31.01.2019

Maglev zum Flughafen

Der Transrapid- oder Hochgeschwindigkeitszug, der Shanghai Maglev Train (SMT), ist in die Jahre gekommen. Maglev ist die Abkürzung für Magnetic Levitation, der Zug ist also eine Magnetschwebebahn und verbindet seit 2002 eine 30km Strecke von der Longyang Station bis zum Pudong Flughafen in gut 7min, wenn er seine Höchstgeschwindigkeit von 430 km/h nutzt, in der er 3½ Minuten fährt. Das macht er nur noch zu absoluten Stosszeiten - mittlerweile dauert es daher 8min, denn die Mehrzahl der Fahrten (47 von 59 pro Tag und Richtung) wird nur noch mit einer reduzierten Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h gefahren.
Foto: reduzierte Maximalgeschwindigkeit
Im Zug herrscht freie Sitzwahl und der Zug ist auch total leer. Die Sitze in der Economy Class sind mit billigen Schonbezüge versehen - ein Anblick, der nicht recht was mit den "4 Innovationen des modernen Chinas" zu tun hat. Die Sitze sind eher hart und unbequem. Auch das Fahren selbst fühlt sich nicht nach Schweben an, sondern ist mehr lautes Ruckeln mit einem lauten Knall, als der Gegenzug vorbei rast. Trotzdem verkürzt der Maglev die Fahrt zum Flughafen von uns von ca. 1,5 Stunden auf knapp 1 Std. Aber das lohnt sich, wenn man müde und die Metro voll ist.
Husband hat sich schon wieder auf den Weg gemacht. Ich folge in ein paar Tagen: das Chinesische Neujahr wird wieder im warmen Downunder verbracht. Sydney, we are coming!

30.01.2019

first impressions_Meetings

Bevor ich mich zu sehr daran gewöhnt habe, wie unsere Meeting-Kultur ist, muss ich schnell mal darüber schreiben. Ob es China ist, ob es Joint-Venture ist, ob es  "grosse Organisation" in China ist, kann ich nicht sagen, aber es ist schon etwas Besonderes.

Nr. 1: es finden viele grosse Meetings statt. Betonung liegt auf "grosse" (= mit vielen Menschen), in denen gern auch in zweiter oder dritter Stuhlreihe um den Tisch herum gesessen wird. Das ist nicht weiter schlimm für die in der letzten Reihe, denn man ist eh nur als stummer Zuhörer dabei.
Foto: 3. Sitzreihe
Nr. 2: Meetings startet so gut wie nie zum festgelegten Zeitpunkt. Wir reden hier aber nicht über 15-30min Verspätung, sondern gern mal über 2 bis 3 Stunden später. Längste Wartedauer für ein Agenturmeeting waren 5 Stunden. Alle nehmen es aber gelassen (Computer und Phone sind schliesslich immer dabei). denn

Nr. 3: kein Meeting ohne Chefbeteiligung und die haben immer ein guten Grund für Verspätung: sie sitzen in anderen grossen Meetings. Deshalb gehe ich wirklich nie mehr allein los zu einem Meeting, sondern warte immer bis mir jemand sagt, dass Mr Fu und Mr Rosen jetzt da sind und das Meeting anfängt. Dann dauert es meist immer noch mindestens 10min.

Nr. 4: es wird viel geredet in den Meetings, aber eher in Monolog-Form. Diskussionen sind viel kürzer, denn es geht eher darum, dass Boss erst versteht und Boss dann entscheidet bzw. sagt, was als nächstes gemacht werden soll.

Nr. 5: es gibt Informationsmeetings und, ich nenne sie, "Iterationsmeetings". In ersteren wird wirklich hauptsächlich berichtet und es ist nicht selten, dass dabei viele einschlafen. Die anderen sind Arbeitsmeetings zu einem Thema, die in wöchentlichen Schleifen solange wiederholt werden, bis ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt wird. Beispiel: Kampagnenentwicklung. Es wird wenig Wert auf ein Briefing gelegt, in dem genau vorher überlegt wird, was man von der Agentur erwartet, stattdessen nähert man sich in den Meeting-Runden anhand der verschiedenen Vorschlägen aneinander an. Dabei ist die Meeting-Frequenz extrem hoch: keine Agentur hat länger Zeit als 1 Woche, egal wie gross oder klein die Aufgabe ist. Manchmal sind es sogar nur 3-4 Tage, um eine komplett neue Kampagnenrichtung zu entwerfen.

Nr. 6: Chefs und Kunden sind sehr fordernd. Mitarbeiter und Agenturen/Dienstleister lassen es "über sich ergehen" und geben ihr Bestes, um beim nächsten Mal den Erwartungen mehr zu entsprechen. Kritik nimmt man auch nicht so persönlich, denn es ist ja Teil des "Iterationsprozesses" von Nr. 5.

Nr. 7: Meeting-Teilnehmer sind ungewiss. Ist das Thema kritisch, von niedriger Priorität, politisch, oder man hat vielleicht noch keine "Richtung vom Chef dadrüber" erhalten, geht man einfach nicht hin. Alternativ: man verlässt das Meeting mittendrin und kommt nicht wieder. Macht ja auch nichts, denn es sind genug andere Teilnehmer dabei, die einem später davon berichtet können. Oder in der nächsten Woche findet ja bestimmt ein Folgemeeting statt, da kann man dann fast nahtlos anknüpfen.

Nr. 8: Weil Sekretärinnen übersetzen (also keine Profi-Übersetzer) und die chinesische Denke und Sprache so bildlich/anders ist, kann der "Westler" froh sein, wenn er 50% des Inhaltes eine Meetings versteht. Zeit zur "Nacharbeit"? Fehlanzeige, denn im Meeting werden schon die nächsten Schritte entschieden und dann laufen alle los und setzen bereits um. Weiterer Grund: selbst wenn man sich die Chinesisch-Englischen Unterlagen aus dem Meeting nochmals im Nachgang anschaut: die Übersetzung und Logik der Charts ist so schlecht/anders, dass man auch nicht mehr versteht. Aber auch hier wieder hilft Nr. 5 (Iterationsmeetings): es wird im nächsten Meeting gezeigt, was die Entscheidung/nächsten Schritte waren, manchmal stimmt es, manchmal nicht, manchmal weiss man es selbst nicht mehr genau, aber das macht nichts, denn man entscheidet ja neu, was gemacht wird. Dabei kann es durchaus sein, dass gute Ideen auf dem Weg verloren gegangen sind, aber so ist das eben.

Nr. 9: Und wenn man nun glaubt, nur der "Westler" versteht wenig, dann ist das nicht korrekt, denn auch die chinesischen Kollegen haben viele Fragezeichen im Kopf, was sie einem aber erst hinterher und nie im Meeting erzählen. Und nach der Diskussion in Englisch mit den "Westlern", sind beide Seiten nur noch bei max. 50% Verstehen. Und damit sind wir wieder auf gleichem Stand.

Ein echtes Joint Venture, gemeinsames Abenteuer, oder?

29.01.2019

[CHN vs KOR] - Motor-Dreirad

Maya, meine Sekretärin, war über Neujahr im Urlaub in Indien, was ein ungewöhnliches Ziel für Chinesen ist, denn Indien wird als gefährlich, dreckig, ineffizient und chaotisch eingestuft (aber eine Freundin dort hat geheiratet und Maya ist ambitionierte, orientalisch-indische Bauchtänzerin). Sie kam wieder voller Eindrücke, besonders vom Strassenbild, denn es laufen dort noch so viele Menschen mit Handkarren herum, es gibt Pferde- oder Ochsengespanne, frei herum laufende Kühe etc. Da musste ich schmunzeln und erzählte ihr, dass es im Vergleich zu Seoul auch in Shanghai noch ganz anders zu geht. Denn Fahrräder findet man in Seoul auf den Strassen gar nicht mehr und auch die Anzahl der Motor-Zweiräder ist sehr begrenzt. Dreiräder wurden auch längst von Mini-LKW, -bussen oder Taxis ersetzt. Aber das macht ja auch den Charme eines Landes aus: Vielfalt.
Foto: Tricycle

28.01.2019

West Bund und Xuhui Riverside Park

Südlich der Lupo Brücke liegt der West Bund an Shanghai's Huangpu, ein Gebiet was freizeittechnisch immer weiter erschlossen wird: neben Kunst & Kultur gibt es zahlreiche Sportanlagen entlang des Flusses. Leider hat es in den letzten Wochen viel und tagelang geregnet und so ein blauer Himmel wie auf dem Kletterbild kam seit Anfang November nicht mehr vor, so dass sich die "Nutzungssaison" wohl eher auf Frühjahr und Herbst geschränkt.
Foto: Klettern am Riverside Park
Foto: Outdoor Park
Foto: Laufstrecken am Westbund
Foto: West Bund
Foto: BUND Zonen

26.01.2019

Lupo Brücke

Die Lupo-Brücke über den Huangpu wurde 2003 eröffnet und war damals die weltweit größte Bogenbrücke mit einer Spannweite von 550m und einem Bogenscheitel von 100m Höhe über dem Wasserspiegel. Baukosten ca. 300Mio Euro. Weil sie scheinbar gerade einen neuen Anstrich verpasst bekommen hat, hätten wir nicht gedacht, dass sich schon über 15 Jahre alt ist - eine lange Zeit für das moderne China.
Foto: Lupo Brücke


24.01.2019

[CHN vs KOR] - Couple Culture

Wesentlich seltener als in Korea sieht man auch hier junge Paare, die der Aussenwelt signalisieren: wir gehören zusammen! Es kann das gleiche Oberteil, Haarfarbe, Frisur, die gleich Handyhülle, Tragetasche etc. sein... der Partnerlook ist ein Markenzeichen von jungen Paare geworden und auch deutlich eine Art "Reviermarkierung".
Foto: Couple Culture



Korea wird mit Couple Culture identifiziert. Viele Geschäfte oder Cafés haben sich auf Pärchen spezialisiert. Es gibt Couple Cafés, in denen Getränke gleich mit zwei Strohhalmen kommen, oder Desserts mit bekannten Liebessymbolen verziert und mit 2 Gabeln serviert werden, versteht sich. Es finden regelmäßig Events statt z. B. Treuepunkteaktionen, die nur mit dem Partner eingelöst werden können. Sehr geschäftsfördernd ist auch der sogenannte D-Day: alle 100 Tage nach dem ersten Date wird gefeiert, dass man noch zusammen ist. Und weil Weihnachten nicht die gleiche Bedeutung wie in der westlich-christlichen Welt hat, ist es in Korea auch ein Couple-Day mit geballte Couple Culture Power geworden, denn der Tag wird i.d.R. als Paar verbraucht mit Essen, Kino gehen, Schlittschuhlaufen, Skifahren etc. www.korea4youth.de/typisch-koreanisch/couple-culture. Das ist in China nicht ganz so, denn zu Weihnachten gibt es keinen einzigen Feiertag und daher wird ganz normal gearbeitet.

22.01.2019

Marktführer

Es ist aus Deutschland kein unbekanntes Bild, überall Volkswagen zu sehen, ob als Taxi oder Polizeiauto. Nach 3 Jahren Korea ist der Anblick nicht mehr ganz so vertraut gewesen und immer nochmal ein Foto wert. Obwohl es inzwischen viele "reine" chinesische Konkurrenten gibt (im Gegensatz zu den staatlichen Joint Ventures mit Auslandsbeteiligung) ist Volkswagen in China immer noch Marktführer mit über 3 Mio Fahrzeugen und ca 13% Marktanteil. Klein-Skoda verkaufte 2018 um die 350.000 Fahrzeuge.
Foto: Autorität 

20.01.2019

Car Clinic

Car Clinic ist kein Krankenhaus für Autos sondern ein Marktforschungsinstrument der Automobilindustrie. Meist unter strengen Sicherheitsvorkehrungen, denn es werden den Testpersonen seriennahe Prototypen gezeigt, die im Markt noch nicht bekannt sind. Wie oft in China verselbstständigt sich so ein Begriff und wird scheinbar für jede Marktforschung mit Autos bezeichnet, die in einer grossen Testhalle stattfindet.
Foto: Car Clinic
Ich habe inzwischen schon an zwei Clinics teilgenommen, einmal wurden Käufer von kleinen SUVs befragt (eine sogenannte Early Buyer Clinic für Kamiq und Karoq), das andere Mal ging es wirklich ganz geheim zu, weil der Volkswagen T-Roc und Kamiq GT in China erst noch eingeführt werden.  

Die Car Clinics werden in der Regel von spezialisierten Marktforschungsunternehmen durchgeführt. Nach ersten allgemeinen Fragen zu Markenpräferenz, Kauf- und Nutzungsverhalten werden die Autos im Detail angeschaut. Es folgen ausführliche Interviews oder Gruppendiskussionen zur Akzeptanz neuer Fahrzeugmodelle im Hinblick Design, Materialien, Qualitätsanmutung, Kaufmotive - das alles im Vergleich zu Wettbewerbern, die sich ebenfalls in der Halle befanden. Es war ein riesiger Aufbau mit 13 Fahrzeugen, alle in weiss. Die chinesischen Testpersonen waren sehr willig und bemüht, dem Interviewer alle Fragen schnell und effizient zu beantworten, nur bei einigen regte sich nach einer Weile Widerstand, denn 13 Autos im Detail zu beurteilen, ist schon ein Leistung "ich sehe wirklich kaum einen Unterschied - sie sehen alle gleich aus", "ich kann nicht sagen warum ich das eine Modell besser finde. Es sieht einfach besser aus. Basta". An dem Format der Clinic hat sich scheinbar seit 15 Jahren nichts geändert, auch wenn es inzwischen virtuelle Clinics geben soll.

Als Kunde der Marktforschung kann man in einem separaten Raum per Bildschirm die Interviews mitverfolgen. Für mich eine willkommene Gelegenheit, um Einblicke in das chinesische Kaufverhalten zu erhalten.
Foto: Beobachterraum

18.01.2019

Krtek im All

Passend zu Mondlandung der chinesischen Raumsonde Chang’e 4 gibt es noch eine Geschichte vom kleinen Maulwurf: er flog 2011 tatsächlich auch ins All und zwar mit der Raumfähre Endeavour als 6cm grosse Plüschfigur und mit dem amerikanischen Astronauten Andrew Feustel. Es war die letzten Mission der Endeavour. Was hat Feustel wohl dazu bewegt, gerade Krtek mitzunehmen? Dahinter soll seine Frau Indira gesteckt haben, deren Vater Inder und Mutter, dada, Tschechin ist.
Foto: Weltraumabenteuer Quelle: www.radio.cz/de/feustel-sei-dank-der-kleine-maulwurf-ist-ein-weltraumfahrer
Ja, und China greift nach den Sternen. Erstmals ist eine Raumsonde auf der Rückseite des Mondes gelandet, also der von der Erde abgewandten Seite. An Bord der Chang’e 4 befindet sich ein Roboterfahrzeug, das das Terrain um die Landestelle erkunden soll. Mittelfristiger Plan (und ist das nicht ein Bild!) wolle man erkunden, ob sich eine „Mini-Biosphäre“ erzeugen, um die „erste Blume auf dem Mond zu pflanzen“. Es ist wohl eigentlich ein spektakulärer Erfolg, doch das Staatsfernsehen berichtet nur zurückhaltend, weshalb es einige im Büro bei uns auch gar nicht mitbekommen hatten, denn stattdessen ging es in den Nachrichten mehr um Termine von Staatschef Xi. Warum wohl? www.welt.de/politik/ausland/Mondlandung

16.01.2019

Krtek oder Krteček

Krtek ist eine tschechische Zeichentrickserie - sozusagen das 30 Jahre spätere tschechische Pendant von Mickey Mouse. Sie wurde 1957 vom Prager Comic Zeichner Zdeněk Miler  (1921–2011) erschaffen. Krtek bedeutet auf tschechisch „Maulwurf“, Krteček ist die Verniedlichung, also „Maulwürfchen“ oder kleiner Maulwurf.
Foto: Der kleine Maulwurf mag auch Radfahren
Gleich der erste Film "Wie der Maulwurf zu seiner Hose kam" erhielt in Jahr der Erfindung von Krtek einen Silbernen Löwen bei den Filmfestspielen von Venedig https://troetsch-verlag.de/der-kleine-maulwurf. Damals hat der Maulwurf noch gesprochen. Da er aber überall auf der Welt verstanden werden sollte, ließ Miler seinen Protagonisten sich bald nur noch durch kurze Laute mitteilen, die seine Gefühle ausdrücken. Bis heute wurden seine Geschichten in mehr als 80 Ländern ausgestrahlt, denn er regt an nachzudenken, ist ein treuer Freund und bekämpft Unrecht und Rücksichtslosigkeit engagiert. Geschichten ranken um Themen wie Freundschaft und Zusammenhalt, Umweltschutz und das Glück, das man auch in den vermeintlich kleinen Dingen finden kann. Kein Wunder, dass er vor ein paar Jahren auch einen neuen Freund in China gefunden hat.
Foto: seit 2007
Das staatliche Fernsehen CCTV strahlte das Original in den 1980er Jahren aus, 2011 wurde die Serie wiederholt, 2017 entstanden in China neue, eigene Folgen zusammen mit einem kleinen Panda. Die erste Ausstrahlung dieser Folgen fiel zeitlich mit Präsident Xi Jinpings dreitägigem Staatsbesuch in der Tschechischen Republik zusammen, dem ersten Besuch eines chinesischen Präsidenten seit Aufnahme der diplomatischen Beziehungen vor 50 Jahren. Wenn das nicht "gross" gedacht ist!! 

14.01.2019

Voll beladen

Heute soll nun endlich unser Container/Gepäck aus Korea ankommen. Es hat lange gedauert, weil das Arbeitsvisum erst Mitte Dezember fertig und in meinem Pass eingetragen war und dies notwendig, um die Verzollung vorzunehmen. So voll beladen wie dieses Lastenfahrrad ist der Container zwar nicht, aber es bangt uns schon davor wie voll es auf einmal in der Wohnung werden wird :)
Foto: Ladung

12.01.2019

wear a shield

Husband ist nun auch zurück in Shanghai. Sein Ellenbogen ist übrigens fast wie neu - wie soll es auch anders sein, wenn ihn Captain America eingerenkt hat.
Foto: next generation doctors
Die Nachuntersuchung in Shanghai hatte zwar ergeben, dass das abgesprochene Knochenstück nicht richtig angewachsen ist, aber Husband will keine OP, sondern passt auf, dass er den Ellenbogen nicht überstreckt. Alternativ: er trägt einfach auch ein Schild (= neue Sport-Ellenbogen-Manschette)

10.01.2019

上海 über dem Meer

Shanghai in chinesischer Zeichensprache setzt sich zusammen aus : 上 (shang) und 海 (hai). Das erste Zeichen (上) hat die Bedeutung für "oben/oberhalb" und 海 bedeutet "Meer", also bedeutet Shanghai = über dem Meer. Und damit soll es auch ausreichen für alle die, die nichts weiter mit chinesisch zu tun haben. Für alle anderen kann es unten weitergehen.
Foto: rechts oben wohnen wir
Das Schriftzeichen 上 (shàng) lässt sich leicht erkennen und von Eselsbrücken bis Hinweise auf die ursprüngliche Bedeutung findet man alles z. B. soll man sich einen Pfahl oder einen Baum vorstellen, der aus der Erde nach oben ragt und an dem eine Katze hinaufklettert, deren Schwanz man an der rechten Seite erkennen kann. Aha.
Quelle: www.china-park.de/schriftzeichen/shang

上 (shàng) setzt sich aus 3 Strichen zusammen und beinhaltet das Radikal ー. 

Was ist ein Radikal? 
Radikale nennt man die Wurzelzeichen (lateinisch: radix, Wurzel) der chinesischen Schrift, nach denen Schriftzeichen in Nachschlagewerken indiziert werden. Manchmal werden sie auch als eine Art "Sinngeber" bezeichnet. Es gibt um die 200 Radikale. 

Einer der vielen Tipps, wie man mit Chinesische Schriftzeichen lernen sollte ist: Beginne mit den Radikalen www.chinesisch-lehrerin.de/ressourcen/die-10-besten-tipps-zum-chinesisch-lernen
Denn Chinesische Schriftzeichen sehen für Anfänger oft extrem kompliziert aus und es gibt Tausende davon, deshalb sollte man ihr Aufbau-Prinzip verstehen. Also: Beginne mit den Radikalen, denn davon gibt es nur um die 200. Sie kommen als eigenständige Schriftzeichen vor, oder als Element von anderen Schriftzeichen.
Ok, kehren wie zurück nach "oben":
上 = "oben" beinhaltet das Radikal ー (Bedeutung "eins", wenn es alleine steht)
ー ist ein 1-Strich-Radikal (davon gibt es nicht so viele),  ー ist ein sehr häufiges Radikal, das also in vielen Schriftzeichen vorkommt.
Quelle: www.chinesisch-lernen.org/radikale








07.01.2019

kalt

In Shanghai frieren jetzt alle mächtig und die Gefahr des krank Werdens steigt, obwohl es nicht unter 0°C wird. Das liegt eher daran, dass die Innen-Temperaturen nicht gut geregelt werden können: im Büro ist es morgens kalt bevor die Heizungen wieder auf volle Power gestellt werden bis man dann kaum mehr Luft bekommt. Oder es zieht durch Fenster und Türen, wie z. B. auch in unserer neu renovierten Wohnung wo es wie in der Hechtsuppe zugeht. Oder die Heizung fällt mal eben aus, wie geschehen, als ich in Deutschland war und bei 8 Grad Wohnungstemperatur zurück kam, die erste Nacht im neuen Jahr also mit indoor-camping-feeling. In Korea ist das anders: da wird es tatsächlich noch richtig klirrend kalt. Am Wochenende waren es wieder -10°C. Zum Brand Gesture Event, von wo das Foto stammt, habe ich es dieses Mal nicht geschafft, denn das Volkswagen Snow Village ist in den Bergen von Pyeongchang.
Foto: kalt in Korea
JTEBS: "Es zieht wie Hechtsuppe" hat nichts mit Hechtsuppe zu tun: die Redensart stammt aus dem Hebräischen und heißt eigentlich "hech supha". Übersetzt bedeutet das "Sturmwind". Der hebräische Ausdruck wurde in den jiddischen Sprachgebrauch übernommen und dann wurde daraus a la Flüsterpost "es zieht wie Hechtsuppe"www.schule-und-familie.de/wissen-redewendungen/woher-kommt-es-zieht-wie-hechtsuppe
Foto: VW snow village in Pyeongchang

06.01.2019

Blueair

Eine der ersten Anschaffungen für die Wohnung war ein Luftreiniger. Die Firma Blueair aus Schweden produziert in und speziell für China und Indien mit dem gesellschaftlichen Anspruch, dass saubere Luft ein Menschenrecht ist. Wie wahr, auch wenn sich nur wenige dieses Menschenrecht für ca. 1000 Euro leisten können - unser Blueair Gerät wälzt und reinigt Luft für 80qm, also perfekt für unsere Wohnung. Und dies ist wirklich auch spürbar seit wir ihn haben, denn Wohnungen (Fenster und Türen) sind schlecht isoliert.
Foto: Luftreiniger


04.01.2019

Luft

Deutschland ist ein tolles Land. Ein neuer Grund ist das Thema "Luft", die in den Wintermonaten hier in Shanghai deutlich schlechter ist. Wir wissen jetzt auch warum: ab 15. November wird geheizt und zwar mit staatlicher, kostenlosen Kohleheizung für den kalten Norden des Landes. Diese Luft wird dann je nach Windrichtung verteilt. Beijing ist viel schlimmer betroffen als Shanghai, aber das ist auch kein wirklicher Trost.
Foto: oft so
Die verschiedenen Luftfilter-Masken stapelt sich bei uns inzwischen und wollen getestet werden, denn sie sitzen sehr unterschiedlich: von einfach bis martialisch, alle aber bitte für 2.5PM Atemschutz, teilweise mit Einlass-/Auslassventil. Eine gewisse Erleichterung bringt die Tatsache, dass die Luftqualität hier kaum mehr einen Unterschied zu Korea ist, denn auch dort wurde die Luft seit letztem Jahr deutlich schlechter, nur dass man sich noch nicht an das Maske tragen gewöhnt hat :(

03.01.2019

rundum Schutz

Skoda Werbung ist in der Regel nicht besonders inspirierend. Die Printanzeige aus Neuseeland ist eine Ausnahme und erinnert mich daran, dass ich am Wochenende schon wieder nach Seoul fahre, um Minjoo zu treffen, die inzwischen seit über einem Jahre in Neuseeland lebt, denn sie ist mit der Familie von Korea dorthin ausgewandert. Für sie ist es der erste "Heimaturlaub" und sie wird mächtig frieren.
Foto: Werbung aus NZ


01.01.2019

Happy 2019

Heute geht es wieder zurück nach Shanghai. Happy New Year! Mögen all eure Wünsche für das nächste Jahr eintreffen. Step One: Wünscht euch was!...Richtig!... Fester!!!
Foto: EIN GUTES JAHR 2019 EUCH ALLEN