10.11.2025

Austauschbar

In Usbekistan gibt es viele Staatsunternehmen, weil das Land nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 viele ehemalige sowjetische Betriebe übernahm und sie bewusst im Staatsbesitz behielt. Die Regierung setzte auf eine Politik der Importsubstitution und staatlich gelenkten Industrialisierung, um wirtschaftliche Unabhängigkeit zu erreichen und Arbeitsplätze zu sichern. Strategische Sektoren wie Energie, Verkehr und Industrie sollten unter staatlicher Kontrolle bleiben, was zu einem langsamen Privatisierungsprozess führte. Erst seit Präsident Mirziyoyev (ab 2016) öffnet sich das Land schrittweise stärker für den privaten Sektor und ausländische Investoren.

In Automobilsektor hat ist es der Staatbetrieb UZAuto mit General Motors/Chevrolet, der weiterhin über 80% Marktanteil hat.  UzAuto (früher hießen sie auch GM Uzbekistan) entstand aus einer Kooperation zwischen dem usbekischen Staatskonzern Uzavtosanoat und dem amerikanischen Autobauer General Motors. Diese Kooperation war ein Joint Venture, bei dem Uzavtosanoat etwa 75 % und GM rund 25 % der Anteile hielt. GM brachte Know-how, Technologie und Fahrzeugdesigns ein, während Usbekistan die Produktionsstätten, Arbeitskräfte und den Zugang zum lokalen Markt bereitstellte. So konnten Chevrolet-Modelle wie der Spark oder der Nexia in Usbekistan hergestellt werden.

Diese enge Zusammenarbeit führte dazu, dass UzAuto über viele Jahre eine marktbeherrschende Stellung im Inland hatte, da Importzölle auf ausländische Autos sehr hoch waren. 2019 zog sich GM jedoch aus dem Joint Venture zurück, und das Unternehmen wurde vollständig usbekisch verstaatlicht und in UzAuto Motors umbenannt. Seitdem produziert UzAuto weiterhin unter der Marke Chevrolet, allerdings auf Basis von Lizenz- und Technologievereinbarungen mit GM, nicht mehr als gemeinsames Unternehmen. Seit 2025 haben wir nun u.a. einen Importeurvertag mit UzAuto, die für uns aber Alyans Auto heissen. Kein Wunder also, dass viele der ehemaligen GM Händler nun ‘konvertiert’ werden sollen. Das ist nicht schwer, denn inzwischen sind die ‘Bauten’ sehr austauschbar: einfach Logo an die Fassade mit ein bisschen CI/CD Farbe oder Eingangsbereich. Zack, neue Marke drin. Investorenfreundlich, nennt man das.









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