Die Schwimmhalle entstand 1937 und war damals die größte ihrer Art in Europa. Das Gebäude steht auf dem ehemaligen Gelände der preußischen Hauptkadettenanstalt. 1933 zog hier die SS ein. Aus der Kadettenanstalt wurde die Zentrale der Leibstandarte Adolf Hitlers. Nach dem Krieg übernahmen zunächst die russischen Militärs das Gelände, im Juli 1945 zogen dann die US-Streitkräfte ein und nannten die Kasernen später Andrews Barracks.
Die Schwimmhalle Finckensteinallee ist ein Stahlbetonbau und hat mit einem 50 x 25-Meter-Becken olympiataugliche Ausmaße. Die Halle hat einen rechteckigen Grundriss von rund 73 × 33 Meter. Die Schmalseiten sind in der Art eines griechischen Tempels auf einer Breite von etwa 24 Metern vorgezogen und werden von gemauerten quadratischen Säulen getragen. Das Pultdach ist mit grauen Dachbahnen eingedeckt. Der gesamte Baukörper ist verklinkert.
Das verantwortliche Architekturbüro Veauthier Meyer Architekten GmbH setzte auf ein integratives Denkmalpflege- und Gestaltungskonzept. Alle Maßnahmen wurden für die zentrale Schwimmhalle und die angrenzenden Raumbereiche aufeinander abgestimmt. Das bedeutet, dass viele denkmalrelavanten, funktionalen, technischen und gestalterischen Maßnahmen sinnvoll miteinander verzahnt und umgesetzt wurden. Hierbei wurde ein erkennbarer „moderner“ Gestaltungslayer (Materialien, Farben, Licht) an sinnvoller Stelle realisiert. Das alte Becken wurde abgerissen und es erfolgte ein Neubau an der ursprünglichen Stelle. Dabei wurden alle Anforderungen an ein modernes Becken erfüllt. Bei der Sanierung der Duschen entschied man sich für eine mittige Anordnung der Duschen und den Erhalt bauzeitlicher Wandoberflächen. Da die Schwimmhalle ursprünglich ein reines Männerbad war, mussten alle Sanitärbereiche geschlechtergetrennt und sichtgeschützt in die bestehenden Räumlichkeiten neu eingepasst werden.www.schomburg.com/schwimmhalle-finckensteinallee