04.02.2019

bikesharing 2

Ofo und Mobike haben sich in den letzten 3 Jahren einen erbitterten Kampf um den chinesischen Leihfahrradmarkt geliefert. Das 2014 gegründete Ofo steht nun vor dem Banktrott. Laut Angaben des Datenanbieters Jiguang fiel die Zahl der täglichen Ofo-Nutzer im September 2018 von 5,1 Millionen auf 3,9 Millionen und Gerüchte von einer baldigen Pleite des Start-ups zirkulierten. Seitdem ist die Zahl der Kunden, die ihre Kaution zurückverlangen, explosionsartig gestiegen. Und Ovo kann nicht zurückzahlen.
Foto: Leihraeder 
www.handelsblatt.com/unternehmen/pionier-ofo-steht-vor-der-pleite: Die Geschichte von der Studentin Lei Liyi ist ein typisches Beispiel für den Auf- und Abstieg des einst so gehypten Start-ups. Im Sommer 2017 legte sich Lei eine Ofo-Monatskarte zu. Zwischen der Wohnung der Eltern und ihrer nächsten U-Bahn-Station liegen fünfzehn Minuten Fußweg. Und mit all den Rabatten, die Ofo anbot, um neue Kunden zu werben, musste sie im vergangenen Jahr nur insgesamt fünf Euro für die Monatskarte zahlen. Ende 2017 kam Ofo in Spitzenzeiten auf 32 Millionen Fahrten am Tag.

Doch dann musste Lei feststellen, dass sie viel Zeit damit verbringen musste, im Meer der Ofo-Fahrräder eines zu finden, das auch funktionstüchtig war. Mal fehlte ein Sattel, mal ein Pedal, mal die Kette. Mobike hingegen erwies sich als zuverlässiger und stabiler. Also entschied sich Lei dieses Frühjahr lieber ihre knapp zehn Euro in einen Halbjahrespass beim Ofo-Widersacher zu investieren. Mobike ist erst seit 2016 am Start, also sind die Fahrräder noch neuer.

Ofo fehlt das Geld um "nachzulegen". Der eCommerce-Gigant Alibaba hatte zwar 343 Millionen Dollar für einen 12-prozentigen Anteil in Ofo investiert, aber das war's. Nun fordern immer mehr der 200 Millionen Ofo Kunden ihre Kaution zurück. Etwa elf Millionen Kunden sind es aktuell - und sie bringen den Anbieter damit immer weiter in Schwierigkeiten /www.welt.de/Chinas-Leihfahrrad-Pionier „Sehr wütend“ ist etwa Wang, der seit Mitte November versucht, seine hinterlegten 199 Yuan (23 Euro) von Ofo zurückzubekommen. Nachdem eine Onlineanfrage gescheitert war, suchte Wang Ende Dezember die Ofo-Zentrale auf – gemeinsam mit Hunderten anderen wütenden Kunden. Ofo erklärt, die Forderungen würden nach und nach abgearbeitet. „Gestern war ich der 10,76-Millionste – heute bin ich auf Platz 10,75 Millionen“, sagt Wang. „In diesem Tempo dauert es drei Jahre, bis ich meine 200 Yuan wiederbekomme!“ Was nach wenig Geld klingt, summiert sich für Ofo derzeit auf fast eine Milliarde Yuan an Kautionsgeldern, die Kunden zurückfordern.
Mobike nimmt keine Kaution, aber auch für dieses Unternehmen stehen Veränderungen an und die Räder sind von Shanghai's Strassen fast ganz verschwunden. Grund: der neuer Eigentümer will der Marke nun doch den eigenen Namen geben, so dass es zukünftig keine Mobikes sondern nur noch Meituan Bike geben wird. Dafür ist eine neue App erforderlich, die wieder neue Daten haben will - mal schauen, ob die Konsumenten das mitmachen oder ob sie sich in den letzten Wochen daran gewöhnt haben, ohne Bike unterwegs zu sein. 

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