Freitag ist der muslimische Versammlungstag und damit der wichtigste Gebetstag in der Woche. Ich hatte eine größere Spaziergang-Runde hinter mir und stand kurz vor 19 Uhr vor der nächstgelegenden Moschee, etwas unschlüssig wie weit ich reingehen kann. Da kam eine ältere Frau auf mich zu und fragte, ob sie helfen kann. “Nein danke, ich wollte nur ein bisschen zuhören.” Ich solle doch mit ihr mitkommen, sie zeigt mir, wo es lang geht.
Sie kommt gern am Abend nach getaner Arbeit in die Moschee. Klar, könnte sie auch zu Hause beten (3x am Tag), aber abends ist es dann einfach geruhsamer in der Moschee.
Schuhe aus, mit dem Fahrstuhl hoch, sie kichert: “ich könnte auch laufen, aber so geht’s schneller.”. Sie steckt Geld in die Spendenbox. Nein, nein, ich soll das nicht tun und wir betreten einen klimatisierten Bereich, der nur Frauen vorbehalten ist. Es gibt einen Ablauf, sie erklärt mir, dass sie auf der linken Seite ein kurzes Begrüßungsritual vornehmen wird und dann weiter nach rechts geht. Ich könnte mich hinten hinsetzen und gehen, wann ich Lust habe. Sie bleibt noch bis zum 21 Uhr Gebet. Auf einem Bildschirm gibt es einen Countdown. Dann rutschen alle Frauen nach rechts, einige gehen aber auch (sie haben die Schnellversion des Gebets gemacht, so hatte mir die ältere Frau schon erklärt). JTEBS.
Ich gehe dann. Draußen arbeitet eine junge Frau noch am Laptop, aber hört dem Gebet trotzdem zu. Multitasking.
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