31.01.2016

Kaffeekultur

Wer glaubt, dass Koreaner täglich nur Tee schürfen, irrt gewaltig. Keine Straßen ohne Café, und das nicht nur in Seoul. Die Koreaner lieben Kaffee. Nach der 2013 vom koreanischen Zentrum für Krankheitskontrolle und Prävention durchgeführten „Untersuchung zu Gesundheit und Ernährung des Volkes“ ist Kaffee das Lebensmittel, von dem die Koreaner pro Woche am meisten zu sich nehmen: Während sie 7 Mal pro Woche Reis und 11,8 Mal pro Woche Chinakohl-Kimchi essen, trinken sie gut 12,3 Mal Kaffee. Das heißt, sie konsumieren häufiger Kaffee als das Grundnahrungsmittel Reis und die repräsentative traditionelle Beilage Kimchi. Rein statistisch betrachtet wäre es daher nicht übertrieben zu sagen, dass in Korea nicht länger Reis und Kimchi im Zentrum der Lebensmittelkultur stehen, sondern Kaffee.
Foto: Kaffee mit den "Relocation girls"
In Korea werden pro Sekunde 728 Tassen Kaffee getrunken. Auf Jahreskonsum umgerechnet macht das 22,9 Mrd. Tassen. Just in diesem Moment sind zahlreiche Koreaner dabei, Kaffee aufzubrühen, eine Tasse zu genießen oder beim Kaffee zu plaudern. Die Kaffee-Leidenschaft der Koreaner ist ein Lifestyle-Trend, der wohl auch in Zukunft anhalten wird. Man fragt sich, wie es zu dieser Kaffee-Leidenschaft der Koreaner gekommen ist? Wer das wissen will, muss hier weiter lesen: www.koreana.or.kr.

30.01.2016

taegeukgi, 태극기

Die Nationalflagge von Südkorea (= Taegukgi, 태극기) gibt es in ihrer heutigen Form seit 1950. Die Hintergrundfarbe der Fahne ist weiß und steht sowohl symbolisch für das koreanische Volk als auch für die Reinheit und den Frieden. Der Kreis in der Mitte ist in 2 Hälften aufgeteilt. Die ineinander verschlungenen Farbflächen in Rot und Blau stellen das Eum und Yang -Symbol dar, die koreanische Variante des „Yin und Yang“ der chinesischen Philosophie.
Foto: Flagge zeigen
Yang ist der obere, rote Teil und Eum ist der blaue Teil. Das rot-blaue Symbol steht für das Universum und die in diesem enthaltene Gegensätze wie Feuer und Wasser/ Tag und Nacht/ dunkel und hell/ maskulin und feminin/ Wärme und Kälte etc. 
Der Kreis ist umgeben von vier Trigrammen - eins in jeder Ecke. Jedes symbolisiert eines der vier Elemente: Himmel ( drei Striche) , Erde (sechs Striche) , Feuer (vier Striche) , Wasser (fünf Striche), aber hat auch noch weitere Bedeutungen wie z. B. Vater, Mutter, Sohn und Tochter www.soobahkdo.ch/Koreanische_Flagge

29.01.2016

fehlender Nachwuchs

Seit drei Jahrzehnten werden in Korea zu wenig Kinder geboren, um die Bevölkerung langfristig konstant zu halten. Die durchschnittliche Südkoreanerin von heute bringt in ihrem Leben 1,2 Kinder zur Welt. Nach Daten der US-amerikanischen Central Intelligence Agency (CIA) liegt Südkorea damit auf Platz 219 von insgesamt 224 Ländern oder Territorien. 
Foto: Geschwister
Nur die Menschen in Singapur, British Virgin Islands, Hong Kong, Taiwan und Macau reproduzieren sich noch weniger. Angeführt wird die Liste von Niger, wo pro Frau im Schnitt gut sieben Kinder geboren werden www.profil/ausland/suedkorea-geburtenrate.

28.01.2016

Metrosystem

Das Metrosystem von Seoul ist mit ca. 2,3 Milliarden Fahrgästen jährlich eins der am stärksten in Anspruch genommenen U-Bahnsysteme der Welt. Und wirklich JTEBS - denn das wusste ich bisher nicht - sie wird von 4 verschiedenen Gesellschaften betrieben:
- Seoul Metro betreibt die Linie 2, die unterirdischen Teile der Linie 1 sowie große Teile der Linien 3 und 4, die von 1971 bis 1994 eröffnet wurden.
- Seoul Metropolitan Rapid Transit Corporation (SMRT) betreibt die Linien 5 bis 8, die von 1990 bis 2000 eröffnet wurden.
- Korail betreibt den Großteil der Linie 1, Teile der Linien 3 und 4, und Airport Express, Seoul S-Bahnlinie 1, 3, 4, Bundang, Jungang, und Gyeongui.
- Metro 9 betreibt die Linie 9.
Foto: Metro, nicht immer unterirdisch, aber oft
Wir wohnen an der Linie Nr 7, Station Cheongdam, suedlich vom Fluss (= Gangnam). Da wo der Stern ist.
Foto: Ausschnitt Metroplan



27.01.2016

Hi Seoul

Gleich an unserem ersten Wochenende in Seoul begrüsste uns ein phantasievolles und hochkarätiges Strassenfestival, das von der Stadt und deren Kunst- und Kulturstiftung gesponsort wird, und eines der größten Festivals Seouls ist. Kunst und Kultur, alles kostenlos und auf der Straße. Was für ein toller Einstieg in kulturreiche Wochenenden hier, denn inzwischen wissen wir: irgendwo ist immer was los www.hiseoulfest.org/2015_en.
Foto: Hi Seoul Plakat

19.01.2016

Blogpause

Ich bin unterwegs, deshalb herrscht eine Weile Blogpause. (Sind das nicht Bilderbuchfarben? Kneif mich, wir sind in Korea!)
Foto: Deoksugung (덕수궁)

18.01.2016

Deoksugung Palast

Der Deoksugung Palast ist kleinste der fünf großen Paläste von Seoul und berühmt für seine Mischung aus westlicher und östlicher Architektur. Ursprünglich war er gar kein Palast, sondern eine Villa eines Prinzen. Aber als 1598 im Krieg alle Paläste zerstört wurden, benutzte das Königshaus nach einem Umbau die Villa als provisorischen Palast. So erhielt der Gebäudekomplex den Palastnamen Gyeongungung. Erst im Jahr 1907 nannte man den Palast mit dem heutigen Namen Deoksugung http://german.visitkorea.or.kr.
Foto: Deoksugung Palast

17.01.2016

Koreanischer Won 원

Der Won (Währungssymbol ₩) ist die Währung von Südkorea, offizieller Code: KRW. Und man muss sich an viele Nullen gewöhnen: 1.000 KRW = 0,75 Euro Cent. Es gibt 1.000, 5.000, 10.000 und 50.000 Won Scheine.
Foto: Won
Im Land der Plastikkarten gibt es tatsächlich auch noch Münzen (1, 5, 10, 50, 100 und 500 Won). Ein Won ist in 100 Chŏn (gesprochen 'Dschon', 전) unterteilt. Der Chŏn hat allerdings keine praktische Bedeutung mehr. Wer es noch komplexer haben will, muss in Englisch weiterlesen und versteht ansatzweise warum wir hier immer mit Tausender, Millionen und Billionen (besonders bei der Budgetplanung und Umrechnung in Euro) durcheinander kommen: There is nothing unusual about the Korean word "chun", which means 1,000 – it is a direct counterpart of the English word "thousand". The situation, however, soon diverges. In Korean, a new word ("mahn", meaning 10,000) is introduced at 10,000. From 10,000 and up, the grand unit changes at every 10,000-fold interval (not 1,000-fold). Thus, in Korean, there is no specific word for "million"; one million is simply referred to as "hundred mahn" (100 times 10,000), and ten million is "thousand mahn" (1,000 times 10,000), and so on. At 100,000,000, another grand unit "uck" begins to be used...oh je, da muss man ja durcheinander kommen.

16.01.2016

Was kostet so ein Liter Milch?

Bei 'Ladykracher' gab es mal einen so herrlichen Sketch zwischen 'DINKs' (dual income, no kids) Menschen: 'Du, was kostet eigentlich so ein Liter Milch?' 'öhh, 10, 20 Euro?'
Foto: Milch auf koreanisch
Das erste koreanische Wort was ich hier lesen, aussprechen, erkennen und schreiben konnte, war das Wort für Milch, gesprochen 'uju' (우유) und ein Liter kostet mindestens 2.200 KRW = ca. 1,70 Euro.

15.01.2016

richtiges Verbeugen

Die Vertreter von Volkswagen Korea wurden zu einer Anhörung im Parlament vorgeladen, die öffentlich im Fernsehen übertragen wurde und keine erfreuliche Angelegenheit war. Ganz wichtig und daher Teil des vorherigen Trainings war das richtige, respektvolle Verbeugen mit den Händen im Schoß und mindestens 45 Grad tief, den Blick gesenkt und länger in dieser Position verharrend bevor man sich wieder aufrichtet.
Foto: Verbeugen http://gdaykorea.blogspot.kr/how-to-bow-in-korea

14.01.2016

Alien Registration Card

Für die Beantragung eines Visums muss man persönlich bei der Einwanderungsbehörde erscheinen, benötigen zwar keinen extra Termin, aber Koreanisch Kenntnisse zum Ausfüllen aller Formulare, so dass wir mit einer Mitarbeiterin der Relocation Agentur gleich in unserer ersten Woche dort waren und 2 Wochen später bereits unsere Alien Registration Card (ARC, Ausländermeldekarte) in den Händen hielten, eine blaue Karte im praktischen Scheckkartenformat, die uns bei der Einreise am Flughafen das Ausfüllen einer 'arrival card' erspart. JTEBS und anders als in Hong Kong muss man sich mit ihr leider trotzdem in die Warteschlange der Ausländer bei der Immigration am Flughafen einreihen http://awarekorea.com/apply-e-2-alien-registration-card.
Foto: Immigration Office

13.01.2016

no Phaeton

Auf dem Bild ist dunkel aber deutlich zu erkennen: dies ist kein Phaeton - sondern ein stinknormaler Golf, 2.0l TDI, den ich mir aus dem Lagerbestand als Dienstwagen ausgesucht hatte und der für jede Menge Irritation im hierarchischen Korea führte.
Foto: kein Phaeton
Mehrfach wurde der deutsche Kollege, der u.a. für die Fahrzeuglogistik bei uns zuständig ist gefragt, ob ich wirklich wüsste, dass mir ein Phaeton als Dienstwagen zustehen würde und wir diesen doch auch verfügbar hätten. Oder Touareg, oder CC? Nun ja, es wird wohl Dinge geben, die die koreanischen Kollegen trotz Erklärung nie verstehen werden z. B. dass ein Golf alles ist was man zu zweit in einer Großstadt benötigt. Praktikabilität vor Status? Nicht unbedingt ein koreanisches Konzept, selbst bei den moderneren, westlicheren Kollegen.

12.01.2016

gelandet

Seoul (kor. 서울, Aussprache: Soul, das 'E' wird NICHT gesprochen) ist die Hauptstadt Südkoreas. Kommt man aber per Flugzeug nach Korea, landet man nicht in Seoul, sondern Incheon.
Foto: Landkarte Korea

Der Flughafen Incheon (ICN) ist der größte Flughafen in Südkorea und liegt auf der zur Stadt Incheon gehörenden Insel Yeongjongdo im Gelben Meer, ca. 50km westlich von Seoul. Der Flughafen wurde 2001 eröffnet und landet seither regelmäßig unter den Top 5 der besten internationalen Flughäfen (im letztem Jahr war er auf Platz 2 nach dem Flughafen in Singapur und vor Hong Kong www.worldairportawards.com/world_airport_rating)

Die Nähe zu Nordkorea sieht erschreckend gering aus angesichts der aktuellen Wasserstoffbomben-Tests. Aber wie schon unsere 1-Tages-Dozentin beim kulturellen Training meinte: die Welt schreit auf, für Südkorea gehört es zum alljährlichen Säbelrasseln. Hoffen wir mal...

11.01.2016

Welcome to Korea

Willkommen zurück. Ab heute gibt es wieder JTEBS Einträge nachdem sich doch meine besonders treuen Leser und Leserinnen ein wenig beschwert haben, dass Instagram einfach nicht das gleiche ist.

Foto: Willkommen

Inzwischen sind wir schon 3 Monate in Seoul, aber da es arbeitstechnisch gleich mit der Dieselkrise bei Volkswagen losging (und wir hier 95% Dieselfahrzeuge verkaufen), war es ein recht verrückter Start. Darum wird es aber in diesem Blog kaum gehen, sondern um die vielen ein-bisschen-schlauer Gelegenheiten, die sich jeden Tag auf's Neue ergeben - zum Innehalten, Anhalten, neudeutsch: mindfulness, Nachdenken, Recherchieren oder einfach nur Genießen. 

Gestartet wird aber mit JTEBS-Fakten www.auswaertiges-amt.de/KoreaRepublik:


Ländername: Republik Korea / Daehan Minguk

Klima: Vier ausgeprägte Jahreszeiten: Juni bis August feuchtheiß, Dezember bis Februar trocken und kalt, Frühjahr und Herbst gemäßigt.

Lage: Südlicher Teil der koreanischen Halbinsel, Grenze zwischen Süd- und Nordkorea: etwa 38. Breitengrad

Größe: 100.329 Quadratkilometer (ca. 1/3 so groß wie Deutschland)

Hauptstadt: Seoul (10,44 Millionen)

Bevölkerung: 51,3 Millionen Einwohner, jährliches Wachstum: 0,16% (2014), monoethnisch

Landessprache: Koreanisch

Religion: Buddhisten (10,7 Millionen), Protestanten (8,6 Millionen), Katholiken (5,1 Millionen)

Nationaltag: 3. Oktober, "National Foundation Day", mythologischer Gründungstag

Unabhängigkeit: 15. August 1945

Korea Krieg: 1950 - 1953

Staatsform/Regierungsform: Republik mit Präsidialverfassung, nur eingeschränkte Selbstverwaltung der Kommunen und Provinzen