07.04.2013

Blue brain - pink brain

Aus Sydney kam ein JTEBS-Rechercheauftrag, für den es sogar als Antwort eine recht aktuelle Buchempfehlung (2010) gibt: 'Wie verschieden sind sie?: Die Gehirnentwicklung bei Mädchen und Jungen' von der Chicagoer Neurobiologin Lise Eliot (und ich kann nicht verstehen, wie man den Originaltitel 'Pink Brain, Blue Brain' so langweilig übersetzen kann.) Trotz wissenschaftlichem Anspruch gibt es in dem Buch viele nette, auflockernde Anekdoten. Wer keine Zeit zum Lesen und trotzdem Interesse am Einstieg in das Thema hat, schaue sich einfach seine verschiedenen eigenen Kinder an oder diese nette Alltagsgeschichte von frau-mutter: http://frau-mutter.com/jungen-kommen-vom-planeten-star-wars
Foto: The pink and blue projects from South Korean visual artist JoengMee Yoon, www.jeongmeeyoon.com/pinkblue



Lise Eliot hat eine klare Antwort darauf, ob es ein typisch rosa oder blaues Hirn gibt: Nein, und ermuntert dazu, mit Söhnen ganz besonders viel zu reden, statt sie zunehmend mit immer mehr und technischen Geräten allein zu lassen und bei Töchtern auch auf Risikobereitschaft und offene Konkurrenz zu achten. Die Überbetonung von Unterschieden zwischen Jungen und Mädchen sei nicht nur wissenschaftlich falsch, sondern auch erzieherisch fatal, in dem sie genau das herstellt, was sie behauptet: Wer meint, dass Jungen kampfbetont und technikbegabter wären, wird dies fördern; wer Mädchen als sprachtalentiert und beziehungsorientierter hält, wird sie hierin weiter bestärken.
www.zeit.de/wissen/2010-06/hirnentwicklung-kleinkinder-geschlechter
www.dradio.de/sendungen/kritik

Und was hat es nun mit der Star Wars Faszination so auf sich? Für Pädagogen ist es längst nichts mehr Neues, denn die Gestalten eignen sich hervorragend dazu, Gut und Böse im Spiel auszutarieren. Da geht es um Rollenzuweisungen, um psychologische und physiologische Kampfkunst wenn Jedi Meister wie Obi-Wan-Kenobi oder Yoda Ratschläge erteilen oder eben einfach darum, ein angstloser Held zu sein, der Gutes für die Menschheit tut.
Dass die Star Wars Fans immer jünger werden, liegt wohl an der gigantischen Vermarktungsmaschinerie: von Lego bis zum McDonalds Happy Meal (zur Comicserie von Star Wars - The Clone Wars, seit 2008). An Star Wars kommt man zumindestens in Deutschland aktuell nicht vorbei. www.flimmo.de/sternenkrieg im kinderzimmer

Ähnliches gilt auch für die Dinosaurier Faszination: Das Merchandising Angebot ist riesig. Es gibt gute und böse. Ausgerüstet mit Zähnen, Stacheln, Hörnern etc. kann man prima mit ihnen angeben, sich vergleichen und kämpfen...und weil sie ausgestorben sind, geht auch für Eltern das Thema Tod/Töten leichter über die Lippen. http://eltern/freizeit/warum-kinder-dinosaurier-lieben.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen