30.06.2020

eine kleine Geschichte: Tanzen im Park

Eine kleine Geschichte von Herrn Tang, dem passionierten Tänzer

Herr Tang kommt jeden Tag in den Xiangyang Park. Am Wochenende ist er ab 14:30 Uhr da. In der Woche von 18 -21 Uhr. Er muss pünktlich sein, denn er wird sehnsüchtig erwartet von seinen Tanzschülern: jung und alt, weiblich, männlich, alles ist dabei und freut sich über das Engagement des inzwischen 70jährigen Herrn Tang. "Was kann ich denn Schöneres machen", sagt der Rentner "als meine Freude am Tanzen weitergeben". Diese Freude und Leidenschaft sieht man ihm an, jeden Tag und immer wieder.
Foto: in Action
Auf Samstag freut Herr Tang sich aber besonders. Denn dann unterrichtet er die Kleinen.
"Am Anfang habe ich nur Erwachsenen geholfen, ihre Tanzschritte zu verbessern", erzählt er. Die hatten sich einfach um ihn gescharrt und mitgemacht, wenn er tanzte. Inzwischen bezeichnet sich Herrn Tang ganz offiziell als Tanzlehrer, denn er hat einen richtigen Plan für seine Tanzkurse und eine offizielle Genehmigung, eine Musikbox in den Park mitzubringen.
Herr Tang lacht "ich hatte gar nicht vor zu unterrichten, sondern bin nur in den Park gekommen, um selbst zu tanzen. Es sind dann aber immer mehr Schüler dazugekommen, die fragten, ob sie nicht regelmäßig mit mir üben könnten. Dann fragten Mütter, ob sie ihre Töchter bringen können. Und so kam eins zum anderen" erzählt er stolz.

Herr Tang hat das Tanzen von seiner Mutter gelernt, die ihn schon als kleinen Junge mit in den Park nahm. Herr Tang erinnert sich "Wir hatten nicht viel Geld, aber wenn meine Mutter sonntags zum Tanzen ging, hat sie sich fein gemacht, wie eine richtige Dame."
Ihm war es zu langweilig zuzuschauen, deshalb hat er sich einfach dazugestellt und angefangen, die Bewegungen nachzumachen. Dass er Talent hatte, sah seine Mutter sofort und hat mit ihm viel weiter geübt. Heute versteht er das und sagt "man sieht sofort, wenn ein Kind, Gefühl für Rhythmus, Musik und Bewegung hat." Er zeigt auf die kleine Ying. "Sie ist erst seit einem Monat dabei, aber macht ihre Sache schon viel besser als die große Schwester."

Inzwischen hat Herr Tang es für seine Kurse zur Auflage gemacht: wer regelmäßig kommen will, muss in ein Tanz-Outfit investieren. "Der Rock muss schwingen", sagt Herr Tang "und die Schuhe brauchen einen Absatz". Das Outfit von der kleinen Ying gefällt ihm und mir besonders gut: schlicht, in schwarz-rot-weiß, ganz spanisch mit einem nicht zu kurzen Rock.
Ying's Mutter ist sehr ehrgeizig und hofft, dass zumindest eine ihre beiden Töchter auf der Videoplattform TikTok berühmt werden könnte. (Anmerkung: In China heisst TikTok auch Douyin und ist eine Art chinesisches Youtube, was mit 400 Millionen aktiven Nutzern pro Tag jung und alt mit Kurzvideos unterhält.)

Ying's Mutter freut sich sehr über das Engagement von Herrn Tang. "Er nimmt kein Geld dafür", sagt sie, " das ist sehr ungewöhnlich, denn in China kostet alles Geld."
Warum Herrn Tang kein Geld nimmt, will ich von ihm wissen. "Ach", er schüttelt abwehrend mit den Händen "ich habe alles, was ich brauche" und wiederholt, was er wirklich meint "ich möchte einfach meine Freude am Tanzen weitergeben" sagt er und demonstriert den Kindern erneut, die richtige Hand- und Armbewegung, für die neuen Tanzschritte, die sie heute gelernt haben. www.youtube.com/HerrTangderTanzlehrer
Foto: Vormachen - Nachmachen
Kleingedrucktes zu meinen kleinen Geschichten: Personen, Namen, Handlungen und Zitate sind frei erfunden und nur ein neues Format meiner Bildkommentierungen, Beobachtungen, Gespräche und Recherchen.


29.06.2020

schwarzer Sand

Es gibt mehrere richtig dunkle Sandstrände auf Gran Canaria, aber auch am langen, eigentlich gelben Sandstrand Las Canteras gibt es Stellen, an denen schwarzer, glitzernder Sand angespült wird, besonders am Surfer-Strand, also am Südende des Strandes, wo er nicht mehr von den Barras geschützt ist.
Foto: Schwarzer Sand
Foto: Beim "blauen Pin" ist der dunkle Surferstrand.
Foto: dunkel, hell gemischt

Woher kommt der schwarze Sand? Oder ist es vielleicht doch Teer? Nein. Wie alle Kanarischen Inseln ist auch Gran Canaria vulkanischen Ursprungs und die abkühlende Lava wurde zum schwarzem Vulkangestein, das überall zu sehen ist. Dieses Gestein zerfällt mit den Jahrtausenden (oder sind es Millionen?), erst zu glatten dunklen Kieselsteinen, die immer kleiner zerrieben werden.
Am Ende bleibt feiner, schwarzer Sand, der je nach Strömung des Wassers auf den Stränden angehäuft wird. Der helle Sand entsteht genauso, nur ist das Ausgangsgestein heller.

www.geocaching.com/geocache/gran-canaria-las-piramides-de-puerto-rico: Gran Canaria entstand durch vulkanische Aktivität im Erdzeitalter Miozän vor 9-14 Millionen Jahren. Seine geologische Geschichte ist durch einen kontinuierlichen Wechsel von eruptiven Episoden und Erosion gekennzeichnet. Die Insel hat sich während drei großer Eruptionszyklen gebildet, jeweils gefolgt von Perioden vulkanischer Inaktivität, in denen erosive Prozesse stattgefunden haben. Das Ergebnis ist ein sehr steiles Profil vom Gipfel zur Küste mit einem Netz von Schluchten/Barrancos und eine Vielzahl verschiedener Gesteinsschichten mit unterschiedlicher Struktur, Zusammensetzung und Farbe.
Foto: Gesteinsschichten
Noch besser sieht man die Schichten natürlich auf einem Profibild wie diesem:
Quelle: www.geocaching.com
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28.06.2020

Schuhmacherei

Weil wir gestern gerade bei traditionellem Handwerk waren, hier ein Hinweis für unsere (...vielleicht...ob das überhaupt noch in der nächsten Zeit geschehen kann?... oh nein...) nächste Sydneyreise.
Foto: robuster Schuh

27.06.2020

Hutmacherei

Im Faro de Maspalomas gab es eine kleine Ausstellung zur Sombrerería auf Gran Canaria. Schade, dass man nicht gleich auch Hüte kaufen konnten. Wir wären am Start gewesen.
Foto: Arten von Hüten
Foto: Hüte 
Auf der Suche nach einer einfachen, deutschen Übersicht zu Hüten/Hutnamen bin ich leider gescheitert, aber wer sich interessiert, kann mal hier reinschauen: https://hut-online.at/Hutlexikon/.
Quelle: www.pinterest.com/historical-fashion/




dunas

Maspalomas, Playa del Inglés und Meloneras sind Touristenhochburgen. Neben Leuchtturm und Promenade ist es natürlich das Wetter und die ausgedehnte Dünenlandschaft (Dunas de Maspalomas) am Meer mit breiten Strand, der anlockt. Man hört Deutsch und Englisch, kaum Spanisch.
Foto: Strand
Foto: Düne
Wir sind ein kurzes Stück am Strand in Richtung Playa del Inglés gelaufen, aber nein danke, zu voll und heiss für uns. 

Lange war übrigens nicht klar woher der Sand der Dünen genau stammt www.kanaren-virtuell.de/gcanaria_2/orte/duenen Inzwischen weiss man, dass der Sand verschiedenen Ursprungs ist. Zum einen besteht er aus Material, dass aus der Erosion der Felsenküste stammt, zum anderen besteht der Sand aber auch aus Schwemmmaterial welches durch den Barranco de Fataga transportiert wurde, als dieser noch viel Wasser führte. Der größte Teil des Sandes allerdings besteht aus zerriebenen Muschelschalen, welche durch die Brandung, die Gezeiten, sowie durch die Veränderung des Meeresspiegels aufgetragen wurden. Der angeschwemmte Sand wird vom Passatwind weiter landeinwärts getragen, bis er auf ein 
Hindernis trifft und sich zu einer Düne auftürmt, welche dann ca. 2- 5m pro Jahr weiter landeinwärts wandert, bis sie sich durch ihr Gewicht und Bewuchs so stark verfestigt hat, dass die Wanderbewegung stockt. Diese Wanderung kann bis zu 500 Jahre dauern. Besonders bemerkenswert ist die Flora des Dünengebietes. Bedingt durch die Trockenheit, den Salzgehalt, den sandigen Boden und den Wind können hier nur Pflanzen überleben, welche entsprechende Anpassungsstrategien entwickelt haben.

Gleiches gilt auch für die Fauna der Dünen, weshalb diese, abgesehen von den rund 125 Insektenarten, auch nicht besonders vielfältig ist. Viele dieser Tier- und Pflanzenarten sind endemisch und kommen nur auf den Kanaren, manche sogar nur in der Umgebung der Dünen von Maspalomas vor. Unweit des Leuchtturms von Maspalomas befindet sich der kleine Salzwassersee "La Charca", welcher ein eigenes Ökosystem im Gesamtsystem des Dünengebiets bildet. Die Charca ist vermutlich der Rest eines vor rund einer Million Jahren entstandenen Flussdeltas am Fuße des Barranco de Fataga. Leider hat gerade die Charca stark unter den Sünden des Massentourismus gelitten (Abwasser, Sinken des Grundwasserspiegels und damit Ansteigen des Salzgehaltes). Heute versucht man den ursprünglichen Zustand des einstigen Vogelparadieses wiederherzustellen.

2007 wurden einige Maßnahmen beschlossen um den Naturraum der Dünen von Maspalomas noch besser zu schützen. Als Vorlage hierzu sollen die Schutzzonen der deutschen und niederländischen Dünenlandschaften der Nordseeküste mit eingezäunten Wegen dienen. Tipp: Einen besonders schönen Überblick über die Dünen hat man, wenn man den Weg durch das Rui Palace Hotel, am Ende der Av. de Tirajana, weitergeht. Hier steht auch das Informationszentrum zum Naturpark "Dunas de Maspalomas"

26.06.2020

Dragon(no)boat

Gestern (25.6.) war Dragon Boat Festival. Das auch genannte Duanwu Festival (Duānwǔ Jié, gesprochen ungefähr: dwann-woo jyeah) startet am 5. Tag des 5. Monats des Mondkalenders und ist ein 3-Tage-Urlaub, für den wir allerdings am Sonntag 28.6. dann wieder arbeiten müssen (um den Freitag als Brückentag nachzuholen). Wir haben uns längst daran gewöhnt, dass Chinesen ihren Urlaub nicht "optimieren" und auch nicht verstehen, weshalb wir uns echauffieren, dass doch ein anderer Sonntag hätte gewählt werden können, damit man 4 Tage im Stück hat. Nein, so denkt kein Chinese und überhaupt, man kann ja am Sonntag Urlaub nehmen, wenn man 4 Tage braucht. Nun ja, wir wären in Deutschland gewesen, aber der Flug wurde von Lufthansa wieder storniert.
Foto: Dragonnoboat
Anders als in Hong Kong ist es in Shanghai sehr schwer herauszufinden, ob, wo und wann vielleicht Drachenboot Rennen stattfinden. Ich habe jedenfalls keines entdecken können und der einzige Drache in Flussnähe war dieser.
Foto: 端午 Dragon boat Festival


Faro de Maspalomas

Der Faro de Maspalomas ist ein 60m hoher, unübersehbarer Leuchtturm in Maspalomas. Er befindet sich im Ortsteil El Oasis ganz im Süden von Maspalomas und direkt an der Strandpromenade.
Die ersten Ideen zum Bau entstanden1861, um ihn als Orientierungshilfe für die Handelsschiffe der immer beliebteren Transatlantikroute zu nutzten, die Waren zwischen Europa, Afrika und Amerika transportierten. Mit dem Bau beauftragt wurde der kanarische Architekt Juan de León y Castillo. Die Fertigstellung des Turmes dauerte bis 1889 an.
Foto: 60m
Das gesamte Baumaterial musste über das Meer herangeschafft werden, weil der Landweg wegen der hohen Berge und Schluchten im Landesinneren von Gran Canaria zu beschwerlich war.
Am 1. Februar 1890 leuchtete der Faro de Maspalomas zu ersten Mal. Damals wurde noch ein Petroleumlicht im Inneren der Glaskuppel genutzt, das 1906 gegen eine elektrisch betriebene Lampe nebst Generator und Batterie ausgetauscht wurde http://maspalomas-gran-canaria.de/der-faro

Man kann ihn besteigen. Es fährt aber auch ein Fahrstuhl hoch (dann muss man nur noch eine kleine enge Wendeltreppe mit "Gegenverkehr" rauf). Auf dem Nebengebäude befinden sich eine Besucherterrasse, innen ein kleiner Shop und Ausstellungen.
Foto: Touren


25.06.2020

Naturschwimmbad

In Australien heissen sie rock pool. Die Spanier sagen piscina natural. Man findet einige im Norden von Gran Canaria. In Agaete zum Beispiel nach einem kurzen downhill Spaziergang vom Hotel Rock Negra, auf dem man nun auch erkennt, warum es "schwarzer Stein/Felsen" heisst.
Foto: zu den rockpools
Foto: piscinas naturales
Wir sind nicht hinein in das Wasser, denn es war zu kalt, aber wer mal virtuell hinein will, kann das hier tun: www.youtube.com/agaetepool. Weitere Pools: www.payless.es/tipps/naturschwimmbader-auf-gran-canaria

24.06.2020

Roca negra

Das weiße Spa-Hotel in Agaete heisst "Schwarzer Stein": Roca Negra. Wir sind auf einen "Terassenbesuch" dorthin - und waren fast die einzigen auf der großen Dachterrasse.
Foto: auf dem Dach

Foto: Dachterrasse

Das Hotel wurde 2009 in Agaete, im Nordwesten der Insel, eröffnet und alle 140 Zimmer haben Blick auf das Meer, denn es ist in den Hang gebaut.
Foto: Touren



Erst bei der Recherche und dem Betrachten der Luftaufnahmen werde ich an etwas erinnert. Richtig, an ein Kreuzfahrtschiff, hihi.
Foto: Hotelgigant

23.06.2020

eine kleine Geschichte: Verkehrspolizei

Eine kleine Geschichte: Herr Li, der Verkehrspolizist

Herr Li ist Verkehrspolizist in Shanghai und hat immer viel tun, aber seit einem Jahr besonders viel. Denn da wurde eine Anordnung erlassen, dass Verkehrsregeln auch von Zwei-, Dreiradfahrern und Fußgängern beachtet werden müssen. Seitdem können sich Herr Li und seine Kollegen kaum mehr vor Arbeit retten. "Natürlich galten Verkehrsregeln schon vorher für alle Verkehrsteilnehmer", erzählt Herr Li "aber viele Menschen, die keinen Autoführerschein haben, kennen die Regeln gar nicht", weiss er. 

Deshalb wurde am Anfang auch auf "freundliche Aufklärung" gesetzt, was bedeutete: viel Polizeipräsenz auf Straßen und Kreuzungen, damit Verkehrsteilnehmer angehalten, aufgeklärt und gewarnt werden, dass ihr Verhalten zukünftig nicht toleriert werden wird: nein, bei ROT darf man NICHT über die Ampel fahren oder gehen. Als Scooter- oder Radfahrer darfst du NICHT in eine EINBAHNstrassen fahren, überhaupt müssen Fahrbahnrichtungs- oder andere Markierungen sowie Straßenschilder beachtet werden. Kreuzungen bitte nicht diagonal oder zu einem beliebigen Zeitpunkt, ohne zu gucken überqueren. Auch müssen motorisierte Zweiräder ordnungsgemäß zugelassen sein inklusive der Batterien, Windschutzvorrichtungen oder sonstigen selbstgetätigten Anbauten.

"Nicht immer zeigen sich die Verkehrsteilnehmer einsichtig", erzählt Herr Li und ein bisschen versteht er es auch, wenn sich Leute beschweren, dass sie nun große Umwege fahren müssen. Wenn er kann (und das geht nicht mehr oft, denn überall werden neue Kameras installiert), drückt Herr Li auch noch manchmal beide Augen zu, gerade bei älteren Verkehrsteilnehmern. "Aber auch die Alten müssen mit der Zeit gehen und sich an Regeln halten", fügt er dann aber streng hinzu "es dient zur eigenen Sicherheit und dem besseren Verkehrsfluss in Shanghai", so die Parole.

Inzwischen ist die Zeit der "freundlichen Aufklärung" vorbei, es werden Strafen und Punkte verteilt sowie Arbeitgeber informiert. Im Englischen wird von "crackdown" (Durchgreifen, Durchsetzen der Regeln) gesprochen. Seitdem geht es auf Shanghai's Straßen nun auch wirklich sehr viel disziplinierter zu.
Foto: Verkehrspolizei
"Jetzt habe ich wieder normal viel zu tun", erzählt er, denn auch die Corona-Sonderschichten sind seit Mai eingestellt, zu denen Herr Li Straßenkontrollen beaufsichtigen musste, damit Temperatur und Gesundheit-QRcodes der Autofahrer geprüft werden konnten. 

Sein heutiger Dienst hat wieder an der Zufahrt zur Yanan Hochstraße, Ecke Ruijin Strasse begonnen. Da steht er morgens ab 7 Uhr und schaut, wie sich der Berufsverkehr auf der Hochstrasse entwickelt. Wenn diese zu voll wird, sperrt er die Auffahrt einfach ab oder wie heute, öffnet nur eine Spur, um weniger Autos rauf zu lassen. "Das ist das effektivste Mittel", erklärt er und zuckt mit den Achseln "in Shanghai gibt es einfach zu viele Autos".
Foto: Hochstraßenauffahrt


Seine Arbeit macht Herr Li gern, jetzt sogar mehr als früher, denn die Arbeit ist sicherer geworden. Weil die Verkehrsteilnehmer mehr auf Regeln achten, werden auch die auf der Straße stehenden Verkehrspolizisten nicht mehr so häufig übersehen.

Kleingedrucktes zu meinen kleinen Geschichten: Personen, Namen, Handlungen und Zitate sind frei erfunden und nur ein neues Format meiner Bildkommentierungen.

22.06.2020

Puerto de Mogán

Puerto de Mogán wird auch häufig als „Klein Venedig“ von Gran Canaria bezeichnet www.unaufschiebbar.de/puerto-de-mogan. Es ist ein kleiner Hafenort, durch den vom Meer aus ein Kanal mit Brücken geht, der vielleicht an das Ambiente von Venedig erinnern soll. Viele Segelschiffe haben hier ihren Anker gelegt. Der Hafen ist mit Blumen, kleinen Gassen und Restaurants recht idyllisch gestaltet und hat uns gut gefallen. Wir waren allerdings auch zur besten Zeit dort, die Sonne ging unter, es wurde kühler und Ruhe kehrte ein. Es gibt auch einen kleinen Strand Playa de Mogán mit Promenade und Geschäften.
Foto: Orterkundung in der Abenddämmerung
Foto: Puerto de Mogán
Foto: Touren

21.06.2020

Playa de Amadores

Der Strand Playa de Amadores befindet sich zwischen Puerto Rico und Puerto de Mogan. Es ist ein  künstlicher Strand mit hellem, feinen, karibischem Sand. Abgesehen von seiner hellen Farbe hat der Korallensand den großen Vorteil, sich nicht ganz so schnell aufzuheizen wie gewöhnlicher Sand. Der Korallensand gibt dem Wasser ausserdem seine türkisgrüne Farbe. Die großen Wellenbrecher vor dem Strand stellen sicher, dass der Wellengang hier stets auf ein Minimum reduziert ist. Also, perfekte 500m lange Urlaubsidylle - für einige Menschen. Der Ort Amadores selbst hat kaum etwas zu bieten, ausser Hotels. Die Promenade und Restaurants am Strand sind sozusagen auch das Stadtzentrum. Davor ein recht grosser Parkplatz für's "zentrumsnahe Parken" www.grancanaria-beaches.com/de/playa-de-amadores
Foto: Playa de Amadores
Quelle: www.holidaycheck.ch

20.06.2020

Camper

Nach einem gruselig-touristischen Puerto Rico sei erwähnt, dass es auf Gran Canaria trotzdem noch sehr viele authentische und einsame Plätze gibt, wie dieser inoffizielle Camperstellplatz  - weit ab von Menschen, trotzdem ganz in der Nähe von Puerto Rico, in einer kargen Landschaft, die nicht für jedermann/frau etwas ist, weil sehr heiss und trocken. Der Anblick eines VW California lässt unsere Herzen regelmässig hüpfen.
Foto: einsam & trocken

19.06.2020

Puerto Rico

Puerto Rico ist ein Ort im Südwesten auf Gran Canaria. Es ist der zweitgrößte und sonnigste Urlaubsort in Gran Canaria, sehr touristisch mit Hotelburgen rund um den Strand und in den Bergen. Ursprünglich war die Stadt ein kleines Fischerdorf. Heute tummeln sich keine Fische mehr in der Bucht, sondern nur Touristen. Will man etwas Positives sagen, dann ist der Strand ein "bequemer Strand": weicher Sand (der aus der Sahara importiert wurde), seichtes Wasser, von den Anlegestellen geschützt, also sehr kinderfreundlich. Es gibt viele Sonnenliegen und -schirme zu mieten. Die Infrastruktur ist gut inklusive Duschen und Toiletten www.grancanaria-beaches.com/de/puerto-rico
Foto: Puerto Rico
Foto: Strand
Foto: Touren
Foto: Puerto Rico Strand

18.06.2020

Dedo de Dios

In Puerto de las Nieves herrscht am Wochenende Trubel, deshalb hatten wir natürlich einen Wochentag gewählt. Links und rechts der alten Hafenmole befinden sich Stein-/Kiesstrände, die zwar nicht unbedingt zum "Am-Strand-liegen" einladen, aber durchaus zum Baden, denn das Wasser ist sehr klar. Der Anblick der kargen, steilen Westküste ist imposant. Vor der Steilküste befindet sich ein weiteres Wahrzeichen der Insel: der Dedo de Dios, der Finger Gottes. Der obere Teil dieses Felsens brach 2005 infolge eines starken Sturms ab. Es wurde danach ernsthaft erwogen den oberen Teil des Felsens wieder künstlich aufzubauen, denn wer möchte schon einen abgebrochenen Finger, aber dies erwies sich als zu schwierig und kostspielig. Na ja, dann wird es vielleicht irgendwann eine "Faust ohne Finger" :)
Foto: Puerto de las Nieves
Quelle: www.youtube.com/dedodedios



17.06.2020

regnerisch

Shanghai verfügt über ein feuchtes subtropisches Klima. Von Juni bis September regnet es viel. Im August/September kommen dann auch ab und zu Taifune und monsunartige Regenfälle hinzu. 
Foto: Start Regenzeit
Quelle: www.wetter.de/klima/asien/china/shanghai

Puerto de las Nieves

Puerto de las Nieves ist ein zu Agaete gehörender Fischerort im Nordwesten der Insel. Der Name Nieve bedeutet auf deutsch "Schnee", also "Schneehafen". Über den Ursprung des Namens kann heute nur noch spekuliert werden. Es wird angenommen, dass der Schnee auf dem Gipfel des von hier aus zu sehenden Teide von Teneriffa Pate stand. Oder sind es doch die vielen weissen Häuser?
Der Hafen hat einen Strand, allerdings einen Steinstrand. Und das Bild erinnert mich daran zu erwähnen, dass die AIDAnova natürlich auch einen Friseur an Bord hatte.
Foto: Hafenstrand



Vom Hafen aus bietet die private Reederei Fred Olsen Express eine regelmäßige Fährverbindung nach Teneriffa an. 
Foto: Fred.Olsen Express
Foto: Puerto des las Nieves  - im Nordwesten


16.06.2020

eine kleine Geschichte: Elektroroller

Eine kleine Geschichte von Frau Yang, einer elektrorollenden Oma

Wenn Frau Yang ihren Enkel zur Schule bringt, macht sie das mit dem Elektroroller. Shichao wohnt mit seinen Eltern und Großeltern in einem Hochhaus in der Stadt, im selben Wohnblock, aber unterschiedlichen Stockwerken. Das ist praktisch und viel besser als bei vielen anderen Kindern in seiner Klasse. Die leben in der Woche bei ihren Grosseltern und sehen ihre Eltern nur am Wochenende. Denn die wohnen und arbeiten woanders. Shichao's Eltern müssen natürlich auch arbeiten, aber haben ein Auto. Das nutzt Papa, um zur Arbeit zu fahren. Zur Schule geht es aber immer mit Oma und dem Familien-Elektroroller.
(Anmerkung, die aber vom Thema Elektroroller ablenkt: in den letzten Monaten ging es natürlich nicht zur Schule, denn es wurde online schooling gemacht, über 3.5 Monate. Das war für Shichao ganz schön anstrengend, denn er saß fast den ganzen Tag vor dem Computer bei Oma und Opa, um zu lernen, aber Mitte Mai ging es dann wieder los)
Foto: zur Schule

Sieben Kilometer sind es von der Wohnung bis zur Schule. Mit dem Auto würde es viel länger dauern als mit dem Elektroroller. So sind die beiden in ca 15min an der Schule. Shichao findet die Fahrt auf dem Roller toll, wenn sich Oma gemeinsam mit vielen anderen leise surrenden Rollerfahrern im Schwarm durch die Strassen bewegt. Das ist lustig, nur bei Regen doof, denn da wird man trotz Regencape ganz schön nass.

Die meisten Kinder werden per Roller zur Schule gebracht. Frau Yang, Shichao's Oma, ist sehr stolz auf den Roller "er ist günstig und praktisch und man darf ihn fast überall parken", erklärt sie. Zwischen 30 und 50 kmh schaffen diese Scooter. Vor ein paar Jahren hat die Regierung angeordnet, dass nur noch Elektroroller auf den Strassen fahren dürfen. Das findet Frau Yang auch gut, denn seitdem ist die Luft besser und inzwischen habe sich auch alle Verkehrsteilnehmer daran gewöhnt, dass man die Roller nicht hört.

Aufgeladen wird der Roller über Nacht. Dafür wird der tragbare Akku mit in die Wohnung genommen und an einer Steckdose aufgeladen. Das ist Opa's Job.

Über 25 Mio Elektroroller werden jährlich in China verkauft. Tendenz steigend. Das sind mehr als Autoneuzulassungen. China hat das Batteriezeitalter also schon längst eingeläutet. Was auch eingeläutet wurde, ist das Zeitalter der Verkehrsregeln-beachten. Frau Yang ist darüber nicht ganz so erfreut: "ich habe schliesslich keinen Führerschein und kenne die Verkehrsregeln gar nicht", sagt sie. Das wird sich bald ändern, denn es gibt immer mehr Kameras und Verkehrspolizisten auf den Strassen, die darauf aufpassen, dass Regeln besser befolgt werden. Auch von rollerfahrenden Omas und Opas, die ihre Enkel zur Schule bringen.

Kleingedrucktes zu meinen kleinen Geschichten: Personen, Namen, Handlungen und Zitate sind frei erfunden und nur ein neues Format meiner Bildkommentierungen.

15.06.2020

Canary Islands Car

Canary Islands Car (CICAR) bietet das größte Netzwerk für Fahrzeugvermietungen auf den Kanarischen Inseln an mit einer Flotte um die 10.000 Fahrzeugen und einem umfangreichen Service-Netwerk. Wir haben uns 3x einen Mietwagen genommen als wir auf Gran Canaria waren, denn eine der Vermietstationen liegt praktischerweise ganz nah am der Wohnung von Monika con K. Es ist egal ob man online oder vor Ort bucht, Tagespreise eines Kleinwagens liegen um die 40 Euro.
Foto: Cicar logo
Die Vermietgesellschaft hat ihren Ursprung auf Lanzarote als Cabrera Medina, wo mit 6 Autos 1967 gestartet wurde. 1989 wurde daraus dann Cicar und die Expansion auf alle Kanarischen Inseln www.cicar.com/EN/history

Das Cicar logo stammt von César Manrique und reflects the idea of movement, dynamism and originality.
Wer ist César Manrique? Er war ein 1919 in Arrecife/Lanzarote geborener Maler, Architekt, Bildhauer und Umweltschützer, der das Bild der Insel entscheidend geprägt hat.
Er kämpfte gegen den Massentourismus und Investoren, die drohten das landschaftliche Bild Lanzarotes zu zerstören. Er entwickelte Kunstbauten, die sich in die Landschaft integrierten. Er setzte sich für für den Erhalt der traditionellen Bauweise Lanzarotes ein, die mehr als zweistöckige Bauwerke nicht zulässt. Sein erstes Werk "Monuments del Campesino" (Bauerndenkmal) errichtete er 1968 aus alten Wassertanks, die von ausgedienten Fischerbooten stammten. Danach erbaute er 1970 sein damaliges Wohnhaus, wobei er beim Ausbau fünf Lavahöhlen entdeckte und diese als Wohnräume umgestaltete. Hier ist heute seine 1982 gegründete Stiftung beheimatet, die sich um die Förderung und Verbreitung der künstlerischen Tätigkeit und ihrem natürlichen und kulturellen Umfeld widmet http://fcmanrique.org/cesar-manrique/biografia
Foto: Bauerndenkmal www.inizio-concepts.com/cesar-manrique
Wir haben verschiedene Touren mit unseren Cicar Opel Kompakt SUVs gemacht, verknüpft mit Aldi und Lidl Einkäufen, hihi, und Klopapier ist natürlich auch dabei gewesen. Aber es ging mehr darum, einige andere Küstenstädte zu besuchen: Arinaga, Maspaloms, Puerto Rico, Puerto de Mogán und Agaete mit Puerto de las Nieves.
Foto: Gran Canaria


14.06.2020

kanarische Dattelpalme

Die Kanarische Dattelpalme (Phoenix canariensis) ist ein weiteres Natursymbol der Kanarischen Inseln. Sie ist auf den Inseln, wie ihr Name schon sagt, endemisch. Auf Madeira, den Azoren, Kapverdischen Inseln wurde sie eingeführt. Im Mittelmeerraum findet man sie als Park- und Alleebaum oft gepflanzt.
Foto: Kanarische Dattelpalme
Die Kanarische Dattelpalme erreicht Wuchshöhen zwischen 8 und 18 Metern, gelegentlich auch bis über 20 Meter und einen Stammdurchmesser von etwa 50 cm. Der gerade, dicke Stamm ist mit rhombenförmigen Narben bedeckt, die beim Abfallen der Blätter entstehen. Im Unterschied zur Echten Dattelpalme ist der Stamm immer unverzweigt. Sie bildet eine üppige Krone. Die Blätter sind 5 bis 6 Meter lange, schief stehende, frisch grüne Wedel, wobei einzelne Fiedern 40 bis 50 cm lang sind https://wiki/Kanarische_Dattelpalme
Foto: Schattenläufer 




13.06.2020

Meeresschildkröten

Die ersten Meeresschildkröten haben sich vor etwa 200 Millionen Jahren aus landlebenden Schildkröten entwickelt. In der Klassischen Systematik werden sie zu den Kriechtieren bzw. Reptilien gezählt. Es existieren 7 Arten von Meeresschildkröten und auf den Kanarische Inseln sind 6 davon Zuhause. JTEBS http://blog.divingatlantis-tenerife.com/de/schildkroeten-kanarischen-inseln/
Foto: Graffiti
Die Paarung der Meeresschildkröten findet im offenen Meer statt. Die Weibchen suchen ihren Geburtsstrand auf und legen dort ihre Eier ab. Meeresschildkröten kehren immer nur zu ihrem Geburtsstrand zurück. Obwohl manche Schildkröten ganzjährig auf den Kanaren leben, ziehen die meisten nur während der Sommermonate hier vorbei www.diving-canary-islands.com/schildkroeten. Wir haben allerdings keine bei unserem Tauchgang, sondern nur auf dem Wand Graffiti gesehen.

12.06.2020

eine kleine Geschichte: back to school

Eine kleine Geschichte von Frau Zhiping, einer Lehrerin in Shanghai

Frau Zhiping ist froh, dass die Schule wieder los gegangen ist. Wegen der Corona Pandemie waren die Schulen in China seit Ende Januar landesweit geschlossen. Im Mai ging es dann unter strengen Vorsichtsmaßnahme wieder los: Das Betreten des Schulgeländes erfolgt einzeln, enge Absperrungen weisen den Weg zur Fiebermessung und auch die Schüler müssen ihren Gesundheits-Code auf einer speziellen Handy-App vorzeigen. Ohne Masken geht es nicht rein, aber die gibt es jetzt kostenlos für alle, jeden Tag eine. Auch Desinfektionsmittel und Müllbeutel werden bereit gestellt.

Vor dem Klassenzimmer wird dann nochmal die Temperatur gemessen. Das macht Frau Zhiping persönlich. "Wir sind jetzt sehr vorsichtig", sagt sie, "aber ich bin stolz auf unsere Kinder, wie diszipliniert sie sind und verstehen, dass all diese Maßnahmen sehr wichtig sind."
Foto: vor dem Klassenzimmer
Das Klassenzimmer füllt sich langsam. "Jedes Kind hat seinen eigenen Tisch und Stuhl. Das ist in vielen Schulen so", erklärt Frau Zhiping, "aber wir haben trotzdem auch aufstellbare Plastik-Trennscheiben für die Tische von der Regierung erhalten."

Frau Zhiping ist nicht nur stolz auf ihre Kinder, sondern auch auf die Regierung, die es geschafft hat, die Pandemie zu bekämpfen. "Die Zeit des Online Unterrichts war für alle sehr anstrengend", sagt sie. Ohne viele Überstunden und großen persönlichen Einsatz hätte es nicht geklappt, denn "natürlich kannten wir uns mit den Unterrichts-Apps nicht aus. Und am Anfang funktionierte es auch nicht so gut", gibt sie zu. Ständig war das Internet überlastet, die Verbindung gestört oder man konnte nichts hochladen.

Apps, die VOR Corona kaum jemand kannte, wurden über Nacht populär. Dazu gehörte vor allem Dingtalk, eine Alibaba-App., die schon 2014 programmiert wurde, eigentlich für Konferenzen und Besprechungen in Unternehmen. Sie war die am häufigsten heruntergeladene App Chinas nach dem Chinesischen Neujahr, musste aber oft nachgebessert werden, weil die Nutzer sie sehr schlecht bewerteten. Oder war es gar Kalkül - keine App, kein Unterricht? Nein, so etwas würde in China wohl nicht vorkommen, denn Lernen ist wichtig. 

Frau Zhiping saß während des Online-Schoolings fast den ganzen Tag in ihrem kleinen Wohn-Esszimmer vor dem Computer mit einer Kamera und hat virtuellen Video-Unterricht gegeben.
Videos vom Unterricht aufzunehmen, ist allerdings nichts Neues für Frau Zhiping. "Das machen wir schon lange und schicken die Videos dann an Eltern oder Großeltern, damit sie die Leistung ihrer Kinder sehen und kontrollieren können."

Bis spät abends hat sie dann zusätzlich Nachhilfestunden gegeben, mit Eltern oder Großeltern gesprochen und die Hausaufgaben kontrolliert. "Es war nicht ganz leicht", gibt sie zu, "denn wir haben nur eine sehr kleine Wohnung und ich musste mich außerdem um meine 2jährige Enkelin kümmern. Meine Tochter arbeitet als Krankenschwester", fügt sie stolz hinzu. 

Wie lange sie noch an der Tür des Klassenzimmers stehen wird, um Temperatur zu messen, das weiß sie noch nicht, aber inzwischen findet sie es richtig gut, denn so kann sie alle Schüler einzeln begrüßen.

Kleingedrucktes zu meinen kleinen Geschichten: Personen, Namen, Handlungen und Zitate sind frei erfunden und nur ein neues Format meiner Bildkommentierungen.