Miniaturkanne

Ich habe sie in einem Laden (mit 120jähriger Tradition) in Berlin entdeckt (wahrscheinlich gibt‘s sie in jedem Baumarkt, aber das weiss ich noch nicht und in Asien solltest du sofort zuschlagen, denn später könnte es ‚sorry, out of stock‘ sein, nicht mehr vorrätig, vor allem bei europäischen, importierten Produkten): eine kleine grüne Gießkanne, die wir Zuhause immer in groß hatten. Sie kam gleich zum Einsatz beim ersten Besuch des Grabes meiner Großeltern: Emmy und Erich.

Lang ist‘s her

Da haben wir glatt unsere Flugroutinen verlernt: Flugsocken - ach ja! Schlafen mit Augenbinde (und Maske), Tuch statt Decke zum Zudecken weil‘s manchmal echt heiss wird...der Service an Board war aber wie immer: nur Zeitschriften und dutyfree Bordverkauf gibt es nicht mehr. Der Flug ist ein Nachtflug und vergeht schnell. Und schwupps, sind wir in Frankfurt.

Nucleic Acid Testing

Es ist eine echte Routine geworden: vollständige Schutzmontur und Testen durch ein Plexiglasloch; einmal ein Rachenabstrich (throat swab), einmal in der Nase (nasal swab). Kosten je nach Klinik zwischen 80 und 280 RMB (10-30 Euro).

Abschiedgeschenk

Wie immer fällt mir der Abschied sehr schwer, vor allem weil eine der häufigsten Fragen ist, ob und wann ich denn wieder nach China komme. Und in der Frage schwebt so viel Hoffnung und das Wissen darum, dass viele nicht mehr wiederkommen und es schwer ist Kontakt nach China zu halten. 

Das Abschiedsgeschenk des Teams ist komplett ungeeignet, um es im Koffer mitzunehmen, aber irgendwie auch total super. Sie haben wohl mitbekommen, dass wir für die Fußball-EM nachts aufgestanden sind, hihi. Außerdem finde ich es nett, dass ich gleich zweimal vertreten bin und mein Partner John nur einmal. Wenigstens hier hat die westliche Seite im Joint Venture mal ordentlich Gewicht bekommen. Aber wahrscheinlich konnten sie sich einfach nur nicht entscheiden und waren chinesisch-pragmatisch: dann machen wir einfach 2 Martinas, kostet hier ja nichts, haha.

MM - Abschied

Es sind nicht die großen Abschiedsreden, sondern genau diese Art von Zeilen. Sich unterstützen, inspirieren und ein bisschen dazu beitragen, dass Menschen etwas glücklicher und positiver sind. 

Schwimmbad

Unser Oriental Sportscenter Schwimmbad hat aufgerüstet: Gesichtserkennung zwecks Einlass. Das Chip-Armband gibt es allerdings immer noch, was man vorher auf den Sensor halten muss. Es war das letzte Mal, dass wir im Dunkeln hier schwimmen waren.

Eventeam Reunion

Ein besonderes Farewell (denn Zuhause im gerade bezogenen Haus von Zhu Kai in Anting) gab es diese Woche, denn auch Dylan kam (der junge Mann im Vordergrund, der in echt nicht ganz so jung aussieht - aber kein Foto ohne Filter). Dylan hat Škoda schon vor 2 Jahren verlassen und inzwischen zwei Jobs hatte (Volvo CRM und jetzt bei der SAIC Marke R-Auto das Event Marketing Team leitet). 

Darüber hinaus hat es nun endlich für Dylan (mit viel medizinischer Unterstützung) geklappt: er wird Ende September Papa. Die Freude ist gross, aber das Stöhnen auch, denn Kinder sind ‘so teuer’. Allein die ersten 30 Tage nach der Geburt kosten ihn (bzw seine Eltern bezahlen) 100.000 RMB (13.000 Euro), denn Mama und Kind wohnen in einer besonderen Klinik.

Es wurde dann gleich heftig in unserer Runde diskutiert, ob dies Luxus-, hoher oder mittlerer Standard ist. Alle, ausser Dylan waren sich einig: es ist Luxus, denn auch Kevin und Zhu Kai sind Kinder reicher Eltern. Es folgte eine längere Diskussion (allerdings auf chinesisch), nachdem ich gefragt habe, was sie denn für die Erziehung/Ausbildung/Aufwachsen der Kinder so veranschlagen. Zhu Kai schien am sichersten zu sein, dass es mindestens 2.7Mio RMB (350.000 Euro) sind bis zum Uni-Abschluss (Hochzeit und Geburt der Enkelkinder NICHT eingeschlossen.

MM - Kreditkarte?

Tja, es ist soweit: Kreditkarten-Lesegeräte befinden sich in der tiefsten Schublade hinter dem Kassentresen - und wurden nur gefunden, weil eine der beiden Frauen, sich erinnerte und den Teamleiter anrief, ob es das Gerät noch gibt. Dann ist aber die Batterie leer gewesen. Aber, oh Wunder, das Ladegerät war auch noch in der Schublade. Nach mehreren verzweifelten Versuchen, was nun mit der Karte zu machen ist, wurde der Kunde gefragt, ob er sich auskennt. 

Am Ende hat das Gerät aber doch nicht mehr funktioniert und wir haben bar bezahlt.

Arbeitslunch mit Brian

Brian ist 7 Jahre und Sohn von einem meiner besten Mitarbeiter, der inzwischen im Vertrieb arbeitet. Samstag morgen geht er zu seinem Zeichenkurs ins Zentrum (Downtown), deshalb war es eine gute Gelegenheit für ein Abschieds- und Arbeitslunch. Denn, Brian lernt auch Deutsch und so hat er gestern seine erste Postkarte auf Deutsch und nach Deutschland geschrieben. Er wird bestimmt mein Brieffreund werden, hihi.

last time

Es gibt nun wirklich jede Menge ‘letzte Male’. Sandy, aus Hong Kong, die seit vielen Jahren in Shanghai arbeitet und inzwischen ihren eigenen Laden mit Patrik (auch aus HK) aufgemacht hat, werden wir z.B. sehr vermissen. Es war so herrlich, den Hong Konger Englisch-Akzent zu hören und das typische ‘hm’, was alles bedeuten kann, von Zustimmung bis Ablehnung, je nach Länge und Betonung.

von allem zu viel

Es ist schon etwas schockierend, dass 60 Kisten weg sind und wir nichts vermissen. Na gut, wir wohnen dieses Mal in einer voll möblierten Wohnung, die 4 Stühle hat, da fehlt dieser eigene fünfte wirklich nicht. Bücher & Vorräte braucht mensch auch nicht jeden Tag...und eigentlich reicht in der Küche alles in maximal 2facher Ausstattung...

MM - heisse Abende

Es ist super heiß, aber das Wetter strengt sich mächtig an für unsere letzten 10 Tage mit klarer Sicht, guter Luft und (wenn du in Windschneisen sitzt) einer Brise, so dass es draussen auszuhalten ist.

Kinderkochen

Eine lustige Ferienaktivität von Jini ist neben Skaten und Schwimmen auch das Ganze-Huhn-Kochen lernen. Ein bisschen ekelig fand sie das schon, aber dann machte es richtig Spass ;)

Abenteuerferien

Jinin’s Tochter hat auch schon Ferien, aber die Familie ist auf richtigem Abenteuerurlaub (weshalb wir uns leider nicht mehr zum Abschied sehen).

MM - 40

Wenn du schon den ganzen Tag stöhnst über die Hitze, aber noch nicht auf ein Thermometer geschaut hast, dann sind die 40 Grad fast schon eine Erleichterung: “Ach, deshalb!”

Packtag

Geschafft: alles ordentlich gestapelt und vorbereitet für Teil 1 des Umzugs (Seefracht) ;) Teil 2 ist dann Mitte der nächsten Woche.

Schulabschlussfeier

Auch für Lina’s Tochter war am Freitag der letzte Schultag. Die Eltern waren zur Abschlussfeier geladen, die mit Vorführungen der Kinder stattfand.

 

Schuljahresende

Für unterschiedliche Jahrgänge haben hier bereits die langen Sommerferien begonnen, was bedeutet, dass nun die Sommeraktivitäten starten, eigentlich ähnlich wie Schule, aber die Eltern müssen sich privat drum kümmern (denn anders als die Kinder haben die Eltern ja nur wenig frei, ca. 10 Tage im Jahr). Fiona’s Sohn ist begeisterter Schütze und freut sich auch deshalb auf die Ferien. Mehr Zeit zum Schießen.

Ausmist-Endspurt

Am Montag kommen die SachenpackerInnen. Von MÖBELpackerInnen kann ich dieses Mal nicht sprechen, denn mehr als einen Stuhl, einen Sitzsack und eine Kommode gibt es nicht zu packen. (Ob ich gendern sollte oder nicht weiss ich gerade auch nicht recht, denn es werden ganz bestimmt nur Männer kommen.) Trotzdem hat sich in den 3 Jahren hier auch wieder viel angesammelt. Was machen  wir z.B. mit diesem schicken Spendenbeleg vom Nachbarschafts-Komitee? Ok, weg, aber erst noch ein Foto.

Lieferung

Es war eine gute Idee, sich die 2 Kisten von der Druckerei nach Hause liefern zu lassen. Kostenpunkt: 20 RMB, also 3 Euro. China Preise.

Es sind doch Hardcover-Bücher geworden, weil bei den anderen (soft) die Qualität/Haltbarkeit sehr viel schlechter war (Kostenunterschied: 99,88 RMB versus 77,48 RMB)

Sprüchefächer

Ein Abschiedsbrunch mit jeder Menge Abschiedsgeschenke u.a. diesen individuellen Fächern: Zoe (die Kreativquelle, die inzwischen bei der Agentur McCann arbeitet), Chen Luo (die, die die Seite gewechselt hat und inzwischen im Marketingteam von IM arbeitet), Fernanda (die weiter grosse Pläne für die Zukunft hat, und diese in einem langweiligen Job gerade vorbereitet), me (die das grosse Bild sieht und sich nicht von kleinen Krümeln z. B. Partner John oder Macho-Männern irritieren lässt - oder so ähnlich.)

Die 3 sind die ersten, die die Buch-Testdrucke von Korchi erhalten. Das Buch passte auf keinen Fall in Fernanda’s extravagante, neue Handtasche, die da so vasenähnlich auf dem Tisch steht.

80% Mädchen

Lisa ist ganz begeistert vom Schweineschnitzel im Antinger Biergarten, deshalb waren wir nochmal dort bevor sie nun in den Urlaub geht und ihre Zeit als Paar noch ein wenig geniesst bevor das Baby kommt.

Sie war sich ja sicher, dass es ein Junge wird, aufgrund ihrer Hautprobleme, aber nun strahlte sie ganz glücklich, denn es wird wohl doch ein Mädchen. 

Hat sie denn dann schon einen Namen, wollte ich von ihr wissen. Einen Spitznamen und englischen Namen habe sie schon (der englische Name soll Mia sein, der chinesische Spitzname hört sich ähnlich an, in meinen Ohren klang er wie Mja Mau). 

Mit dem offiziellen Namen ist das so eine Sache und nicht ganz einfach zu erklären, weil die Familien ja ein Wort mitzureden haben. Auf jeden Fall wird das erste Kind den Nachnamen des Mannes haben, also Tao. Und weil die Familie Tao abergläubisch ist, wird der Name je nach Tag und Uhrzeit der Geburt später von einer Art WahrsagerIn/Fortuneteller festgelegt. 

Lisa hat damit kein Problem, denn ihre Familie ist nicht abergläubisch und es wurde sich bereits darauf geeinigt, dass Kind Nummer 2 Lisa's Familiennamen annehmen wird, also Wang. Das ist nicht immer üblich, denn meistens gehen Frau und Kind(er) in die Familie des Mannes auf. Aber Lisa's Familie ist höher gestellt, deshalb ist klar, dass dem nicht so ist. 

Lisa's chinesischer Name ist übrigens noch mehr ein Kompromiss zweier Familien. Sie heisst Wang Gujie und hat damit einen Vornamen (Gujie), der weder von einem Fortuneteller (im Gegenteil, der hatte sogar von dem Namen abgeraten) noch von der Familie väterlicher oder mütterlicherseits wirklich als super empfunden wurde, denn er klingt nicht sehr gut und hat auch keine besondere Bedeutung. Warum dann also? 

Die Eltern von Lisa sind beide zum zweiten Mal verheiratet und haben Kinder in die Ehe gebracht. Lisa ist das einzige Kind der beiden zusammen. Als erstes Kind war klar, dass Lisa den Nachnamen des Vaters haben wird also Wang. Aber Lisa's Mutter hat darauf bestanden, dass auch irgendwo ihr Familienname vertreten ist, der nämlich Gu ist. Also musste ein Vorname mit Gu her: Wang GUjiu. Na, wenn das nicht ein Weg zur Gleichberechtigung und flexibler Namensgebung ist. 

Buchprojekt

Das KORCHI Buchprojekt geht in die letzte Phase: Testdruck und Entscheidung zu Buchcover. Leider ist die Druckerei nicht sehr zuverlässig und ein typisches Beispiel dafür, dass es in den meisten chinesischen Unternehmen nur mit strenger Führung klappt: die ersten Testexemplare sollten um 10 Uhr fertig sein, deshalb war 12 Uhr vereinbart, um auf der sicheren Seite zu sein. Wir waren um 13:30 Uhr da und dann war große Aufregung, denn sie hatten noch nicht mit den Umschlägen begonnen. 

MM - Fotodokumentation

Ein übliches Bild: Prozesse werden per Foto dokumentiert und in einer Wechat-Gruppe oder App hochgeladen, damit sichergestellt wird: der Spiegel ist wirklich von hinten geputzt worden.

MM - Improvisierte Regenbekleidung

... da tut es dann auch mal ein Plastik-Müllsack bei plötzlichen Regenschauern, wenn man nicht den klassischen Regencape dabei hat (der die Beine ja aber auch nass machen lässt)

90 Mio

90 Mio MitgliederInnen hat die kommunistische Partei und die saßen bestimmt alle gestern vor ihren kleinen oder großen Bildschirmen, um die Feier in Beijing zu verfolgen. Im Büro gab’s bei uns Torte.

100 Jahre

Heute ist der große Tag: draußen (z. B. auf Plakaten), im Fernsehen und online gibt es rauf-und-runter Erinnerungen und Propaganda zum 100jährigen Jubiläum der kommunistischen Partei. Ich hatte ja noch gehofft, dass der Tag als Feiertag ausgerufen wird, aber nein, es wurde ganz normal zur Arbeit gefahren.

GDMS 2

Was haben nun alle TeilnehmerInnen gemacht, die nicht zur Konferenz rein kamen, aber doch bezahlt hatten? Kein Problem: Corona hat China in das Land der Livestreamings/Liveübertragungen katapultiert und so konnte man das Event parallel online verfolgen. Es war sogar wirklich eine Liveübertragung, was ich auf dem Telefon meines Nachbars sehen konnte. 

Am nächsten Tag war es dann übrigens ganz leer bei der Veranstaltung, obwohl jede Menge Stuhlreihen ergänzt worden waren. Vermutlich haben sich die meisten TeilnehmerInnen gedacht: "Wieso es nochmal versuchen und vielleicht wieder nicht reinkommen, wenn es doch ein Livestreaming gibt?" Vermutlich ist das dann auch baldige das Ende dieser offline Konferenz, zu der TeilnehmerInnen noch richtig hinfahren oder -gehen. Ich gebe ihr maximal noch 2 Jahre in diesem Veranstaltungsformat. hihi.