Foto: Australien Open |
Hyeon Chung (eher wie "Tschong" mit kurzem "O" ausgesprochen) stand als erster Koreaner im Halbfinale eines Grand-Slam-Turniers und wurde eigentlich nur aufgrund seiner Sehschwäche (Kurzsichtigkeit, Hornhautverkrümmung) zum Tennisspieler, denn der auffällige gelbe Ball sollte die Augen trainieren. So zog er mit 13 Jahren fern der Heimat und Familie in die Talentschmiede von Nick Bollettieri in Bradenton (Florida) und kehrte nach 3 Jahren zurück nach Südkorea. Früh stellte er sich schon den Prüfungen auf der Challenger-Serie, gewann mit 18 Jahren seinen ersten Pokal - und danach noch sieben weitere Turniere.
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Mit 21 stand er nun im Halbfinale der Australian Open und spielte bis dahin das Turnier unbekümmert, mit hoher Beweglichkeit und Flexibilität. Seine Spielweise wird mit Novak oder Djokovic verglichen (und er gibt auf unumwunden zu, dass es seine Idole sind, deren Spielweise er versucht zu kopieren), er ist stets in Bewegung, antizipiert jeden Ball, ist schnell und macht den Platz so klein, dass der einfache Angriff für den Gegner fast unmöglich ist. Chungs Trainer Neville Godwin sieht sogar größeres Offensivpotenzial als bei Djokovic: "Er hat noch mehr reine Schlagkraft und könnte mit seiner Schnelligkeit sogar vorne am Netz erfolgreich sein."
Verletzungen haben Chung allerdings immer wieder gestoppt. Erst mit dem Sieg beim Jahresendturnier der U-21 Spieler im vergangenen November machte Chung international auf sich aufmerksam. In seiner Heimat Südkorea ist der Chung-Hype groß. Noch nie hatte ein Koreaner bislang auch nur das Viertelfinale bei einem Grand Slam erreicht.
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