31.10.2019

farewell, October

Zum Oktober sind einige Leute bei uns gegangen. Bruce, der Kanadier und Marketingleiter. Er bleibt allerdings in Shanghai und arbeitet wieder für das nördliche China-Joint Venture, die FAW-VW, und zwar in dem Regionalbüro Shanghai als Regionalleiter. Er stellt sich auf eine langweilige, aber schöne Zeit ein, denn als westlicher Partner in der Verkaufsregion lässt sich nicht viel ausrichten, so meint er. Obwohl man ihm es bis zum Schluss nicht anmerkte, macht er drei Kreuze hinter die Skoda-Zeit. Warum? Die Zusammenarbeit im Joint Venture zwischen chinesischen und westlichen Partnern ist aus seiner Sicht viel schwieriger als bei der FAW-VW, weil es eher zwei Parallel-Welten sind. Ausserdem waren die Zentralen, also Mlada Boleslav und Beijing, viel schwieriger im Umgang. Wahrscheinlich liegt das auch daran, dass Skoda innerhalb des grossen Volkswagen Konzerns nicht mehr sehr stark auftreten kann, vor allem nicht in China, wo es immer erst heissen wird: VW first.
Foto: westlicher und chinesischer Marketingleiter
Auch verabschiedet haben wir Jiang Lin und Dylan. Jiang Lin, aus dem digitalen Team, gefiel die SAIC Volkswagen Kultur nicht (zu hierarchisch, zu traditionell, zu langweilig) und Dylan, aus dem Event Team, muss nun in das Business seines Vaters einsteigen (Architekturbüro).
Foto: Team Farewell

29.10.2019

Key visual

In der deutschen Marketingsprache hatte der Begriff "Kay-Vi" (KV) oder "key visual" auch vor vielen Jahren Einzug gehalten. Es ist das Hauptmotiv einer Kampagne, das im Rahmen der integrierten Kommunikation am besten auch überall zu sehen war, um die Wiedererkennung zu gewährleisten. Inzwischen ist man etwas davon abgerückt, denn die Kommunikations-Plattformen sind so vielfältig geworden und erfordern oft auch eine andere An- und Bildsprache.
Foto: Superb KV
In China sind wir noch recht traditionell unterwegs: ist das KV erst einmal im Kasten und genehmigt, wird es standardmässig überall eingesetzt. Hat auch was für sich, denn man kann sich darauf verlassen und jeder weiss, was er braucht, um weiter zu arbeiten.
Für Superb war es mal wieder ein "Auto-vor-Architektur-Bild", wobei der Wagen immer in der festgelegten Launch-Kommunikationsfarbe und vorher genau festgelegten Perspektive fotografiert wird. Solche KVs werden in der Regel montiert, d.h., das Auto fotografieren wir (weil 3D Daten in China immer noch eine sehr sensible Sache ist und nicht an Werbeagenturen gegeben werden), der Hintergrund wird von einer Bilddatenbank eingekauft und angepasst.
Foto: Superb Transport zum Fotoshootings
Für den Kamin GT versuchen wir was ganz "Neuartiges", ein echtes Experiment und riesiger "Wie-kann-ich-die-Chinesen-inspirieren-und-auf-neue-Ideen-bringen": ein Shooting ohne festgelegte Perspektiven, sondern Vertrauen in den Fotograf, der ein eher ein editorial shooting machen soll, also wie Journalisten, die das Auto ein paar Tage machen und dann mit einer Foto-Story zurückkommen. Ich hätte mir zwar gewünscht, dass wir so einen Testballon eher mit einem westlichen Fotografen machen, der Erfahrung hat mit dieser Art von Shooting. But: no risk no gain.

27.10.2019

media testdrive

Wir hatten genug neue Superb nach Nanjing gebracht. Es ist immer nicht ganz einfach, denn eigentlich ist es eine Presseveranstaltung, das von unserem Skoda PR Team organisiert wird, aber das ist nicht an die Sales & Marketing Gesellschaft angebunden und irgendwie haben sie eine eigene Agenda. Zum Beispiel sieht sich das Team nicht dafür zuständig für ein Testfahrt-Event auch die Fahrzeuge zu organisieren. Oder Reden für die Sprecher zu schreiben. Beim Superb Event ging es dann auch richtig drunter und drüber, denn das PR Team hatte noch keine Freigabe von unserem Einkauf erhalten, und zwar EIN Tag vor dem Event, so dass tatsächlich die erste Journalistengruppe nicht anreisen konnte bzw wieder ausgeladen wurde. Mann, Mann, Mann.
Foto: Warten auf die Testfahrt

25.10.2019

Sifang Art Museum

Besonders beeindruckend ist das Kunstmuseum, das sich auf dem Sifang CIPEA Gelände in Nanjing befindet (China International Practical Exhibition of Architecture). Es wurde 2013 eröffnet, ist von Steven Holl Architects entworfen und befindet sich gleich am Eingang des Geländes https://www.detail.de/sifang-art-museum-von-steven-holl
Foto: ein bisschen Kunstgenuss während der Eventvorbereitung
Foto: Sifang Art & Architecture

23.10.2019

Sifang Architektur

Es war ein frühes architektonische Großprojekt in China, eine Idee des chinesischen Bauunternehmer Lu Jun und seines Sohn Lu Xun im Jahre 2003: Aus der ganzen Welt luden die beiden junge, aufstrebende Architekten ein, die mit ihren ersten Bauten bereits für Aufsehen gesorgt hatten.
Auf einem großen parkähnlichen Gelände am Rande der Stadt Nanjing sollten die Architekten nun ihr Traumhaus entwerfen – mit 500 Quadratmeter Wohnfläche und vier Schlafzimmern, so die einzig festen Vorgaben. Hier ein Clips-Video von der Location auf meinem Kanal: https://youtu.be/jtebs/V7NAAAgiqZQ
Foto: jedes Haus von einem anderen Architekten - dieses von Sanaksenaho Architects https://projects.archiexpo.de/project-298.html
Inzwischen sind 16 Häuser, ein Hotel, ein Kongresszentrum, ein Spa und ein Museum entstanden. https://starkandart.com/2018/06/02/kunst-und-architektur-art-and-architecture-sifang-art-museum-nanjing-china/ Die Häuser wurden in den letzten Jahren renoviert und sind inzwischen zu mieten. Unsere Superb Pressevorstellung fand in zwei Räumen des Kongresszentrums statt, in dem auch die Hotelrezeption ist. Wir hatten die ganze Anlage für die 3 Tage gemietet.
Foto: Sifang Parkanlage
Übernachtet hat das Team im Mondrian House, das sogar einen Pool hatte.
Foto: Mondrian House

Foto: Pool im Mondrian House

21.10.2019

table mapping

Zur Superb Pressevorstellung hatten wir eine recht neuartige Entertainment-Form: Tisch Projektionen. Via Projektoren und Picture-Mapping erschienen die Chefs im Miniaturformat auf dem Tisch und stellten die Highlights des neuen Autos vor. Hier ein Clips auf meinem Kanal von den Proben https://youtu.be/jtebs/uUDtKPLd33s
Foto: Muscheln angestrahlt

Foto: Table mapping 
Zwischendurch wurden die Speisen serviert. Table mapping par Excellence ist diese Dinner Experience von Petit Chef: https://vimeo.com/lepetitchef

19.10.2019

in Frage stellen

Es ist 2 Jahre her, dass an einer neuen strategischen Ausrichtung für die Marke Skoda in China gearbeitet wurde. Das war noch vor meiner Zeit, aber wir haben darauf aufbauend die Octavia- und Markenkampagne "Invent your better life" entwickelt, ganz modular, effizient und in einem Shooting alles kombiniert. https://Octavia/youtu.be/eHS6P3mrQu8 https://brandvideo/youtu.be/74GqfLDjLCo
Inzwischen sind 2 Jahre eine lange Zeit und daher wird aktuell wieder alles in Frage zu stellen. Spätestens, wenn Chefs wechseln, task force teams oder Unternehmensberater eingesetzt werden. Wohl ein Zeichen unserer Zeit - und kein Problem, denn ich stelle ja selbst gern alles immer in Frage. ABER, ob wir damit wirklich vorankommen, wird immer fraglicher.
Foto: alles bleibt inzwischen eine ständige Baustelle

17.10.2019

teambuilding

Das diesjährige Teambuilding Event sollte ein Gruppen-Fotoshooting sein, eigentlich mit anschliessendem Abendessen, was aber erst aus Taifun-, dann aus Zeit- und Budgetgründen ausfiel. Das Shooting fand in Etappen statt, denn nicht alle konnten gleichzeitig geschminkt und "verkleidet" werden. Hinterher wird alles zusammenmontiert. Das scheint aber noch ein bisschen zu dauern... Wie ihr euch sicher vorstellen könnt: das ist genau so richtig mein Ding inklusive angeklebten Wimpern und Posieren, hihi, aber was man nicht alles so mitmacht und wir hatten viel Spass mit unserer Non-verbalen Kommunikation mit Hilfe von Übersetzung-App und Bildern.
Foto: Shooting Vorbereitung

Foto: so ungefähr soll es hinterher aussehen

13.10.2019

Staycation in Sheshan

Der heiss-schwüle Sommer in Shanghai neigt sich dem Ende. Die Übergangszeit zur kalten Jahreszeit ist kurz, so dass es heisst, Shanghai habe eigentlich nur zwei Jahreszeiten: Sommer und Winter. Wir wollten nochmal ein Hotel in der Nähe mit grossem Outdoor-Pool ausprobieren und dachten wir hätten einen Mini-Sechser im Lotto gezogen: denn die Woche über war Traumwetter, aber es sollte nicht sein. Trotzdem sind Staycations was Wunderbares, um eine Abwechslung vom Alltag zu haben und ein wenig auf Abenteuerreise in China zu gehen.

11.10.2019

Demokratie

Die Demonstrationen in Hong Kong halten an. Auch wenn es in den westlichen Medien danach aussieht als ob die Stadt im Chaos versinkt, sind die Proteste angekündigt und lokal begrenzt, so dass man Hong Kong besuchen kann, ohne überhaupt etwas davon mitzubekommen. Wir waren einen Abend auf dem Peak, wo abends eine friedliche Menschen-Lichterkette gebildet wurde. Dazu die "von anonym" komponierte Nationalhymne der Protestbewegung.
Foto: Das Smartphone als Lichtquelle
Ja, der Auslöser für die Proteste, das Auslieferungsgesetz nach China wurde inzwischen zurückgenommen - und wäre dies schneller passiert, wären die Proteste vermutlich längst beendet. Doch in den mehr als drei Monaten seit Beginn der Proteste hat es viel Polizeigewalt gegen Demonstrierende gegeben - etwas, was die Hong Konger nicht kennen, denn die Polizei sollte dein Freund und Helfer sein. In China hört und sieht man wenig aus Hong Kong und die Kollegen verstehen auch nicht, was die Hong Konger da machen, denn schliesslich sind die Teil von China und da gibt es keine Meinungs- oder Versammlungsfreiheit... Demokratie ist ein hohes Gut! Und ich habe natürlich viel von unseren China Erfahrungen berichtet und kann den Ex-Kollegen nur raten: es lohnt sich dafür auf die Strasse zu gehen.
Foto: happy Marketing Reunion: Wilson - HK Tourism Board - BMW

09.10.2019

Midautumn Festival

Der letzte Kurztrip ging nach Hong Kong zum Mondfest oder Mittherbstfest, das neben dem Chinesischen Neujahr das wichtigste Fest in China ist. Es fiel in diesem Jahr auf Freitag, den 13. (September), als 15. Tag des 8. Monats nach dem Mondkalendar. Und natürlich ging es zum Tai Hang Feuerdrachentanzp - hier ein Clips Video auf meinem Youtube Kanal: https://taihangfiredragon/youtu.be/9sn4eXXF-5U
Foto: Fire Dragon Kopf

07.10.2019

Sesseltipp

Wo wir gerade bei Tipps waren: meine Schwester ist ein Recherche-Genie und hat sich nun dieses super bequeme Möbelstück angeschafft. Also, wer über einen neuen Einzelsitzer nachdenkt, sollte auf jeden Fall mal in diesem Probesitzen. Die Firma aus Norwegen heisst Stressless.
Foto: bequem

05.10.2019

Lieblingswohnung im Elbtal

Weil die Hochzeitsfeier in Coswig, Nähe Dresden, stattfand, hatten wir dort nach einer Unterkunft gesucht und sind auf eine echte Lieblingswohnung gestossen. Also, wer mal in der Gegend ist und auch was sucht, Tipp: unbedingt dort hin https://lieblingswohnung-elbtal.de
Foto: Viel Liebe zum Detail
Foto: viel Holz und Farbe

03.10.2019

Hochzeitstipp

Ein viel genutztes Zitat von Einstein, wenn es um Beziehungsprobleme geht und daher immer auch geeigneter Tipp für frisch & länger Verheiratete:
Foto: Quelle unbekannt

01.10.2019

Just married

Der älteste Neffe hat sich getraut - und zwar in Dresden, wo Franzi herkommt und die offizielle Trauung stattfand. In Coswig war dann die Feier. Alles ganz entspannt und bei herrlichstem (etwas zu heissen) Wetter. Wer Instagram verfolgt, hat an dem Tag jede Menge Insta-Stories/Filme gesehen und war wie live dabei. Hihi, und deshalb hat meine Ma jetzt sogar auch einen Instagram Account :) Also, wer noch nicht hat von meinen Lesern/Leserinnen: machen! Man/frau ist nie zu alt dafür.
Foto: Just married 31.8.
Es gab jede Menge Hochzeits-Highlights. Für meinen Dad am schönsten: der alte Käfer.
Foto: Wedding Beetle

30.09.2019

Hey Tea

Auch in China sind wir bisher zu keinen Teatrinkern geworden. Trotzdem muss ich mal JTEBS werden zu der Marke Hey Tea, die überall neue Shops eröffnet hat, was man daran erkennt, dass sich Schlangen davor bilden bzw. der Zugang per Warteschlange kontrolliert wird.
Foto: Hey Tea Laden



HEYTEA wurde 2012 gegründet und bietet "Käsetee" an. Sahnehauben gibt es ja häufiger, aber nun also eine Käseschicht auf hochwertigem Tee www.heytea.com/about. Hmmm.

Laut W&V, www.wuv.de/marketing/heytea will HeyTea-Gründer Nie Yunchen dieses Teegetränk mit seiner dicken Schicht salzigem Käse obendrauf in China zum neuen Starbucks machen.
Die Chancen stehen gut: Wohlhabende jungen Chinesen stehen wirklich lange vor den minimalistisch gestalteten HeyTea-Filialen an, um den Tee zu probieren und natürlich auch ein Selfie oder Getränkefoto auf dem chinesischen Social Network Weibu oder WeChat zu teilen. Der Becher Käsetee ist zum Statuskauf geworden.
Zur Auswahl stehen grüner und schwarzer Tee sowie Wulong- und Früchtetee. Auf Wunsch können Kunden frisches Obst dazu ordern. Die Käseschicht besteht aus einer Art Frischkäse aus Neuseeland, der mit Sahne verschnitten ist. Wie salzig er ist, können die Kunden selbst bestimmen.
Gründer Nie Yunchen will mit seiner Geschäftsidee die uralte Tradition der Chinesen, Tee zu trinken, retten. Die meisten jungen Chinesen würden Tee zu bitter finden. HeyTea soll Tee in der jungen Generation wieder cool machen, so wird Nie zitiert.

28.09.2019

Rockbund Art

Das Museum befindet sich in der früheren Internationalen Konzession von Shanghai in unmittelbarer Nähe zum Bund. Aktuell liegt das 6 geschossige Gebäude zwischen neuen grossen Baustellen, aber es ist schon renoviert. Der Stil des Neoklassizismus und des Art Deco ist erhalten gebliebenen, ergänzt um moderne Elemente, die Lichtkuppel und Dachterrasse. Die Ausstellungsetagen sind klein, Inhalte & Künstler wirkten etwas zusammen gewürfelt, aber es machte trotzdem Spass die alten Holztreppen hoch zu steigen und die Etagen zu erkunden www.rockbundartmuseum.org/en/
Foto: RAM Schild
Foto: Verweile

27.09.2019

Spin Porzellan

Spin wurde 2002 (oder 2004, die Angaben variieren) in Shanghai gegründet und produziert modernes Porzellan nach dem Design Konzept "einfach, organisch, elegant, fließend". Die Keramiken werden in der "Hauptstadt des Porzellan" von China, Jingdezhen, in traditioneller Handwerkskunst aus der Zeit der Ming-Dynastie produziert. Es gab auch einen Shop in New York, aber ich bin mir nicht sicher ob immer noch. Wir waren vor kurzem in der Shanghaier Location und ich war erfreut, dass es einiger der Stücke aus ihrer Anfangszeit immer noch gibt.
Foto: Spin in Shanghai

26.09.2019

Shrimp Saison

Die Shrimp Saison ist von Mai bis September und je nach Gegend gibt es sie dann kiloweise bis "Shrimp satt": gegrillt, gegart, in verschiedenen (meist scharfen Sossen) und mit Plastikhandschuhen zum selbst Pulen.
Foto: Shrimp satt
Leider blieb mal wieder zu viel übrig von dem "shrimpigen" Festschmaus. Ich hoffe immer nur, dass es irgendwie sinnvoll weiterverwertet wird - und bin mir da eigentlich sogar ganz sicher, denn mit Lebensmittelvorschriften oder gar Hygienerichtlinien nimmt man es hier nicht so genau.

25.09.2019

Wanderarbeiter

Es ist hier so normal, dass sie gar nicht auffallen: das Heer an Armen und Wanderarbeiter, die keine richtige Bleibe haben oder auf die nächste Arbeitsgelegenheit im Freien warten.
Foto: draussen

23.09.2019

Fächertanz

Es sind nicht immer nur tanzende Rentnerinnen, die man auf öffentlichen Plätzen und in den Parks antrifft. Je nach Jahreszeit und Wetter versammeln sich unterschiedliche Gruppen früh morgens und abends, um bei lauter, meist scheppernder Musik und unter Anleitung einer Vortänzerin oder Vortänzer, Arme, Beine, Körperteile im Takt herumzuschwingen. Mal im Standardtanz, mal im Flamenco Stil, Hip Hop oder Fächertanz, immer konzentriert aber mit sichtlicher Freude an der Bewegung in der Gruppe.

Foto: Tanzen im Xiangyang Park 

Sind es nur alten Damen gibt es für dieses Massen-Phänomen inzwischen einen Namen: Guang Chang Wu Da Ma (wörtlich:Tanz älterer Frauen auf öffentlichen Plätzen).

22.09.2019

Fächer

Das erste Bild stammt auch noch aus Jiaxing. Ob es Wedding Photography, Coca Cola Werbung oder einfach nur Kostümverleih-Fotospass war, kann ich nicht sagen. Irgendwas zwischen modern und traditionell, inklusive roter Fächer. Was mich zum Thema Fächer bringt. Man sieht sie noch recht häufig im Sommer, aber meist bei der älteren Bevölkerung und definitiv als Form der Abkühlung.
Foto: Fotoshootings
In China wurden Fächer bereits vor mehr als 3.000 Jahren genutzt. Der älteste bekannte Fächer wurde aus Vogelfedern hergestellt http://german.china.org.cn/faecherkunst. Zudem ist bekannt, dass auch Bambusfasern oder Seide als Rohrmaterial für die Fächerbespannung genutzt wurden. Mit der aufkommenden Papierherstellung wurde auch gern Papier als Rohmaterial verwendet.

In der Song-Dynastie im 11. Jahrhundert wurden zusammenfaltbare Fächer populär. Zur Bespannung dieser Fächer wurde dünne Seide oder auch Papier benutzt. Ungefähr in dieser Zeit kam zu der rein praktischen Funktion der Fächer zur Abkühlung in der sommerlichen Hitze eine kunsthandwerkliche Bedeutung hinzu. Antike chinesische Dichter und Maler verewigten sich mit ihren Werken auf Fächern. Und oftmals galten bemalte oder beschriebene Fächer als Abschiedsgeschenk für Freunde. Meist war eine Fächerseite mit Kalligraphien, und die andere Seite mit Malereien versehen.
Bis heute haben sich vor allem zwei Fächertypen durchgesetzt: Der runde Blattfächer verfügt über eine starre Fläche in der Form eines Lindenblattes. Am unteren Ende ist ein Stiel zum Halten befestigt. Der Faltfächer hingegen ist so gestaltet, dass der Fächer nach der Nutzung auf eine kleine Größe zusammengefaltet werden kann. Der Faltfächer erfreut sich bis heute der größten Beliebtheit. Sie wurden in der frühen Ming-Dynastie (1368-1644) über Korea auch in China sehr populär und sind seit dieser Zeit ständige Begleiter der Chinesen an heißen Sommertagen.

21.09.2019

Jiaxing

Die Stadt Jiaxing liegt ca. 100km von Shanghai entfernt und ist mit dem Schnellzug in nicht mal 30min erreichbar. Sie liegt im Flachland des Yangtze-Deltas und hat deshalb auch eine (touristische) Wasser-Altstadt, die mit Shops, Restaurants und Museen gefüllt ist.
Foto: Wasser Altstadt
Mit ca. 3 Mio Einwohnern gehört Jiaxing zu einer der vielen Wachstumsstädte mit einem günstigen Investitionsumfeld und hat sich innerhalb des letzten Jahrzehntes in eine Industriestadt verwandelt. Sie hat auch einen grossen Tiefseehafen für den internationalen Seeverkehr, ist einer der wichtigsten Städte für Seidenindustrie. Darüber hinaus sind vor allem Textilfabriken, Autozulieferbetriebe und Elektronikunternehmen stark vertreten.
Wir haben nur die Wasser-Altstadt besucht und wie immer, wenn man mit Chinesen unterwegs ist, müssen die regionalen Essensspezialitäten probiert werden wie z. B. Fluss-Shrimps, Schnecken, junger Bambus, Wasserkastanien. 
Foto: lokale Spezialitäten 
Wir hatten Glück: es war nicht ganz so heiss und voll in den Gassen. Was auch die Paare erfreut hat, die sich für ein Fotoshootings Kostüme ausgeliehen hatten.
Foto: Kostümverleih
Foto: traditionelle Bekleidung


Foto: im Drachenbootmuseum

19.09.2019

Smartphone Faszination

Nicht nur wir können nicht mehr ohne, auch Bobble hat eine ausgeprägte Faszination für Smartphone entwickelt. Ich bin gespannt, wann es eine erste Wellensittich-Trainier-App gibt. Oder gibt es die schon? Wahrscheinlich ist aber ein Vogelschnabel noch nicht touchscreen-kompatibel.
Foto: Faszination
Bobbel hat neben Husky Lutan einen weiteren tierischen Mitbewohner bekommen, den ich beim letzten Mal kennengelernt habe. Was für ein Trio.
Foto: hello Coby

18.09.2019

Schrittzähler

Hat man früher Kalorien gezählt, zählt man heute Schritte. Eines meiner Abschiedsgeschenke aus Korea war eine Garminuhr, die das kann. Seither gehöre ich irgendwie auch zu den Schrittezählern, der natürlich feststellen muss, dass die magische Zahl 10.000 nur am Wochenende oder im Urlaub automatisch erreicht wird. Aber darum soll es gar nicht gehen, sondern um das WeChat Ecosystem. Denn statt einer extra Uhr oder Sport-App, kann man natürlich auch bei WeChat seine Schritte zählen, denn das Telefon ist ja immer dabei. Ein Vergleich der Schrittzahl mit Freunden ist natürlich auch ganz einfach und spornt an.
Foto: Schritt vergleich per WeChat (WeRun)
Es versteht sich von selbst: Man will imponierten und stellt seine Schrittzahl nur dann "öffentlich", wenn man viele Schritte gemacht hat und weit oben im Ranking landet, hihi.

17.09.2019

Little Jack

Jack aus Hong Kong ist Papa geworden. Und natürlich trägt er bereits einen Bonds Wondersuit aus Australien mit praktisch-schrägem Reisverschluss. Little Jack ist inzwischen schon 2 Monate. Zeit vergeht.
Foto: born 17.8.2019

16.09.2019

Umweltbewusstsein

In Sachen Umweltbewusstsein gibt es in China viel Nachholbedarf - damit ist das Land aber nicht allein, wir alle müssen uns an die eigene Nase fassen. Aber wie immer: ist der Nachholbedarf erkannt und politisch auf die Agenda gesetzt, kann es auf einmal ganz schnell gehen. In Shanghai hat beispielsweise zum 1. Juli die Mülltrennung begonnen (mehr dazu ein anderes Mal). Das Abschaffen von Plastiktüten steht noch nicht auf der Umweltagenda, denn der Müll soll nun in Plastiktüten gesammelt werden, was vermutlich einen Anstieg bedeutet. Aber einzelne Unternehmen fangen nun auch hier an, Vorbild sein zu wollen und führen Papiertüten, Papierstrohhalmen etc ein. Das wird von chinesischen Kunden nun mit viel Interesse zur Kenntnis genommen, denn schliesslich hat die Umweltbewusstseinsschulung begonnen.
Foto: to go Halter

14.09.2019

eigene Automarke

Seit Ende letzten Jahres ist der Modelname Jetta in China zu einer eigenen Automarke avanciert, die mit günstigen Autos junge Kunden anlocken will. Gemeinsam mit dem chinesischen Joint Venture Partner FAW aus Changchun sollen Fahrzeuge unter 10.000 Euro bis 15.000 Euro angeboten werden. Zunächst werden eine Limousine und zwei SUVs in Chengdu gebaut, die sich als neue Wettbewerber zu den lokalen Herstellern wie Geely, Chery, BYD oder Changang positionieren sollen, die etwa ein Drittel des chinesischen Marktes ausmachen. Dumm nur, dass bei dem Jetta Brand Business Case auch eine Substitutionsrate von 50% zu Skoda SUVs unterstellt worden ist. Etwas, was uns scheinbar erst vor kurzem mitgeteilt wurde.
Foto: Stirnrunzler ...
Die potenziellen Jetta-Kunden sollen junge, selbstbewusste familienorientierte Menschen zwischen 25 und 35 Jahren sein (= unsere Zielgruppe), "Jetta" soll dabei keine 13. Konzernmarke sein, sondern eine Untermarke von Volkswagen in China werden. Zur Shanghai Autoshow trat sie aber ganz allein und eigenständig auf. Schauen wir mal ...www.handelsblatt.com/kommentar-die-neue-automarke-jetta-ist-ein-grosses-wagnis-fuer-vw

12.09.2019

elevated roads

Was in Seoul die breiten 5-6 spurigen Boulevards waren (daero), die versuchen, den Verkehr in der Stadt fliessen zu lassen, sind in Chinas Großstädten die Hochstrassen, elevated roads.
Foto: manchmal beleuchtet
Ich benötige 7-20min für die knapp 2km, um auf die Auffahrt zu "meiner" erste Hochstrasse zu kommen. Da fliesst der Verkehr zwar auch nur zäh, aber zumindest gibt es keine Ampeln und Mopeds/Radfahrer.
Zu absoluten Stosszeiten sperrt die Polizei auch mal einige Auffahrten, weil sonst gar nichts mehr geht. Ausserdem dürfen dann nur in Shanghai registrierte Autos die Hochstrassen nutzen (ob das immer und nur zu Stosszeiten gilt, weiss ich nicht genau).
Foto: Hochstrassen in Shanghai

Deshalb sind die Shanghaier Kennzeichen heiss begehrt, auch wenn der Preis in der Auktionsvergabe bei über ca. 11.000 Euro liegt. Neben einem Führerschein muss ein Teilnehmer an der monatlich stattfindenden Nummernschild-Auktion als dauerhafter Bewohner in Shanghai registriert sein (was nicht so leicht ist, wenn man nicht in Shanghai geboren ist oder einen Shanghaier geheiratet hat), wo er in den vergangenen mindestens drei Jahren in die Sozialversicherung eingezahlt oder eine Steuererklärung abgegeben hat. Auch wird inzwischen verlangt, dass man ein Jahr vor dem Antrag keine oder keine gravierenden Verkehrssünden begangen hat. Ein Antragssteller auf ein Nummernschild kann disqualifiziert werden, wenn er fünf Verkehrsregeln gebrochen hat, zwölf Strafpunkte im Verkehrsregister kassiert hat oder den Führerschein entzogen bekommen hat german.china.org.cn/nummerschildauktion

10.09.2019

Sicherheit bei der Metro

Was für Bahnhöfe gilt, gilt auch bei der Metro: bitte Taschen scannen lassen bevor man zu den Zügen darf. Vermehrt werden gerade auch moderner Körperscanner installiert.
Foto: Metro Sicherheit

09.09.2019

Sicherheit am Bahnhof

Generell gilt in China: auch in Bahnhöfen gibt es eine Sicherheitskontrolle. Sie ist nicht so streng wie auf Flughäfen, aber Gepäck- und Menschenscanner sind normal und man muss seinen Pass zeigen, um Zugang zur Bahnhofshalle zu bekommen.
Foto: Sicherheitscheck
Chinesen können ihre online gebuchten Tickets an Automaten abholen: Ticketcode und Ausweis scannen, et voila, dann gibt es doch noch einen altmodischen kleinen Papierausdruck als Ticket. Ausländer müssen an einen Schalter, weil der Reisepass nicht vom Automaten erkannt wird, deshalb müssen wir mindestens eine halbe Stunde länger einplanen, denn meistens ist Warten am Schalter angesagt.
Foto: Bitte anstellen



08.09.2019

Bullet train

Ich habe einen neuen, sehr bildlichen Begriff für Hochgeschwindigkeitszug gelernt: Bullet train (bullet, englisch für Geschoss, Gewehrkugel). Es könnte fast der Eindruck entstehen, dass es in China ausschliesslich nur diese bullet trains gibt, aber kürzlich ist tatsächlich auch mal ein Langsam-Zug in den Bahnhof eingefahren, in dem wir kurz standen.
Foto: Zug
Züge werden durch Schnelligkeit und Service in China eingestuft, was sich an dem Zug-Code erkennen lässt. Ein Zug-Code besteht aus einem Buchstaben (G, D, C, Z, T, K, oder keinem Buchstabe), der die Art eines Zuges anzeigt, und einer Nummer. Ein Beispiel: von Peking nach Xian brauchen G Züge 4,5 Stunden, Z-Züge 11 Stunden und 11 Minuten, T-Züge 13 Stunden, und K-Züge zwischen 14 bis 20 Stunden www.chinarundreisen.com/zuege.

Die G (GAOTIE) und D (DONGCHE) Serie nutzen beide die CRH (China Railway High-Speed-Hochgeschwindigkeitsstrecken). G-Züge fahren mit einer Geschwindigkeit von 250 km/h bis zu 400 km/h und sind die teuersten. Die D-Zugserie ist die zweitschnellste mit einer Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h.

Gebucht wird über das China Bahn Online-Buchungssystem - es gibt verschiedenen Sitzklassen, aber man kann sich keinen Sitzplatz aussuchen - das System verteilt willkürlich. Allerdings, bucht man zusammen in der gleichen APP, ist die Chance gross, dass man zumindest nah bei einander sitzt.

Z (ZHIDA) Züge - Direkte Expresszüge (Zhida) sind bis zu 160 km/h schnell und obwohl der Name "keine Aufenthalte" impliziert, halten sie auf der Strecke an mehreren größeren Bahnhöfen. Es sind meist Nachtzüge, so dass es oft nur Schlafwagen gibt. Die Züge fahren von den wichtigsten Städten ab wie Beijing, Shanghai, Xi'an, Wuhan, Shenzhen, sowie Hangzhou und Ningbo.

T (TEKUAI) Züge - Express Züge fahren mit 140 km/h und halten an einigen Stationen an.
K (KUAISU) Züge - Schnelle Züge fahren mit 120 km/h und halten an vielen Stationen an. 
Alle Züge sind recht modern, man kann verschiedene Klassen wählen, sowohl bei Sitz- als bei Schlafplätzen. Die Kategorien für's Schlafen sind "hart, weich, superweich".
Foto: Stehplatz auf Sitzplatz