20.04.2025

Ölkäfer


Den Schwarzblauen Ölkäfer sieht man im Frühjahr recht häufig. Er breitet sich aber aktuell nicht aus, sondern gilt sogar als gefährdet. Allen Ölkäfern gemeinsam ist ihr körpereigenes Gift. 
Die heimischen Ölkäfer fallen besonders in den Monaten April und Mai auf, wenn sie über den Weg und die Wiesen krabbeln. Sie ernähren sich von Bärlauch, Scharbockskraut, Buschwindröschen und anderen Blütenpflanzen und sind daher viel an Wegrändern, in Gärten und lichten Wäldern zu finden. Er ist allerdings weder neu, noch breitet er sich aktuell stark aus, wie oft behauptet wird. Im Gegenteil: Der Schwarzblaue Ölkäfer ist in seinem Bestand gefährdet und steht auf der Roten Liste.

Das Insekt des Jahres 2020 wird rund einen bis drei Zentimeter lang und hat trotz seiner Länge einen gedrungenen Körperbau. Mit den stark verkürzten Flügeldecken, die große Teile des Hinterleibes unbedeckt lassen, sich an der Wurzel ein wenig überdecken und an den Enden auseinanderklaffen, passt es nicht so recht in das Bild des Käfers schlechthin. Maiwurm, Pflasterkäfer und Schmalzkäfer sind ebenfalls gebräuchliche Namen für den Schwarzblauen Ölkäfer, die auf die lange Geschichte in unserer Kultur hindeuten.

In Mitteleuropa leben 20 Arten aus der Familie der Ölkäfer. Bei einer Sichtung in Deutschland handelt es sich fast immer um den Schwarzblauen Ölkäfer oder um den sehr ähnlich aussehenden Violetten Ölkäfer. Allen Ölkäfern gemeinsam ist der Besitz des Cantharidins, ein für Warmblüter hochgradig wirksames Gift. Der Verzehr beziehungsweise das Verschlucken eines einzigen Schwarzblauen Ölkäfers ist allerdings nicht tödlich. Auch sind tödliche Vergiftungen von Menschen oder Haustieren durch Ölkäfer in Deutschland nicht bekannt.

Der Name „Ölkäfer“ weist auf die öligen cantharidinhaltigen Tröpfchen hin, die bei Gefahr aus den Kniegelenken austreten. Damit schützt er sich vor Fressfeinden.

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