In Usbekistan ist das „Toasten“ bei festlichen oder geschäftlichen Mahlzeiten ein fester Bestandteil der traditionellen Mehmondo‘stlik – der usbekischen Gastfreundschaft. Wenn man sich an den Tisch setzt, beginnt das Essen oft mit einer kurzen Rede des Gastgebers, der den Gästen Dank und Respekt ausspricht und gute Wünsche für Gesundheit, Erfolg und Frieden äußert. Danach erheben auch andere Anwesende nacheinander ihr Glas, um ähnliche Worte zu teilen. Diese Trinksprüche sind nicht nur höfliche Formalität, sondern Ausdruck von Herzlichkeit, Vertrauen und Gemeinschaft. Sie zeigen, dass Beziehungen in Usbekistan auf persönlicher Nähe und gegenseitiger Achtung beruhen. Zwischen den Toasts wird gegessen, gelacht und erzählt – das gemeinsame Trinken ist dabei weniger ein bloßer Akt des Alkoholkonsums, sondern ein rituelles Band, das Gastgeber und Gäste miteinander verbindet. Sarvar war sogar so gastfreundlich, dass er jede Menge Wodka mit Andreas trank, obwohl er sagte, dass er eigentlich nicht trinkt. Die anderen haben mit Wasser angestoßen.
12.11.2025
11.11.2025
Chorsu Markt
Der bekannteste Markt in Taschkent mit dem großen blauen, kuppelförmigen Dach heißt Chorsu-Basar (usbekisch: Chorsu bozori). Er liegt im historischen Zentrum der Stadt, unweit der Kukeldasch-Medrese, und gilt als einer der ältesten und bedeutendsten Märkte in Zentralasien. Das markante blaue Kuppelgebäude stammt aus den 1980er-Jahren und ist ein Wahrzeichen Taschkents. Unter der riesigen Kuppel werden vor allem frische Lebensmittel, Gewürze, Fleisch, Trockenfrüchte und traditionelle usbekische Produkte angeboten. Rund um das Hauptgebäude erstreckt sich ein weitläufiges Marktareal mit weiteren Ständen, kleinen Werkstätten und Straßenhändlern – ein lebendiger Ort und Andreas wollte unbedings noch Gewürze für Plov (siehe früherer Blogeintrag) kaufen.
10.11.2025
Austauschbar
In Usbekistan gibt es viele Staatsunternehmen, weil das Land nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 viele ehemalige sowjetische Betriebe übernahm und sie bewusst im Staatsbesitz behielt. Die Regierung setzte auf eine Politik der Importsubstitution und staatlich gelenkten Industrialisierung, um wirtschaftliche Unabhängigkeit zu erreichen und Arbeitsplätze zu sichern. Strategische Sektoren wie Energie, Verkehr und Industrie sollten unter staatlicher Kontrolle bleiben, was zu einem langsamen Privatisierungsprozess führte. Erst seit Präsident Mirziyoyev (ab 2016) öffnet sich das Land schrittweise stärker für den privaten Sektor und ausländische Investoren.
Diese enge Zusammenarbeit führte dazu, dass UzAuto über viele Jahre eine marktbeherrschende Stellung im Inland hatte, da Importzölle auf ausländische Autos sehr hoch waren. 2019 zog sich GM jedoch aus dem Joint Venture zurück, und das Unternehmen wurde vollständig usbekisch verstaatlicht und in UzAuto Motors umbenannt. Seitdem produziert UzAuto weiterhin unter der Marke Chevrolet, allerdings auf Basis von Lizenz- und Technologievereinbarungen mit GM, nicht mehr als gemeinsames Unternehmen. Seit 2025 haben wir nun u.a. einen Importeurvertag mit UzAuto, die für uns aber Alyans Auto heissen. Kein Wunder also, dass viele der ehemaligen GM Händler nun ‘konvertiert’ werden sollen. Das ist nicht schwer, denn inzwischen sind die ‘Bauten’ sehr austauschbar: einfach Logo an die Fassade mit ein bisschen CI/CD Farbe oder Eingangsbereich. Zack, neue Marke drin. Investorenfreundlich, nennt man das.















