen obere zwei Stockwerke vollständig mit Blattgold überzogen sind. Ursprünglich war der Tempel (offizielle Bezeichnung: Rokuonji) der Alterswohnsitz eines Shoguns namens Yoshimitsu. Nach dessen Tod 1408 wurde er gemäß seinem Wunsch in einen Zen-Tempel der Rinzai-Sekte umgewandelt. Der vor einem großen Teich gelegene Pavillon ist das einzige noch erhaltene Gebäude aus dem ehemaligen Wohnkomplex von Yoshimitsu. Die Anlage brannte im Lauf der Jahrhunderte mehrfach nieder - zuletzt wurde das Gebäude 1950 von einem fanatischen Mönch in Brand gesteckt. Der aktuelle Bau stammt aus dem Jahr 1955.
Foto: Viele Menschen und beeindruckende Eintrittskarte auf japanischem Papier

Und obwohl jede Menge Touristen mit uns auf dem Gelände waren, konnte man auf dem Rundweg durch die Tempelgärten, die noch so wie zu Yoshimitsus Lebzeiten gestaltet sind, die Ruhe spüren. Zu den Sehenswürdigkeiten der Tempelgärten zählen der Anmintaku-Teich, der angeblich nie austrocknet, und einige Glücksbringer-Statuen, die von Besuchern mit Münzen beworfen werden www.de.jal.com//guidetojapan/kinkakuji. Ha, bei mir ein Wurf, ein Treffer...und dann schnell weg, denn mehr Glück kann es nicht geben.

28.09.2016

Hotel Grundausstattung

Hotelzimmer in Japan sind klein - manchmal weiss man nicht einmal wo man Tasche, geschweige denn Koffer abstellen kann. Dafür sind sie aber ordentlich ausgestattet und machen "Travel light" möglich: Badutensilien und Hauspuschen gehören immer dazu, dieses Mal sogar ein Pyjama!
Foto: inkl. Schlafanzug
Foto: bettfertig, Karaksa Hotel Kyoto

27.09.2016

immer in Fahrtrichtung

Ähnlich wie Gyeongju ist auch Kyoto eine alte Hauptstadt, die von 794 bis 1868 Sitz der Regierung und Mittelpunkt des kulturellen und religiösen Lebens in Japan war. Kyoto verkörpert noch heute das "alte Japan" mit seiner herausragenden Gartenkunst und Holzarchitektur - und ist damit ganz anders als die laute und hektische Millionenstadt Tokyo www.wissen.de/die-neue-und-die-alte-hauptstadt-japans. Um von Seoul nach Kyoto zu kommen, muss man nach Osaka fliegen (knapp 2 Stunden) und dann weiter per Zug (mindestens weitere 80 min). Der Zug war super pünktlich - und Sitze im JR Haruka Airport Express Zug können in Fahrtrichtung gedreht werden, so dass immer alle vorwärts fahren. Nicht schlecht!
Foto: drehbar
Karte Japan




26.09.2016

Hwangnambbang

In Gyeongju gibt es als besondere Spezialität das Hwangnambbang genannte "Brot" mit einer Füllung aus roter Bohnenpaste. Und weil sich wirklich an fast jeder Ecke ein Hwangnambbang Laden befindet, haben wir auch "zugeschlagen" und ich hatte ein Mitbringsel für mein Team.
Foto: Hwangnambbang

Dieser traditionell anmutende Snack wurde erst 1939 erstmals von einer Firma verkauft und hat sich seitdem zu einem der Markenzeichen Gyeongjus entwickelt. Weicher Teig und die herzhafte Füllung aus süßlichen roten Bohnen ergeben eine SEHR nahrhafte Leckerei für zwischendurch. Doch was zum Erfolg geführt hat, ist insbesondere die strikte Kontrolle der Herstellung des Brots, das bis zum heutigen Tag von Hand zubereitet wird. Im Laden kann man meist beim Herstellungsprozess zuschauen und sich so ganz sicher sein, dass man nur beste Qualität bekommt. 
Mein Fall war es das Brot nicht und auch im Büro schieden sich die Geister - auf jeden Fall tut man gut daran, es mit reichlich Flüssigkeit zu verzehren. Chalboribbang war ein etwas "leichterer" typisch Gyeongju Snack, rund und flach, mit der Bohnenpaste zwischen zwei kleinen Pfannkuchenähnlichen Brotscheiben, die aus koreanischer Gerste gebacken sind http://german.visitkorea.or.kr/ger/gyeongju/regionalespezialitaeten.

25.09.2016

Dabotap Pagode

Bulguksa ist ein buddhistischer Tempel in der Nähe der Stadt Gyeongju, der ehemaligen Hauptstadt des Silla-Königreiches. Der Tempel gilt als Meisterwerk der buddhistischen Kunst im Silla-Königreich und beheimatet mehrere Nationalschätze darunter die Dabotap Pagode. 
Foto: Bewunderer des Bulguksa Tempels, im Hintergrund die Dabotap Pagode
Die außergewöhnliche Pagode, Koreas Nationalschatz Nr. 20, ist ca. 10m hoch und zählt zu den bedeutendsten buddhistischen Kunstwerken der Welt. Der unterste Teil der Pagode wird durch einen Quader gebildet, welcher das irdische Yin-Prinzip verkörpert. Auf ihn führen vier neunstufige Treppen. Auf dem Quader stehen vier massive Eckpfeiler und ein zentraler Herzpfeiler. Diese stützen eine quadratische Dachplatte mit Zaun. Über dieser Dachplatte geht die Pagode in eine komplizierte achteckige Bekrönung über. Das Achteck symbolisiert dabei den Kreis, welcher das himmlische Yang-Prinzip verkörpert www.asien-zuhause/Korea/Gyeongju.
Die Dabotap-Pagode ist auf der aktuellen 10-Won-Münze abgebildet, die ungefaehr 5 Cent Stück gross ist.
Foto: 10 Won Münze

24.09.2016

불국사 Bulguksa Tempel

Der Bulguksa Tempel befindet sich etwa 16 Kilometer entfernt von der Stadt Gyeongju (30min Busfahrt mit Nr 10 oder 11) Er gilt bis in die heutige Zeit als eines der bedeutendsten und wichtigsten buddhistischen Bauwerke in Südkorea und weltweit. Der Name Bulguksa bedeutet „Tempel des Buddha-Reiches“.
Foto: Bulguksa Tempel
Er wurde bereits im Jahr 535 n. Chr. erbaut als Gyeongju Hauptstadt des ehemaligen Silla-Königreiches war. Leider wurde der Bulguksa Tempel während einiger Kriege fast vollkommen zerstört und erst zum Ende des 20. Jahrhunderts wieder vollständig neu aufgebaut. Bei Ausgrabungen wurden zahlreiche im Original erhaltene Überreste der ursprünglichen Tempelanlage freigelegt, so dass heute die Anlage des Tempels in ihrer ursprünglichen Form besichtigt werden kann.
Die letzte umfassende Renovierung fand in den Jahren 1969 bis 1973 statt, wobei die originalen Steinkonstruktionen erhalten werden konnten. Der Bulguksa-Tempel und die dazu gehörige Sokkuram-Grotte wurden daraufhin 1995 in die Liste des UNESCO-Weltkultur- und Naturerbes aufgenommen. Der Tempel beheimatet 7 Nationalschätze Südkoreas: zwei Steinpagoden, zwei Treppenanlagen, zwei vergoldete Buddhastatuen und einen Reliquienbehälter www.die-koreareise.de/korea-gyeongju/bulguksa-tempel
Foto: Bulguksa Tempel Impressionen



23.09.2016

Grabhügel

Der Daerungwon Grabhügel Park ist ein weitläufiges Gelände inmitten Gyeongju und wurde vor ca. 1.500 Jahren während der Silla-Dynastie als Grabanlage für Könige und Edelleute angelegt. Während der Silla-Dynastie wurden die ehemals drei Reiche des späteren Korea geeint (57 v. Chr. bis 935 n. Chr.) - sie ist damit die längste Herrschaft, die es je auf der koreanischem Halbinsel gegeben hat. Bambuswälder, Lotusteiche und Wiesen zwischen den Grabhügeln bestimmen das Bild des Geländes...und an unserem Regenwochenende jede Menge Wasserpfützen.
Foto: Grabhügel
Insgesamt sind es 23 Grabanlagen. 
Foto: Model des Geländes im Nationalmuseum


22.09.2016

Senz Sturmschirm

Ein Hoch auf den roten Regenschirm. Es ist ein Original Senz Sturmschirm, der nicht umklappt. Sturmsicher bis zu 100 km/h www.senz.com/de/entdecken/blog/
Foto: Senz Regenschirm



JTEBS Geschichte zu dem roten Schirm www.welt.de/wissenschaft/Superschirm-trotzt-dem-staerksten-Unwetter:

Eben schien noch die Sonne. Plötzlich ziehen graue Wolken auf. Mit dem grauen Himmel geht ein heftiger Regenguss einher, der nach dem Nacken greift und in dicken Tropfen über die Gesichter rinnt. Es ist April. Der macht bekanntlich, was er will – und deshalb ist ein Regenschirm in diesen Zeiten Pflicht.

Dumm nur, wenn ein Regenschauer mit Windböen einher geht. Dann wird aus dem Schirm schnell ein Wrack. Das schützende Dach klappt nach hinten um, das Gestänge verbiegt sich. Schon ab Windgeschwindigkeiten von 20 Kilometern pro Stunde – beileibe noch kein Sturm – kann man die Standardschirme vergessen.
Doch es gibt den unkaputtbaren Super-Regenschirm. Seine Geschichte beginnt an einem stürmisch-regnerischen Tag in Holland. Der junge Designer Gerard Hoogendorn kommt pudelnass und mit einem verbogenen Etwas nach Hause. Sein erster Gedanke: Auf unserem Planeten gibt es keinen einzigen brauchbaren Regenschirm! Der müsste erst erfunden werden.

Der Schirm richtet sich je nach Windrichtung von selbst in die ideale Position aus. Auch bei heftigstem Wind ist er noch bequem zu halten, Windstärke 10 – immerhin rund 100 Kilometer pro Stundenkilometer – hält er locker aus. Und er klappt niemals um.

Der Sturmschirm ist asymmetrisch. Vorne kurz, hinten lang. Das mag gewöhnungsbedürftig sein – aber welcher Schirm ist schon schön? Schirmen haftet sowieso etwas Steifes und Bürgerliches an. Ein Schirm soll also in erster Linie nicht gut aussehen, er soll dafür sorgen, dass sein Besitzer bei Regen nicht nass wird. Und Schönheit liegt ja bekanntlich auch im Auge des Betrachters.

So fanden die Jurys diverser Designpreise den neuen Superschirm schön: Er wurde mit dem Designpreis der Bundesrepublik Deutschland, dem Japanischen Designpreis, dem Dutch Design Award sowie dem renommierten Red Dot Design Award ausgezeichnet.

Zumindest fällt er auf und bietet Individualität. Und dank seiner Form fast uneingeschränkte Sicht nach vorne. Das ist auch nicht unwichtig. Das Gestänge ist aus Glasfaser, der Stab aus Aluminium – durch diese Konstruktion ist er trotz starkem Rahmen sehr leicht. Nur gut 500 Gramm bringt die XL-Variante auf die Waage. An seiner breitesten Stelle misst der Regenschutz 106 Zentimeter, abgeflachte Ecken vermeiden Verletzungsgefahren für die Augen. Außerdem verfügt er über eine Schließfunktion auf Knopfdruck – man braucht also nur eine Hand, um ihn zuzumachen. Auch sehr praktisch.

Der Super-Regenschirm zeigt, was möglich ist. Dass man selbst Alltagsdinge noch verbessern kann, dass man kleine Ärgernisse, die das Leben bereithält – wie eben den bei Wind umklappenden Schirm – nicht einfach klaglos hinnehmen muss. Es geht ums Detail. Der neue Schirm verbindet Design mit Technik, und praxistauglich ist er auch. Kurz: Er ist ein nützliches Accessoire für unberechenbare Apriltage.

Lächelnd und gut geschützt lässt sich damit auch ein von heftigsten Sturmböen begleiteter Regenguss überstehen. Wer kann schon von sich behaupten, einen Regenschirm zu besitzen, der im Windkanal getestet wurde?

21.09.2016

경주 Gyeongju

Letztes Wochenende ging es nach Gyeongju (gesprochen: Gjongdschu), genauer mit dem Flieger nach Ulsan (55min Flug) und weitere 50min per Bus bis zur ehemaligen Hauptstadt des alten Silla-Königreichs (57 v. Chr. – 935 n. Chr.)
Quelle: www.apchf2016.org/general/
Ständige Begleiter auf unserer Gyeongju Reise: nasse Füße und roter Regenschirm.
Foto: roter Schirm

20.09.2016

kein Umzug

Von den letzten 3 Büros, die ich hatte, ist das Korea Büro tatsächlich das ramponierteste - vor allem der Volkswagen Stock 6, der nie neu gestrichen wurde mit Stühle und Klimanlagenabdeckungen, die inzwischen auseinander fallen (Dies ist umso erstaunlicher mit einem "Kreativchef" Thomas, der nun fast genau 3 Jahre in Korea ist und gerade zu Vertragsverlängerungsgesprächen in Deutschland war.)
Foto: Kisten packen für Umbaumassnahmen

Einzige Umbau-Massnahme vor ein paar Wochen war die Anpassung der "Sitzordnung" and die Struktur in unserer Etage. "Head ofs" (Unterabteilungsleiter) haben einen grösseren und am Fenster gelegenen Platz im Grossraumbüro erhalten, was jetzt neue Probleme bereitet, weil gerade 2 Leute befördert wurden, die nun keinen "adäquaten" Platz haben. Mann, Mann, Mann. Der für 2017/18 geplante Komplettumzug in ein neues/besseres Gebäude wurde auf jeden Fall nun aufgrund der aktuellen Situation verschoben.

11.09.2016

Blogpause

Für Nicht-Koreaner bietet sich die Chuseok Woche zum Reisen an. Eigentlich sollte es ja nach Bradford/England gehen, aber da husband nach der Saisonvorbereitung zurück ist, geht es jetzt zusammen nach Jeju, Ulsan und Gyeongju (Korea) entdecken. Juhu.
Foto: Meer geniessen

10.09.2016

Chuseok

Vom 14.-16.09. wird Chuseok gefeiert, der wichtigste koreanische Feiertag (Mondfest, Herbstfest, Erntedankfest  - wichtig wie bei uns Weihnachten und in den USA Thanksgiving zusammen) Chuseok wird am 15. Tag des achten Mondmonats gefeiert, einer Vollmondnacht, in diesem Jahr am 15.9., der Tag davor und danach ist frei.
Der Name Chuseok bedeutet Herbstabend und es ist ein Familienfest, in dem sich ganz Korea auf den Weg "nach Hause" macht, genauer zur Familie/Eltern des Mannes.

Der letzte Teamabend vor Chuseok hat jede Menge JTEBS Einsichten in die Traditionen gebracht: Natalie hat dieses Jahr geheiratet, deshalb ist es das erste Jahr, dass sie Schwiegertochter ist und damit Pflichten zum Chuseok Fest hat. Sie hat Glück: ihr Schwiegermutter erwartet nicht, dass sie die Essenvorbereitungen im Schwiegereltern Haus vornimmt und sie ist auch nur für ein Gericht zuständig (wahrscheinlich weil keiner weiss, wie gut sie kochen kann :) Es wurde ihr aber genau gesagt wieviel und was sie kochen muss. Ihr "Eierkuchengericht" dauert ca. 5 Stunden in der Vorbereitung - Schummeln gibt es nicht (z. B. irgendwo einfach kaufen), denn man wird bei Tisch genau befragt, wie man gekocht hat. Männer sind relativ entspannt zu Chuseok, denn müssen nur die Fahrt zu den Eltern organisieren und die Familienspannungen aushalten, denn es scheint nicht oft vorzukommen, dass Schwiegermütter und Schwiegertöchter sich richtig mögen.

Foto: Chuseok Tisch Quelle: https://missboulette.wordpress.com

Einen netten Bericht über Chuseok Essen gibt es in dem Blog von missboulette https://missboulette.wordpress.com/chuseok-erntedank-und-andere-feierlichkeiten/:

Herbstzeit ist Chuseok Zeit. Jeder große Feiertag in Korea beginnt morgens (ausschlafen ist nicht) mit einem großen gedeckten Tisch – das Ahnenritual für die Verstorbenen der Familie. Noch immer sind diese konfuzianisch geprägten Riten und Werte in der Gesellschaft fest verankert - trotz wirtschaftlich rasantem Wandel und Technologiebegeisterung...
Der typische Tisch (Jesa-Sang) beinhaltet jede Menge Speisen - die Menge (immer eine ungerade Zahl) und die Anordnung sind geregelt: in der ersten Reihe frische und getrocknete Früchte mit Süßigkeiten; die zweite Reihe getrockneter Fisch mit dem Kopf gen Osten, verschieden farbige Namul und ein Dessertgetränk aus Gerstenmalz und Reis (Sikhye); dritte Reihe Variationen von "Gebratenem" (Jeon) aus Fleisch, Fisch, Gemüse, Tofu und nochmals Fisch in gedämpfter Form; letzte Reihe der eigentliche Essensplatz mit Trinkschale, Reis, Suppe und Besteck, daneben ein ganzes Stück Fleisch (Steak und/oder ganzes Hähnchen) und Reiskuchen. Alle Speisen werden ohne Knoblauch und Chili zubereitet, um die diesmal gewünschten (guten) Geister des Hauses nicht zu vertreiben, aus gleichem Grund meidet man auch alle roten Speisen bis auf Früchte.

Je nach Anlass und Region variiert der Tisch ein wenig: zum Chuseok werden insbesondere auch süße Reiskuchen (Songpyeon) gefüllt mit Sesam serviert. An der Westküste werden zusätzlich Gulbi (Adlerfisch) aufgetischt, mit Meersalz eingerieben und in der Meeresbrise leicht getrocknet; an der Ostküste oftmals gekochter Octopus.

Aber zunächst heisst es "nur gucken"! Erst wenn die Zeremonie beendet ist, der Zettel mit den Namen der Verstorbenen draußen angezündet wurde und dabei in die Luft aufgestiegen ist, erst dann darf man die Speisen miteinander teilen, die sogar (wie soll es auch anders sein) Glück und Harmonie für die ganze Familie bringen sollen. Happy Chuseok!

09.09.2016

Gimpo Airport

Der Flughafen Gimpo International Airport ist der zweitgrößte Flughafen in Korea und war bis zu Eröffnung des Flughafen in Incheon in 2001 der einzige für SeoulVon Gimpo gehen jetzt die meisten inländischen Flüge los. Der Flughafen liegt im äußersten Westen von Seoul und hat 2 Vorteile: die Anreise ist kürzer (ca. 30km) und man fliegt über Seoul, um dann aber festzustellen: nicht hübsch, so eine Großstadt :)
Foto: Seoul von oben

08.09.2016

Cheonggyecheon Bach

Der Cheonggyecheon (청계천) ist der bekannteste Bach und eine Art "Naherholungsgebiet" in Seoul. Er erstreckt sich über etwa 12 km und hat eine besondere Geschichte, denn der frühere Präsident Lee (bis 2013) erkannte, dass Seoul mit einer der höchsten Bevölkerungsdichten der Welt nicht grenzenlos weiter wachsen konnte. Lee stellte das öffentliche Verkehrssystem um. Er organisierte Express-Routen für Busse, schuf für sie eigene Fahrspuren, ließ zentrale Verkehrsknotenpunkte beruhigen und das zubetoniertes Flüsschen im Zentrum reanimieren, nämlich den Cheonggyecheon www.spiegel.de/reise/fernweh/radikalumbau-eines-molochs-gruen-gruener-seoul.
Foto: Cheonggyecheon
Der Bach war 1961 begraben worden und dann durch einen mehrspurigen Expressway ersetzt worden. Die sechs Kilometer lange Autobahn führte auf Stelzen durch das Zentrum Seouls. Für umgerechnet rund 300 Millionen Euro ließ Lee sie abreißen. Seit 2005 fließt der Bach wieder und ist ein grüner Spazierweg, der auch für diverse Kulturveranstaltungen genutzt wird wie z. B. Buddhas Geburtstag oder zum Laternenfestival. 

07.09.2016

Plastikkartenkultur

Koreaner sind Plastikkarten-Weltmeister. So gut wie nichts mehr wird mit physischem Geld bezahlt - selbst die kleinsten Läden haben Plastikkartenlesegeräte (manchmal sind es auch nur kleine Geräte am eigenen Smartphone installiert, mit denen die Geldtransaktionen vorgenommen werden). Bisheriger Höhepunkt für mich war die Beantragung meiner Korean Air Meilen-Mitgliedskarte am Flughafen im Gimpo - ich konnte gar nicht so schnell gucken, wie die Karte ausgedruckt und meine Meilen für den anstehenden Flug gutgeschrieben waren. Viva la plasticcard!
Foto: Plastikkarte

06.09.2016

kleines Großraumbüro

Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wurden Ende des vergangenen Monats abschlossen (denn unsere Praktikanten haben alle beschlagnahmten Unterlagen abholen sollen). Thomas war der letzte Manager, der befragt wurde www.finanztreff.de/news/suedkorea-befragt-chef-von-volkswagen-korea-im-abgasskandal: Laut den Staatsanwälten konzentrierten sich ihre Ermittlungen am Ende darauf, "ob der deutsche Manager an der mutmaßlichen Fälschung von Testergebnissen beteiligt war. Thomas Kühl ist seit 2013 für den Import und Vertrieb von Fahrzeugen aus dem Volkswagen-Konzern in Südkorea verantwortlich. Anfang August hatte das Umweltministerium den Wolfsburgern eine Millionenstrafe aufgebrummt und die Zulassung für zahlreiche Modelle entzogen. Ein Sprecher für Volkswagen Korea wollte sich weder zu den Vorwürfen noch zu der Vorladung von Kühl durch die Staatsanwaltschaft äußern. Das Unternehmen hatte zuvor erklärt, es werde vollumfänglich mit den Behörden zusammenarbeiten. Kühl erklärte beim Betreten des Gerichtsgebäudes lediglich, er bedauere die Situation und entschuldigte sich bei den Kunden des Konzerns. Zu den Vorwürfen selbst nahm er keine Stellung."
Foto: "Zeugen-Skizze"
17 Stunden auf einen Plastikstuhl im kleinen Großraumbüro der Staatsanwaltschaft (am 'roten Tisch') waren kein Spass, aber zumindest hatte Thomas das Gefühl, dass er seine Punkte machen konnte und gehört wurde.

05.09.2016

Salatblattkühlfach

An den heissesten Tagen in Seoul, an denen das Thermometer bis auf 38°C kletterte, war es draussen kaum zu ertragen, weil die Luft zwischen den Häusern wirklich "stand". Abkühlung gab es Zuhause, in manchen Läden mit guter Klimaanlage oder am Salatblattkühlregal, das nicht nur gekühlt, sondern auch befeuchtet wird.
Foto: kühle Wasserdampfbefeuchtung
Neben einigen ganzen Salatköpfen gibt es in diesem Fach tatsächlich auch einzelne Salatblätter zu kaufen. Warum? Sie werden für die typisch Koreanischen Salatwraps genutzt um z. B. Bulgogi (mariniertes Koreanischen Rindfleisch) darin einzuwickeln. Auf Koreanischen nennt man das dann nicht Salatwrap, sondern ssambap.
Foto: ssambap



04.09.2016

Kopi(Coffee)stand

Schwimmbad-Geschichte:
Zu jeden Schwimmbad gehören kleine Essenzelte und mindestens ein Stand, an dem es auch Kaffee gibt. In einem 2013-Report war Korea noch auf Platz 26 im international Kaffee Konsum Vergleich (mit 2.6kg pro Einwohner, halb soviel wie in Deutschland auf Platz 8 mit 5.2kg) - ich bin mir sicher, dass sich Korea inzwischen viele Plätze nach vorne geschoben hat, denn kein Gässchen oder eben Schwimmbad ohne Cafe www.caffeineinformer.com/caffeine-what-the-world-drinks.
Foto: Sexy & Coffee

03.09.2016

Eincremepuschel

Schwimmbad-Geschichte:
In der Regel gibt es hier nichts, was es nicht gibt, wenn es um Sport- und Freizeitausstattung geht. Die automatische Rücken-Eincreme-Teleskop-Helferhand muss aber wohl aber erst noch erfunden werden und so behalf sich dieser Schwimmbadbesucher mit einem...tja...was ist das?
Foto: Eincremepuschel

02.09.2016

Trillerpfeife

Schwimmbad-Geschichte:
Wird man im koreanischen Freibad "angetrillert", stört das niemanden wahnsinnig doll, denn
1. es passiert ständig, dass die Trillerpfeife der Aufpasser im Einsatz ist (zu den üblichen Stimmengewirr-Plätscher-Schwimmbadgeräuschen gehört das Trillern einfach dazu) und
2. es gibt das typisch Deutsche "wir wollen die Regeln erst erkunden und kennen, um sie selbständig befolgen zu können" hier nicht. Nein, man erwartet, dass einem von offizieller Stelle gesagt wird, was geht und was nicht, bis dahin probiert man einfach aus. Angetrillert zu werden, scheint daher keinerlei negative Emotion auszulösen, dass man etwas falsch gemacht hat und sich fragt "wieso, wieso, was ist los", sondern einfach als Aufgabe der Life guards verstanden zu werden.

Dies ist wirklich ein interessanter kultureller Unterschied, nicht nur im Schwimmbad: wir Deutschen haben einen eingebauten "Selbstkontrollmechanismus", der uns auch dazu bewegt, anderen unaufgefordert zu sagen, wie die Regeln sind - begründet aus unserer Geschichte der Kleinstaaterei des 18./19. Jahrhunderts (JTEBS beim letzten interkulturellen Training).
Foto: gleich 2 Trillerpfeifen


Nachtrag: Manchmal haben wir doch auch im Deutschen tolle Wörter: 'Trillern' fällt für mich eindeutig in diese Kategorie.

01.09.2016

Durchschnittsfamilie

Schwimmbad-Geschichte:
Die durchschnittliche Schwimmbadfamilie hat zwei Kinder, kommt mit mindestens 2 aufgeblasenen Spielgeräten und jeder Menge Sitzmöglichkeiten (Zelt, Decke, Stühle) ins Bad und ist oft bereits komplett im Schwimmoutfit inkl. wassertaugliche Mütze unterwegs.
Foto: Durchschnitts-Schwimmbad-Familie
Weil man damit häufig tragetechnisch überfordert ist, werden auch Handkarren oder Ähnliches mitgeführt. Erstaunlicherweise gibt es dabei so gut wie nie Geschrei, man ist im Packen, Warten, Auspacken, Aufbauen etc. scheinbar sehr geübt und jeder hat seine Aufgabe.
Foto: Schwimmbadutensilien