01.05.2013

Rasend schnell

Rasend schnell geht es wieder los. Und fast wäre es gleich an meinem ersten Arbeitstag (heute) nach Argentinien gegangen. Warum? Weil dort die nächste WRC Rallye stattfindet. WRC steht für World Rally Championship. Und schon an dieser Stelle wird man jedentageinbisschenschlauer, wenn man über die verschiedenen Schreibweisen stolpert: im Deutschen haben wir nämlich die französische Schreibweise übernommen RALLYE und nicht die englische RALLY. Nun ja, da soll noch jemand sagen, wir würden die Franzosen nicht lieben!
Foto: WRC Logo / www.rallytheworld.com/wrc
Nicht Motorsport-interessierte Leser können jetzt definitiv aufhören zu lesen - echte Motorsportfans auch, denn die sind schon schlau ;)

13 Rennen werden in verschiedenen Ländern ausgetragen. Und das seit 1973. Ergo, wird in diesem Jahr der 41. Weltmeister gekührt. Argentinien ist Station Nr. 5 und soll eine besonders herausfordernde Strecke sein.
In jeder Rallye gibt es Sonderprüfungen (15-25) auf abgesperrten Streckenabschnitten, die schnellstmöglich beendet werden sollen. Zwischen diesen Wertungsprüfungen wird auf normaler Straße gefahren. Und dann gelten die Verkehrsregeln.
Die World Rally Cars müssen auf vierzylindrigen 1,6l 'Normal-Fahrzeugen' basieren, mit natürlich jeder Menge Veränderungen am Motor, Übersetzung, Aufhängung etc. Alles genau festgelegt.
Neben der 'echten' WRC gibt es noch 3 weitere Serien für andere Fahrzeugklassen (u.a. die Junior WRC, in der alle Fahrer dasselbe Auto fahren.) Die WRC wird von der Federation Internationale de l'Automobile (FIA), dem Welt-Motorsportverband, reglementiert und kontrolliert. Der Ablauf ist bei allen Rennen gleich: 2 Tage Training, 1 Tag Shakedown (JTEBS: hierunter versteht man das Abfahren der festgelegten Wertungsprüfungen vor dem eigentlichen Start der Rallye.) 3 Tage Rennen.
Weil die Service-Zeiten sehr streng geregelt sind (abhängig vom Streckenverlauf 10, 30 oder 45 Minuten) ist es auch eine Weltmeisterschaft der Mechanikerteams. Stoßdämpfer und Bremsen werden da mal in 5 Minuten gewechselt, ein Getriebe in 10. Passiert etwas außerhalb der Servicezonen müssen Fahrer und Co-Pilot selbst ran.

Gewinner ist, wer alle Wertungsprüfungen in der schnellsten Gesamtzeit absolviert hat. Punkte für die Weltmeisterschaft erhalten die ersten 10 Fahrer jeder Rallye (25-18-15-12-10-8-6-4-2-1) www.wrc.com

Volkswagen ist seit diesem Jahr dabei und ganz weit vorn. Der Rallye Polo hat einen 315 PS starken 1,6l Turbomotor, Allradantrieb, sequentielles Getriebe und bringt es in 3,9 Sekunden von 0 auf 100. Die Rennwagen werden in Hannover von Hand gebaut, pro Saison etwa ein halbes Dutzend. Einer kostet um die 350.000€. Da ist doch die Straßenversion, der Polo R WRC, mit knapp 34.000€ richtig günstig. 2.500 Stück müssen als Kleinserie gebaut werden, so das FIA-WRC Reglement. www.spiegel.de/auto/vw-polo-r-wrc-die-gezaehmte-strassenversion-des-rallye-rennwagens

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