03.08.2013

Bounty in der Discovery Bay

Der Name klingt nach Abenteuer: Discovery Bay auf Lantau Island. De facto gibt es aber kaum etwas zu entdecken außer dem Gefühl, in einem amerikanischen Vorort von Disneyland gelandet zu sein. http://gohongkong.about.com/whattoseeinhk/Discovery-Bay
Foto: Discovery Bay auf Lantau Island

To be fair: Es ist schön grün dort und es gibt nur wenige Hochhäuser, dafür aber eine spitze Hochzeitskapelle und die Bounty. Wir haben letzte Woche in der Discovery Bay einen Management Workshop abgehalten, um uns außerhalb des kurzfristigen Tagesgeschäfts ein paar anderen Themen zu widmen. Das ganz neue Hotel Auberge (den Namen des Hotels konnte keiner der Hotelangestellten aussprechen) lag am Wasser mit herrlicher Aussicht auf genau diese beiden Attraktionen. 

JTEBS: die HMS Bounty war ursprünglich ein privates Segelschiff, das Kohle transportierte und von der britischen Marine gekauft wurde, um Pflanzen von Tahiti nach Jamaika zu bringen. Der Frachter fuhr im Dezember 1787 mit 44 Mann Besatzung von England Richtung Tahiti los. Nach 10 Monaten auf See erreichte die Bounty Tahiti. Hier sollte die Besatzung eine Schiffsladung voll Setzlinge des Brotfruchtbaumes mitnehmen, um sie in die Karibik zu bringen. Aber: man war spät dran und die Brotfruchtbäume befanden sich gerade in ihrer jährlichen Ruhephase, während der sie nicht umgepflanzt werden sollen, so dass man also auf der Insel blieb, sich in die Einheimischen verliebte und Tahiti genoss...so sehr, dass kaum einer glücklich war, als man nach 5 Monaten wieder in See stechen sollte. Am 28. April 1789 kam es dann zur berühmten Meuterei auf der Bounty. Der Kapitän wurde mit 18 seiner Vertrauten in ein kleines Beiboot verfrachtet und ausgesetzt. Oh Wunder, sie kamen fast 6.000 km weiter auf der Insel Timor an während die Bounty zurück nach Tahiti fuhr, um mit 14 Männern, 11 Frauen und einem Baby ein Versteck zu suchen. Denn auf Meuterei stand die Todesstrafe. 

So segelte man also in der Südsee umher und stieß tatsächlich auf eine unbewohnte Insel, die in den Seekarten der englischen Marine falsch eingezeichnet war: Pitcairn Island, das ideale Versteck. Dort lebten sie glücklich weiter und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute... so sollte man zumindestens annehmen. Stimmt aber nicht. Das Zusammenleben der kleinen Gemeinschaft war äußerst problematisch. Die englischen Seeleute behandelten die tahitischen Männer wie Sklaven. Auch die Konkurrenz der Männer um die Frauen ließ keinen Frieden aufkommen. So kam es, dass sich drei Jahre nach ihrer Ankunft 11 der 15 Männer gegenseitig umbrachten. Wow, what a story, die natürlich auch verfilmt wurde. www.wasistwas.de/geschichte/spezial-piraten-entdecker

Im Management Workshop ging es dagegen natürlich ganz friedlich zu und ich habe es sehr genossen, mal nicht in unseren beengten 'Büroboxen', sondern in einer big business meeting Atmosphäre zu arbeiten.
Foto: full day meeting

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