Jan’s Tage in Shanghai sind gezählt. Am Mittwoch geht es zurück nach Hause in die Tschechische Republik. Dann sind seine 3 Jahre im Kundendienst-Technik hier vorbei. Wir hatten so gut wie kaum etwas miteinander zu tun, aber ich mag ihn: ehrlich, geradeaus ... und so anders als Vertrieb- und Marketingleute, eben ein Techniker.
Er berichtete vom Chaos seiner Rückreiseplanung: alle 2 Tage wechselten die Auflagen, um nach Tschechien einzureisen, denn die Regierung erlässt ständig Interim Regelungen und hat vor 3 Tagen entschieden, alle Länder außerhalb Europas auf die ‘Dunkelrote Covid-Länderliste’ zu setzen, inklusive China. Auf einmal also PCR- und Antikörpertest, die als Dokument in englischer Sprache vorzulegen sind, was China aber nicht ausstellt. Das Hin und Her war unbeschreiblich und ich erspare es den JTEBS LeserInnen. Jetzt wird er wahrscheinlich in Deutschland einen Zwischenaufenthalt machen, denn für Deutschland ist China ein sicheres Land und dann dort die erforderlichen Tests machen. Seine Familie ist schon seit letztem Februar wieder in Mlada Boleslav, worauf ihm hier in China das Gehalt nach 3 Monaten gekürzt wurde und er auch aus dem Haus ausziehen musste, weil das Budget für eine Person eben viel geringer ist als für 4.
Hier aber seine China-Anekdote, nach der ich ihn beim heutigen Abschlusslunch im Biergarten (ja, so heisst das Restaurant wirklich und ist ganz deutsch-rustikal eingerichtet) befragt hatte:
Jan hatte am Flughafen mal sein Flugticket verloren. Zum Glück bemerkte er es noch vor der Sicherheitskontrolle und ging zurück zum Eincheck-Schalter. Was passierte dann? Die freundliche Dame gab seine Passnummer ein und schwupps, erschienen auf dem Bildschirm mindestens 20 Bilder von ihm, wie er durch das Flughafengebäude läuft. Er hatte das Ticket in seiner Hosentasche, so dass die ersten 6 Bilder zeigten: das Ticket war noch da. Dann ging er auf die Toilette, immer noch da. Ok, von der Toilette selbst, gab es kein Bild, aber 2 Fotos später, war das Ticket auf einmal nicht mehr in seiner Hosentasche zu sehen. Aha, der "Ort des Verlierens" war damit eingegrenzt. Die freundliche Dame griff zum Telefon und rief jemanden an. 10 Minuten später kam ein Aufpasser und brachte Jan sein Ticket zurück. Überwachungskameras sei Dank...
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