Die katalanische Tradition der Castells besteht aus beeindruckenden Menschentürmen, die seit dem 18. Jahrhundert vor allem in Katalonien aufgebaut werden. Teams, die colles castelleres genannt werden, bilden dabei mehrere Etagen aus Menschen, wobei die stärksten unten stehen und die leichtesten – oft Kinder – die Spitze bilden. Der Aufbau erfordert nicht nur körperliche Kraft und Gleichgewicht, sondern vor allem Vertrauen, Präzision und gemeinschaftliche Zusammenarbeit. Castells werden bei Festen und Wettbewerben präsentiert und gelten als starkes Symbol für katalanische Kultur und Zusammenhalt.
In Terrassa/Barcelona wird montags, mittwochs und freitags trainiert. Wir sind um 18:30 vorbei gefahren, da trainierten auch die Kleinen in der Halle, mit Netzen, an Stangen und auf Matten. Um 23:30 sind wir nochmal vorbei gekommen, da wurde dann draußen ‘gebaut’. Der für den Aufbau eines Castell zuständigr „Trainer“ heißt cap de colla.
Der cap de colla steht am Rand des Turms und gibt klare, kurze Kommandos, die den Aufbau steuern: Er sagt zum Beispiel, wann einzelne Ebenen „schließen“ sollen, ob jemand seine Position korrigieren muss, wann die nächste Etage klettern darf oder ob der Turm stabil genug ist, um weiterzugehen. Er kündigt auch an, wenn der Turm vollständig steht (carregat) und wann kontrolliert abgebaut werden soll. Seine Rufe helfen dem gesamten Team, synchron, sicher und ruhig zu handeln.





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