Foto: Anstehen |
Kein Ausländer kam ohne chinesische Betreuungsperson, die die Formulare trägt, sich anstellt, klärt, spricht, sagt, wo man als nächstes anstehen muss oder sich setzen soll.
Anstehen Nr. 1: Empfang - die Formulare waren von der Agentur schon vorausgefüllt. Praktisch. Also nur noch 3 Passfotos dazu, Reisepass zeigen, hier und hier und hier unterschreiben und in die Kamera lächeln, Formulare, Namens-Sticker und Nummer mitnehmen.
Anstehen Nr 2: Arztgespräch - nicht wirklich ein Gespräch. Denn ausser "good morning" hat man nicht viel gesagt, sondern die Formulare wurde angeschaut, die VW Ergebnisse kritisch angesehen, Stempel drauf und entschieden: Es reicht Röntgen (innerlich: kleines Tänzchen :). Das alles bei geöffneter Tür und Durchsichtfenster.
Anstehen Nr. 3: eine energische junge Krankenschwester, die auch im Gefängnis arbeiten könnte, kommandiert einen ins nächste Zimmer: Ausziehen, hier Schlüssel für Schrank um die Sachen reinzutun, hier Bademantel anziehen, hier Formulare selbst tragen. Zimmer 109 weiter.
Anstehen Nr. 4: Röntgenzimmer. Mit Bademantel ran stellen. Einatmen. Danke. Zimmer 111.
Anstehen Nr. 5: Eine junge Krankenschwester sitzt vor Spritzen und Kanülen gebeugt mit dem Rücken zur Tür. Oh. Ok, aber sie hatten ja gesagt kein Blutabnehmen, vielleicht wird hier eine Fingernagel- oder Haarprobe für DNA Test entnommen??? Mich würde hier nichts wundern. Nein, Versehen. Ich kann wieder gehen und meine Sachen holen. Auf dem Gang sieht man jede Menge kopfschüttelnde Ausländer im Einheitsbademantel, die sich alle sichtlich unwohl fühlen, so abgefertigt zu werden. Für Chinesen ist das wahrscheinlich aber ganz normal, denn nur so kann man wohl "Massen bewältigen".
Wir sind fertig. Weiter geht's zur Führerscheinstelle, wo wir wohl auch etwas beantragen und ganz bestimmt viel Anstehen müssen.
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