06.11.2022

Kranich Routen

Über Deutschland ziehen ausschließlich Vögel des westeuropäischen Zugweges. Dennoch haben sich je nach Brutherkunft und Wahl der Zwischenrastgebiete verschiedene Zugkorridore herausgebildet, die auf dem Weg von oder zu den Überwinterungsgebieten genutzt werden. 

Vögel aus Schweden und Norwegen ziehen im Herbst meist über Südschweden nach Süden über die Ostsee zu Rastplätzen in der Rastregion Darß-Zingster Boddenkette und Rügen. Sie kommen direkt über dem kleinen Ferienhaus im Park in Groß Kordshagen vorbei ;)


Von hier aus ziehen dann die meisten Vögel Richtung Südwesten, um nochmals in Nordwest-Deutschland an Rastplätzen der Diepholzer Moorniederung einen Zwischenstopp einzulegen. Anschließend erfolgt der Zug im Normalfall nonstopp quer über das Ruhrgebiet, das westliche Rheinland-Pfalz und Luxemburg zu Rastplätzen in Nordost-Frankreich (v.a. zum Lac du Der). Brutvögel aus dem Westen und Norden Mecklenburg-Vorpommerns nutzen ebenfalls diese Zugstrasse www.kraniche.de/zugwege

In der Müritzregion sowie in Nordwest-Brandenburg rastende Kraniche ziehen oft auch in einem Korridor zwischen Hannover und Göttingen  weiter über Nordhessen und das nördliche Rheinland-Pfalz und queren dann das Saarland und Luxemburg auf dem Weg zu den Rastplätzen in Nordost-Frankreich.

Vögel der Rastregion Rhin-Havelluch (u.a. mit dem Rastplatz Linum) und weiterer Rastplätze rund um Berlin ziehen nach Südwest ab und machen oft noch einmal einen kurzen Stopp im Bereich des Helmestausees Berga-Kelbra in der Nähe des Kyffhäuser-Gebirges, um von dort über Hessen, das östliche Rheinland-Pfalz und das Saarland nach Frankreich zu ziehen. Neben Vögeln der Brutpopulation in Brandenburg und aus dem Binnenland von Vorpommern sind in erheblichem Umfang auch Brutkraniche aus Polen, dem Baltikum und Finnland beteiligt.

In Südbrandenburg und Sachsen rastende Kraniche ziehen vermutlich über das in Thüringen gelegene Rückhaltebecken Straußfurt weiter in Richtung Hessen und Rheinland-Pfalz. Hier sind dann auch Vögel der kleinen tschechischen Brutpopulation beteiligt, die zuvor Zwischenrastgebiete der sächsischen Oberlausitz und im äußersten Süden von Brandenburg aufsuchen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen