18.05.2017

18. Mai

Am 18. Mai 1980 begann in Gwangju der Angriff des südkoreanische Militär auf demonstrierende Studenten. Von der blutigen Niederschlagung des Protests bekam die Welt damals nur relativ wenig mit.
Foto: Gedächtnis-Fotowand
Die ARD berichtete: "In Gwangju 250 km südlich von Seoul, entbrennt eine Schlacht zwischen demonstrierenden Studenten und Fallschirmjägern. Dabei gehen die Soldaten mit einer Brutalität sondergleichen vor. Sie provozieren die Studenten, bewerfen sie mit Steinen, um wieder beworfen zu werden und losschlagen zu können. Nicht nur auf junge Leute, sondern auf alles. Jung und alt. Männer und Frauen. Das bringt, die Bevölkerung gegen sie auf. Auf einmal kämpft das Militär gegen eine ganze Stadt“ www.dw.com/de/der-gwangju-aufstand-in-südkorea.

Ein Jahr zuvor war der Diktator Park Chung Hee (Vater der vom Amt enthobenen Präsidentin) nach 18 Jahren an der Macht ermordet wurde - viele Südkoreaner hofften auf mehr Demokratie und Gwangju war ein Zentrum für die Studenten Demonstrationen. Die Übergangsregierung schien zwar verhandlunsbereit zu sein, doch dann putschte sich Armeegeneral Chun Doo Hwan an die Macht und verhängte am 17. Mai 1980 das Kriegsrecht über Südkorea. Politische Aktivitäten wurden verboten, alle Hochschulen des Landes geschlossen. Tags darauf protestierten Studenten in Gwangju. Das Militär griff an. Bis zum 27. Mai hielt die Stadt durch - alle hielten zusammen. Die "Reiskugeln mit Meerestang" sind Zeichen des Widerstands, die für die tausenden von Demonstranten von der Bevölkerung zubereitet wurden (warmer Klitschreis mit salzigem Meertang, sehr lecker).
Foto: zum Probieren und in Erinnerung
Doch der Aufstand nahm ein brutales Ende. Im Einverständnis der in Südkorea stationierten Amerikaner rollten Panzer ein. In nur 90 Minuten wurde der Aufstand mit Waffengewalt komplett niedergeschlagen. Dabei kamen mehr als zweihundert Menschen ums Leben, Tausende wurden schwerverletzt oder verschleppt. Von dem Massaker erfährt kaum jemand in Südkorea. Die Medien waren fest in der Hand der koreanischen Regierung. Auch ins Ausland dringt wenig... heute interessieren sich viele Koreaner nicht sehr für die Ereignisse. Nur in Gwangju selbst gibt es jedes Jahr viele Gedenkveranstaltungen, denn der Aufstand ist ein Symbol geblieben für den Kampf um Demokratie in Südkorea.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen