19.06.2014

Ampelmännchen

3 Dinge in Berlin, die mich besonders erfreut haben: miss lenkie zu treffen, einen echten deutschen Apfel in der Wohnung vorzufinden und mal wieder Ampelmännchen zu sehen, zu denen mich Henrietta gleich ausgefragt hat, weil sie sich über die Männer mit Hut wunderte.
Foto: Ampelmännchen und Apfel
Der Hut des Ampelmännchen wurde zum Markenzeichen der Ost-Ampeln. Nirgendwo sonst auf der Welt tragen Ampelfiguren Kopfbedeckungen. Und noch dazu stammt das Männchen nicht von dem leitenden Verkehrspsychologen der DDR Karl Peglau selbst, sondern von seiner Sekretärin Anneliese Wegner. Als der Psychologe seine Entwürfe abgibt, ahnt er wohl noch nicht, dass er gerade zwei Superstars geschaffen hat. Die Ampelmännchen werden zum Kult in der DDR und schaffen es als eine der wenigen Ost-Erfindungen, auch nach der Wende zu überleben, obwohl sie Mitte der Neunziger eigentlich aus dem Verkehr gezogen und verschrottet werden sollten. Die DDR-Ampel galt inzwischen als unzeitgemäß und technisch veraltet und sollte bundesweit durch die Euro-Ampeln ersetzt werden. Aber: die normierten Euro-Männchen verstärkten im Osten das Gefühl, dass schon wieder ein Stück Heimat verloren gehen soll. Ein Komitee "Rettet die Ampelmännchen!" schafft schließlich in Berlin, was keiner mehr für möglich gehalten hatte: Der Verkehrssenator lenkt ein und erlässt Anfang der 90er eine Verfügung zugunsten des Ost-Ampelmanns. Unerwähnt soll nicht bleiben, dass es ein Wessi war, der die Aktion ins Leben gerufen hat www.spiegel.de/ampelmaennchen.

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